- Montado
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Dehesa, (portugiesisch Montado) ist die spanische Bezeichnung für beweidete Eichenhaine (Hutewälder), die vor allem im Südwesten Spaniens (Extremadura, Andalusien) und in Portugal ausgedehnte Flächen einnehmen. Die Dehesa wurde traditionell als Gemeineigentum (ähnlich einer Allmende) gemeinsam bewirtschaftet; noch heute befinden sich die Ländereien oft im Eigentum der Gemeinde.
Dehesas sind entstanden, indem die ursprünglichen Stein- und Korkeichenwälder durch lokale Rinder-, Schaf- und Ziegenrassen beweidet wurden. Auf den flachgründigen, nährstoffarmen Böden im Südwesten der iberischen Halbinsel sind die Voraussetzungen für Ackerbau schlecht, Weidewirtschaft lohnt sich schon eher. Die Bäume schützen den Boden vor Erosion, spenden den Weidetieren Schatten, und liefern die vor allem zur Schweinemast geschätzten Eicheln. So entstanden hier parkartige Baumbestände, eben die Dehesas.
Dehesas gelten als ein Musterbeispiel für eine naturnahe Kulturlandschaft: Bäume schützen den Boden, liefern Brennstoffe (früher wurde aus Steineichen Holzkohle hergestellt) oder Kork und Futter für die Weidetiere, die zudem auch moderne Ansprüche erfüllen (unbelastet von Fremdstoffen). Dennoch sind die Dehesas heute gefährdet, da die traditionellen Weidetiere durch moderne, produktivere Rassen ersetzt werden, deren Futteranspruch aber durch Importfutter gedeckt werden muss. Nicht mehr genutzte Dehesas sind am aufkommenden Buschbewuchs zu erkennen.
Weblinks
Literatur
- PLIENINGER, T. (2004): Built to last? The continuity of holm oak (Quercus ilex) regeneration in a traditional agroforestry system in Spain. In: Weidewälder, Wytweiden, Wässerwiesen – Traditionelle Kulturlandschaft in Europa. Konold, W., Reinbolz, A. & Yasui, A. (Hrsg.). pp. 5-62. Freiburg: Culterra, Schriftenreihe des Instituts für Landespflege.
- PLIENINGER, T. (Autor); Mryka Hall-Beyer (Zuständige Herausgeberin)(2007): Traditional land-use and nature conservation in rural Europe. In: Encyclopedia of Earth. Eds. Cutler J. Cleveland (Washington, D.C.: Environmental Information Coalition, National Council for Science and the Environment). [1]
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