- Arikara
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Wohngebiet Systematik Kulturareal: Plains und Prärie Sprachfamilie: Caddo Sprache: Arikaree-Caddo Stammesgruppe: Three Affiliated Tribes Stamm, Volk: Arikaree Synonyme Arikara, Hachepirinu, Hia, Hosukhaunu Die Arikaree (gehörnter Elch; auch Arikara) sind ein Indianer-Stamm der Caddo-Sprachfamilie, der um das Jahr 1800 am Missouri River zwischen dem Cheyenne River in South Dakota und Fort Berthold in North Dakota lebte. Die kulturellen Wurzeln der Arikaree findet man bei den Stämmen des unteren Mississippitals. Die Arikara waren kulturell auch mit den Pawnee verwandt, von denen sie sich abspalteten, etappenweise nach Norden wanderten und damit zum nördlichsten Caddostamm wurden.
Die Arikaree waren Experten im Anbau von Mais, den sie mit anderen Stämmen gegen Fleisch und Büffelroben handelten. Außerdem züchteten sie Bohnen, Kürbis (Squash), Tabak und Sonnenblumen. In der auf den Plains üblichen Zeichensprache wurden die Arikaree deshalb als Corn eaters (Maisesser) bezeichnet. Die Frauen machten die Farmarbeit, die Männer jagten Hirsche, Elche und auch Büffel. Sie waren ausgezeichnete Schwimmer, die eine besondere Methode entwickelt hatten, um die Büffel während ihrer Überquerung der Flüsse zu erlegen. Auch ihren Holzvorrat holten sie in waghalsigen Aktionen aus den Flüssen, in denen die Baumstämme beim Frühjahrshochwasser hinabgetrieben wurden. Ihre runden Boote fertigten sie aus zusammengenähten Büffelfellen, die mit der Fellseite nach innen über einen Rahmen aus Weidenruten gespannt wurden. Ein derartiges sehr leichtes Boot hatte einen Durchmesser von 90-120 cm und konnte bis zu 3 Männer über den Fluss tragen.
Die Semi-Nomaden wohnten in zeitweilig besiedelten Dörfern aus erdbedeckten Hütten. Die dörflichen Aktivitäten wurden durch die Befragung des heiligen Bündels überwacht, das sich im Besitz eines Priesters befand. Dieses Amt und der Posten des Häuptlings scheinen das erbliche Vorrecht von wenigen führenden Familien gewesen zu sein. Mit den Krieger-, Tanz- und Medizin-Bünden waren niedrigere Ämter verbunden. Wie andere Plainsstämme praktizierten auch die Arikaree die Selbsttortur in den Sonnentanz-Zeremonien.
Die Arikaree wurden zum Hindernis für die den Missouri in Booten aufwärts reisenden Handelsgesellschaften. Ein Gefecht mit amerikanischen Händlern, bei dem 13 Weiße getötet wurden, löste 1823 den ersten Feldzug der U.S. Armee gegen einen Plainsstamm aus. Obwohl die Arikaree am Ende des 18. Jahrhunderts zwischen 3.000 bis 4.000 Stammesangehörige zählten, reduzierten Kriege und Pockenepidemien ihre Bevölkerungszahl während des folgenden Jahrhunderts erheblich. In den 1860er Jahren schlossen sie sich mit den Mandan und Hidatsa in Fort Berthold zusammen und die Regierung errichtete dort für sie eine Reservation. Um 1885 begannen sie mit der Farmarbeit auf verstreut liegenden Familienfarmen. Im Zuge des Indian Reorganization Act im Jahr 1934 verbanden sich die Arikaree offiziell mit den Mandan und Hidatsa und bildeten die Three Affiliated Tribes (Drei verbundene Stämme). In den 1950er Jahren erforderte der Bau des Garrison Damms und die Entdeckung von Öl im Williston Basin einen weiteren Umzug in neue Häuser. 1990 gab es nur noch 90 Personen, die Arikaree-Caddo sprachen. Die Volkszählung aus dem Jahr 2000 ergab 775 Stammesangehörige der Arikaree.[1]
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