- Monitoring (Studio)
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Unter Monitoring (engl. to monitor, überwachen, von lat. monere, ermahnen, warnen) versteht man in der Tontechnik eine akustische Kontrollmöglichkeit für einen Musiker, Bühnenkünstler oder Tontechniker. Im Tonstudio dient es dazu, dem Tontechniker die Kontrolle über das aufgenommene und bearbeitete Material zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
Anforderungen
An das Monitoring werden im Tonstudio besondere Anforderungen gestellt. Dies bedeutet zunächst einmal, das betreffende Audiosignal exakt so zu reproduzieren, wie Mikrofone, Verstärker oder andere Klangerzeuger es ausgeben. Bei handelsüblichen Hifi-Anlagen und manchen PA-Anlagen ist dies gar nicht der Fall, der Frequenzgang wird in unterschiedlicher Weise verzerrt. Die Klangabbildung ist somit für Studiozwecke nicht hinreichend äquivalent zum ursprünglichem Signal, es entsteht ein verfälschter Höreindruck. Daher werden im Tonstudio in der Regel spezialisierte Monitor-Lautsprecher eingesetzt.
Ein Mastering benötigt beispielsweise zwingerdermaßen Monitorbeschallung als Referenzgrundlage. Man braucht sozusagen eine Referenz beim Abmischen, eben durch die Tatsache, dass Musik auf sehr unterschiedlich-klingenden Anlagen (und Räumen) gehört wird.
Die Lautsprecher
Monitorlautsprecher sind spezielle Lautsprecher für Musiker oder Tontechniker, die zu Abhörzwecken genutzt werden und daher speziellen Qualitätskriterien unterliegen. Hierzu zählt vor allem der gewünschte lineare Frequenzgang zwecks einer referenzfähigen Klangabbildung. Eine signalgetreue Schallabbildung, die für das Soundmonitoring im Tonstudio unerlässlich ist, benötigt teures Equipment: Die so genannten Studiomonitore. Ebenso nötig sind eine Optimierung bzw. Minimierung) störender Raumresonanzen sowie ein intaktes und entsprechend geschultes Hörvermögen.
Lange Zeit galten z. B. die sozusagen legendären Monitore "NS-10M" von Yamaha als Referenz. Heute gibt es zahlreiche, teilweise spezialisierte Hersteller, wie z. B. Genelec. Für Monitorboxen in Form von Kopfhörern gelten bis auf die Raumeinflüsse gleiche Kriterien, hier galt in der Szene z. B. der K 270 von AKG als entsprechende Referenz. Die gewünschte "Qualität" der von einem Lautsprecher gewünschten Schallabstrahlung im Raum hängt weiterhin ab von:
- dem verwendetem Verstärker
- Art, Schichtung und Form des verwendeten außen und innen Materials (durch das materialeigne Resonanzenverhalten)
- entsprechend eingesetzten Schallwandler/n (Treiber, Chassis), Frequenzweichen, Dämmstoffen und weiteren Einbauten.
- der Positionierung des Hörers und der Lautsprecher im Raum
Monitoring für die Musiker
Bei Studioaufnahmen spielt das optische Auftreten der Künstler keine Rolle und es werden, außer bei der Aufnahme von rein elektronischen Instrumenten, meistens geschlossene Kopfhörer verwendet. Damit wird
- bei gleichzeitiger Aufnahme aller Musiker eine Rückkopplung zwischen Monitorboxen und Mikrofonen vermieden bzw.
- beim Multitrack-Recording (Aufnahme einzelner Musiker nacheinander) eine erneute Aufnahme des bereits aufgenommenen Materials aus den Monitoren über die Mikrofone vermieden, da dieses z. B. wegen Phasenverschiebungen zu unerwünschten klanglichen Ergebnissen führen kann.
Für das Monitoring bei Live-Konzerten siehe auch Monitoring (Beschallung).
Literatur
- Michael Dickreiter: Handbuch der Tonstudiotechnik. 6. Auflage, K.G. Saur Verlag KG, München, 1997, ISBN 3-598-11320-x
- Roland Enders: Das Homerecording Handbuch. 3. Auflage, Carstensen Verlag, München, 2003, ISBN 3-910098-25-8
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