Mors certa hora incerta

Mors certa hora incerta
Lückenhaft In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Bedeutung in Mittelalter und Barock; Weiterhin ist die Definition falsch, denn es handelt sich nicht nur um einen "Mahnruf", sondern um eine Bezeichnung für Motive der Bildenden Kunst, die ähnlich den Vanitas-Darstellungen an die Vergänglichkeit des Menschen und den leeren Schein allen Irdischen erinnern. Beispiele des Mementomori-Themas sind die aus Elfenbein geschnitzten, vollplastischen Wendeköpfe, die hier ja auch bildlich gezeigt werden. Insgesamt ist der Artikel grob falsch und mehr als lückenhaft.

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Philippe de Champaigne, Stillleben mit Schädel
Memento Mori an einem Rosenkranz aus dem frühen 16. Jahrhundert
Ein Ausstellungsstück im Schloss Ambras

Der Ausdruck Memento mori stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich „Gedenke zu sterben“ (d. h. …dass du sterben musst). Gebräuchlich ist auch Memento mortis (deutsch „Gedenke des Todes“; Memento = Imperativ des Verba-Defectiva memini; mortis = Genitiv Singular von mors = Tod).

Inhaltsverzeichnis

Antike

Memento mori ist ein Mahnruf, der bereits in der Antike gebräuchlich war. Hinter einem siegreichen Feldherrn im alten Rom, dem ein Triumphzug gewährt worden war, stand ein Sklave, hielt ihm einen Lorbeerkranz oder die Jupiter-Tempel-Krone über den Kopf und mahnte den Triumphator ununterbrochen mit den Worten:

  • Memento mori
Bedenke, dass du sterben musst! oder Bedenke, dass du sterblich bist!
  • Memento te hominem esse
Bedenke, dass du ein Mensch bist.
  • Respice post te, hominem te esse memento
Sieh dich um; denke daran, dass auch du nur ein Mensch bist.

Die Bibel vermittelt dieses Bewusstsein des Vergänglichen an verschiedenen Stellen. Das ursprüngliche Memento Mori könnte aus Psalm 90, Vers 12 stammen: "Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden."

Mittelalter

Im (vermutlich) mittelalterlichen Mönchslatein wurde das Sprichwort Memento moriendum esse (Sei eingedenk, dass zu sterben ist.) durch Memento mori verkürzt.

Eine frühe literarische Fundstelle dieses alten Mahnrufs ist ein alemannisches Gedicht aus dem 12. Jahrhundert; es hat die lateinische Form als Überschrift. Der Verfasser könnte ein Cluniazenser gewesen sein.

Die fernere Herkunft ist zwar ungeklärt, doch spricht einiges dafür, dass die antike delphischeAnthropologie“ Pate stand: der Mensch als „der Sterbliche“.

Noch Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war es üblich, dass manche Männer in ihren Hosentaschen oder an der Uhrkette einen kleinen Gegenstand mit sich herumtrugen, der sie an ihre eigene Sterblichkeit erinnern sollte. Im Museum für Sepulkralkultur in Kassel[1] kann man sich einige dieser Memento Moris noch heute ansehen. Es handelt sich zum Beispiel um kleine Eieruhren, in denen die Lebenszeit wie Sand verrinnt, kleine Nachbildungen von Totenmasken, und häufig sogar ein kleiner offener Sarg, in dem meist sehr deftig der Verfall des menschlichen Körpers dargestellt wurde.

Barockes Lebensgefühl

Der Spruch gewann seine Verbreitung vor allem nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-48) im Barock. Bezogen auf dessen Lebensgefühl ist eine ausgeprägte Antithetik das vorherrschende Grundprinzip: Diesseits und Jenseits; Spiel und Ernst; Schein und Sein; leidenschaftliche Sinneslust und Lebensgier im Appell des Carpe Diem (= ergreife, nütze, genieße den Tag) und die Todesnähe im Vanitas memento mori.

Vergleichbar ist das Sprichwort „Mors certa hora incerta“ (deutsch „Der Tod ist gewiss, seine Stunde ungewiss“), das gleichfalls auf vielen Uhren erschien, so auf der Rathausuhr von Leipzig.

Die Gedanken der Vanitas und des memento mori, die aus der Stoa stammen, stehen in lebendiger Tradition zu antiker Überlieferung und deren christlicher Adaption im Mittelalter.

Trivia

  • Das polnische Klezmer-Ensemble Bester Quartet hat auf seiner zweiten CD The Warriors ein Stück mit dem Namen Memento mori veröffentlicht.
  • In der US-amerikanischen TV-Serie Akte X (engl. Original: The X-Files) trägt die 15. Folge der 4. Staffel den Titel Memento Mori. Diese Folge thematisiert die Krebserkrankung von Scully und ihren unbedingten Willen zu überleben und Mulder bei seiner Suche nach der Wahrheit zu unterstützen - die letzten Endes auch der Schlüssel für ihre Genesung sein wird.
  • Auf dem Album "The Hardest Way To Make An Easy Living" von The Streets, gibt es ebenfalls einen Song welcher "Memento Mori" betitelt wurde.
  • Auf dem Album "Only Once Imagined" von The Agonist, existiert ein Track welcher den Namen "Memento Mori" trägt.
  • Auf dem Album "The black Halo" von Kamelot gibt es ebenfalls einen Track namens "Memento Mori".
  • Auch die schwedische Gothic Metal Band Draconian veröffentlichte auf ihrem Album "Dark Oceans We Cry" einen Song mit dem Namen "Memento Mori"
  • "Memento Mori" ist der Titel des Début-Albums (CD) der Gruppe The Bastard Fairies.
  • "Memento Mori" ist der Titel eines Romans über das Leben älterer Menschen von Muriel Spark.
  • "Memento Mori" ist der Titel einer Kurzgeschichte von Jonathan Nolan, die den Bruder Christopher Nolan zum Drehbuch des Filmes "Memento" veranlasste.
  • "Memento Mori" ist der Titel eines Albums der Band Umbra et Imago.
  • "Memento Mori" ist der Name einer schwedischen Doom Metal Band, einer der bekanntesten Musiker der Band war Messiah Marcolin, ex-Sänger von Candlemass
  • "Memento Mori" ist der der Name eines Computerspiels [2]
  • "Memento Mori" ist eine Pokémon-Attacke in Pokémon Diamant/Perl (Nintendo DS)

Literatur

  • Barockes Lebensgefühl. Blickfeld Deutsch, Schöningh Verlag, 1991
  • Heiner Meininghaus: Memento mori, Weltkunst 71. Jahrgang Nr. 12, Okt 2001, Seite 1856 -1859
  • Zum sterben schön. Alter, Totentanz und Sterbekunst von 1500 bis heute, hg. von Andrea von Hülsen-Esch und Hiltrud Westermann-Angerhausen, 2. Bde., Schnell & Steiner, 2006

Quellen

  1. Museum für Sepulkralkultur in Kassel
  2. Offizielle Homepage des Computerspiels Memento Mori

Siehe auch


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