Mordanschlag

Mordanschlag
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Ein Attentat (v. lat. attentatum „versuchtes Verbrechen“) ist eine bewusste und gezielte Schädigung einer Person oder einer Sache aus ideellen Motiven in Form eines Anschlages.

Inhaltsverzeichnis

Begriff

Attentat auf Abraham Lincoln im Ford Theater Washington, 1865

Ziel des Attentats ist meist, eine prominente politische Person zu töten oder zu verletzen; die Aktion erfolgt durch einen Einzelnen oder eine kleine Gruppe und wendet sich meist demonstrativ gegen die herrschende Macht. Dabei ist zwischen politischer Hinrichtung und Attentat zu unterscheiden: Eine Hinrichtung kann als politische Tötung angesehen werden, wird aber zum Teil durch staatliche Organe veranlasst, während ein Attentat immer als illegale Tat angesehen wird. Einzige Ausnahme bildet hier das Widerstandsrecht, das in einzelnen Verfassungen den Bürgern im Kampf gegen diktatorische Herrschaft das Recht auf auch gewalttätigen Widerstand einräumt. Das im deutschen Grundgesetz verankerte Widerstandsrecht (Artikel 20) schließt den Tyrannenmord als letztes Widerstandsmittel gegen einen Diktator nicht aus. In diesem Fall fällt die Tötung einer politischen Führungspersönlichkeit nicht unter den Straftatbestand des Mordes, sondern wird gesetzlich legalisiert.

Attentate können Werkzeuge des Terrorismus sein.

Attentat auf Ronald Reagan, 1981

Das Ziel eines Anschlages ist bei einem Attentat eine Persönlichkeit von hohem politischen, religiösen oder gesellschaftlichen Rang, nicht eine Privatperson: So ist z. B. die Tötung eines Staatsoberhaupts durch ein Mitglied einer Rebellen- oder Untergrundbewegung ein Attentat, das auch von Agenten fremder Mächte verübt werden kann.

Weiterhin zählen geplante Attentate hinzu, obwohl sie von versuchten Attentaten zu unterscheiden sind: Es ist nicht immer möglich, festzustellen, ob ein Plan tatsächlich bestand und durch eine Regierung aufgedeckt wurde, oder ob er nur als Vorwand für politische Verfolgungen diente.

Der Kreis der prominenten öffentlichen Persönlichkeiten umfasst zum Beispiel Staatsoberhäupter, Regierungsmitglieder, Richter, hochrangige Militärs, aber auch Journalisten oder Wirtschaftsführer, wenn sie eine besondere Rolle in der Politik spielen. Auch örtliche Beamte wie Oberbürgermeister oder Polizeichefs zählen zu den prominenten Personen. Darüber hinaus zählen Führer politischer Parteien, großer Gewerkschaften, sozialer und religiöser Organisationen, Führer von Minderheiten, Schriftsteller und andere prominente Mitglieder wichtiger sozialer Institutionen zu den öffentlichen und somit gefährdeten Personen.

Attentate werden oft auch als Aktionen psychisch desorientierter Menschen verübt. Aus diesem Täterkreis werden häufig Attentate nicht auf politisch, sondern anderweitig hervorgehobene Persönlichkeiten wie Sportler oder Künstler verübt.

Neben konventionellen Waffen gebrauchen Attentäter eine Reihe alternativer Angriffsmittel (Gift, Säure, Briefbomben oder Autobomben).

Berühmte Attentate

Siehe auch: Chronik der Attentate

Attentate auf Gemälde

Attentate auf Gemälde sind eine weitere Erscheinungsform. Dabei verfolgt der Attentäter das Ziel, das Gemälde zu beschädigen oder zu zerstören, um so beispielsweise den Wert des Gemäldes zu verringern. Als bekannte Beispiele gelten die Attentate auf die Mona Lisa im Jahr 1956.

Literatur

  • Alexander Demandt (Hrsg.): Das Attentat in der Geschichte. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-0339-8
  • Sven Felix Kellerhoff: Attentäter - Mit einer Kugel die Welt verändern. Böhlau Verlag, Köln 2003, ISBN 3-412-03003-1
  • Dirk Lange: Die politisch motivierte Tötung, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-631-56656-5.
  • Wolfgang Plat: Attentate. Eine Sozialgeschichte des politischen Mordes. Econ Verlag Düsseldorf und Wien. 1. Auflage 1982. ISBN 3-430-17495-3
  • Jörg von Uthmann: Attentat – Mord mit gutem Gewissen. Siedler, Berlin 2001, ISBN 3-572-01263-5
  • Will Berthold: Die 42 Attentate auf Adolf Hitler. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1981.

Siehe auch

Weblinks


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