Montagsloch

Montagsloch

Das Montagsloch im Essener Stadtteil Rüttenscheid bezeichnet einerseits ein Gebiet, indem ein ehrgeiziges Bauprojekt zur Zeit des Nationalsozialismus begonnen wurde, welches eines der größten Sportstadien in Deutschland werden sollte, jedoch nie über den Rohbau hinaus kam. Andererseits bezeichnet es den Fundort im Zweiten Weltkrieg durch die Essener Gestapo ermordeter Osteuropäer.

Geschichte

Der Name „Montagsloch“ rührt vermutlich von dem noch im 19. Jahrhundert an der Stelle des späteren Stadion liegenden Montaghof her, der erstmals 1359 erwähnt wurde.[1]

Am 12. März 1945 wurden an dieser Stelle 35 russische Zwangsarbeiter und möglicherweise noch weitere Personen von der Essener GeStapo ermordet und vergraben.

Die amerikanischen Besatzer fanden, nach Ende des Krieges im April 1945, hier in einem der zahlreichen, von Regenwasser gefüllten Bombenkrater 34 stark verweste Leichen. Die englischen Militärs ließen Essener Bürger direkt hier Gräber ausheben, wobei sie vorher die Toten ohne Hilfsmittel aus dem Bombentrichter holen mussten. 40 Mitglieder der provisorischen Stadtverwaltung wurden zur Beisetzung aus einer Sitzung im Deutschlandhaus geholt. Orthodoxe Grabkreuze wurden hier aufgestellt, bevor die Toten 1949 auf den Ehrenfriedhof des Südwestfriedhofs verlegt wurden. Die genaue Identität dieser getöteten Osteuropäer blieb unklar, zumindest waren sie nicht durch Fliegerbomben umgekommen, sondern von der Geheimen Staatspolizei (GeStapo) hingerichtet worden. Im Mai 1945 fand man eine weitere Leiche sowie weitere Knochenreste bei Baggerarbeiten während der Neugestaltung des Grugaparks 1962, die aber nicht mehr zugeordnet werden konnten. 1948 wurden zwar die Verantwortlichen von einem britischen Militärgericht zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, jedoch stellte man ein Verfahren gegen die Führung der GeStapo 1960 ein.

Siehe auch: Grugastadion

Einzelnachweise

  1. Siehe dazu Willi Bonczek: Essen im Spiegel der Karten. Historische Karten und Stiche vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Bacht, Essen 1975.
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