Morgenübelkeit

Morgenübelkeit

Als Schwangerschaftserbrechen (Emesis gravidarum) wird Erbrechen in der Frühschwangerschaft bezeichnet, das insbesondere am Morgen auftritt und von Unwohlsein und Übelkeit begleitet sein kann. In 0,5 bis 1 % aller Fälle kann es dabei zu der klinisch bedeutsamen Form, der Hyperemesis gravidarum, kommen. Eine exakte Grenzziehung zwischen beiden Krankheitsbildern ist nicht möglich, der Übergang verläuft fließend. Besonders starke Übelkeit kann auf eine Blasenmole hinweisen.

Die Ursache des Schwangerschaftserbrechens ist unklar. Vermutet wird, dass das schwangerschaftserhaltende Hormon hCG bei der Entstehung eine Rolle spielt. Die Produktion von hCG beginnt ca. 24 Stunden nach der Befruchtung im Eierstock. In den ersten Wochen der Schwangerschaft steigt die hCG-Konzentration im Blut stetig an, das Maximum wird etwa zwischen der achten und zwölften Schwangerschaftswoche erreicht. Danach sinkt die Konzentration, da die Plazenta die Hormonproduktion aus dem Eierstock nicht mehr benötigt, sobald sie so weit ausgereift ist, dass sie die schwangerschafterhaltenden Hormone selbst produzieren kann. Als Folge bessert sich eine mit der Schwangerschaft verbundene Übelkeit.

Von einer medikamentösen Therapie wird abgeraten. Als hilfreich wird oft empfunden, die Nahrungsaufnahme auf mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag zu verteilen und auf koffein- und kohlensäurehaltige Getränke zu verzichten.

Zur Therapie des Schwangerschaftserbrechens können Akupunktur und Akupressur sowie mit großer Zurückhaltung auch Medikamente (z. B. Antihistaminika) eingesetzt werden. Eine Metastudie hat die Wirkung der verschiedenen Methoden zur Stimulierung von Akupunkturpunkten bei morgendlicher Übelkeit und Erbrechen schwangerer Frauen untersucht. Die Auswertung von 14 in den vergangenen 16 Jahren durchgeführten Studien ergab, dass sich die Übelkeit um mehr als 50 %, das Erbrechen um zirka 40 % reduzieren ließ.[1]

Quellen

  1. Helmreich RJ, Shiao SY, Dune LS. Meta-analysis of acustimulation effects on nausea and vomiting in pregnant women. Explore (NY), 2006 Sep-Oct; 2(5), 412-21 PMID 16979105

Literatur

Weblinks


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