- Morscholz
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Saarland Landkreis: Merzig-Wadern Höhe: 250–600 m ü. NN Fläche: 111,17 km² Einwohner: 16.819 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 151 Einwohner je km² Postleitzahlen: 66680–66687 Vorwahlen: 06871, 06874 (Büschfeld + Nunkirchen) Kfz-Kennzeichen: MZG Gemeindeschlüssel: 10 0 42 116 Stadtgliederung: 14 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 13
66687 WadernWebpräsenz: Bürgermeister: Fredi Dewald (SPD) Lage der Stadt Wadern im Landkreis Merzig-Wadern Wadern ist eine saarländische Stadt im Landkreis Merzig-Wadern zwischen Saarbrücken und Trier. Sie ist mit rund 17.000 Einwohnern dünn besiedelt, flächenmäßig aber nach Saarbrücken und St. Wendel die drittgrößte Stadt des Saarlandes.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Wadern befindet sich am Fuße des Schwarzwälder Hochwaldes. Die 14 Stadtteile liegen in einer Höhenlage von 250 m bis 600 m über dem Meeresspiegel und sind eingebettet in Talmulden des Flusses Prims und der Bäche Löster, Wahnbach und Wadrill.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 1114mm. Der Niederschlag liegt im oberen Drittel der Messstellen des Deutschen Wetterdienstes. Über 90% zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der April; am meisten regnet es im Dezember. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,9mal mehr Regen, als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. In über 90% aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.
Geschichte
Wadern wurde erstmals 950 in Zusammenhang mit der Abtei Mettlach urkundlich genannt. Nach 1751 residierte hier Graf Josef Anton von Öttingen-Sötern, der seine Hofhaltung von Hohenbaldern im Nördlinger Ries in seine Herrschaft Dagstuhl und hier nach Wadern verlegte. Seine prekäre Finanzlage erlaubte ihm jedoch nur eine bescheidene Bautätigkeit, immerhin erhielt Wadern das Marktrecht.
Wadern war nach der Abtrennung des Saargebietes im Jahre 1920 nach den Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles Verwaltungssitz des sogenannten Restkreises Merzig-Wadern.
Die Gemeinde erreichte ihre jetzige Größe im Zuge der Verwaltungs- und Gebietsreform im Jahr 1974 durch die Vereinigung des heutigen Stadtteils Wadern mit umliegenden Orten. Im Jahre 1978 wurden der Gemeinde Wadern die Stadtrechte verliehen.
Stadtteile
Bardenbach, Büschfeld, Überlosheim, Dagstuhl, Gehweiler, Krettnich, Lockweiler, Löstertal, Morscholz, Noswendel, Nunkirchen, Steinberg, Wadern, Wadrill, Wedern.
Büschfeld
Büschfeld wurde erstmals am 1. September 802 in einer Grenzbeschreibung von Karl dem Großen als "Byschofsvelt" in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen an den Trierer Erzbischof Weomad als Grenzpunkt erwähnt. Für das wohl schon in schlechtem Zustand befindliche Schloss Büschfeld kam durch die sich bis 1805 hinziehenden Erbstreitigkeiten das baldige bauliche Ende. Die letzten Reste der Burg wurden 1897 beim Bau der Staatsbahn Lebach – Nonnweiler und 1903 beim Bau der Merzig–Büschfelder Eisenbahn beseitigt. Ortsvorsteher ist seit März 2003 Armin Fuchs.
Dagstuhl
1290 wurde Burg Dagstuhl von Ritter Boemund von Saarbrücken erbaut. 1720 wurde die Burg zerstört. Das Schloss Dagstuhl wurde 1757 von Graf Joseph Anton von Öttingen-Sötern als Familiensitz erbaut, die Schlosskapelle folgte 1763. Seit 1989 beherbergt das Schloss das Leibniz-Zentrum für Informatik (LZI).
Morscholz
Erste urkundliche Erwähnung von Morscholz im Jahre 1098, als Kaiser Heinrich IV. dem Stift St. Simeon seine Besitzungen bestätigte. Prähistorische Funde belegen, dass der Ort wesentlich früher besiedelt war. Am 1. Oktober 1937 wurden die damaligen Gemeinden Ober- und Untermorscholz vereint. Politisch gehörte Morscholz seit dem Mittelalter zu zwei verschiedenen Territorialherrschaften: Untermorscholz zu Kurtrier, Obermorscholz zu Dagstuhl.
Die Kirche “St. Wolfgang” mit mittelalterlichem Turm hat eine Marienglocke, die 1491 gegossen wurde. Die Filialkirche wurde zuletzt 1934 umgebaut und erweitert. Beachtenswert ist auch die kleine Wallfahrtskapelle “Bildchen”, erbaut um 1840. Kirchlich gehört Morscholz zur Pfarrei Steinberg.
Noswendel
→ siehe Hauptartikel Noswendel
Nunkirchen
→ siehe Hauptartikel Nunkirchen
Steinberg
→ siehe Hauptartikel Steinberg
Wadrill
→ siehe Hauptartikel Wadrill
Wadern
Der heutige Stadtteil Wadern findet im Jahre 950 erstmals urkundliche Erwähnung. Kultstein-Menhire im Fundament des Kirchturms sowie der Ursprung des Ortsnamens sind Zeugnisse für eine Besiedlung in der Keltenzeit. Ab dem Mittelalter bildeten zwölf freie Stockbauern die Grundlage für den späteren Ort. Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Geschichte der Geschlechter von Burg und Schloss Dagstuhl. Sehenswert ist in Wadern die nachbarocke Saalkirche "Allerheiligen". Sie wurde wurde 1817 erbaut. Die evangelische Kirche wurde 1896 eingeweiht und 1965 erweitert. 1920 wurde Wadern Sitz des Restkreises Wadern. Der Stadtteil Wadern ist heute Sitz der Verwaltung der Stadt Wadern. Die bis 1974 selbstständige Gemeinde Wadern ging 1974 in der Großgemeinde Wadern auf.
Sport
Fußball
Fußballvereine und Sportplätze gibt es in Wadern und fast allen Stadtteilen. In Morscholz gibt es einen Tischfußballclub.
Reiten
Die Möglichkeit zum Reiten besteht in Wadern und Umgebung am Lindenhof Nuhweiler sowie in Lockweiler
Tennis
Tennisplätze und Tennisclubs sind in Wadern häufig vertreten u.a. in Wadern, Lockweiler, Steinberg, Bardenbach, Löstertal, Wadrill und Nunkirchen.
Sonstige
In Wadern und den 14 Ortsteilen gibt es außerdem noch Angelsportvereine, einen Badmintonclub, Dartclubs, einen Judo-und Kampfsportverein, einen Kickboxclub, Schützenvereine, Tischtennis-, Turn- und Wandervereine.
Freizeit und Erholung
Freizeitzentrum Noswendel
Mittelpunkt des Naherholungs- und Freizeitzentrums Noswendel ist ein 6,6 ha großer See. Die gesamte Anlage umfasst ca. 20 ha. Man kann mit dem Tretboot den See erkunden und Schwäne und Enten aus der Nähe beobachten. Es gibt zwei Spielplätze samt Basketballfeld. Beim Spaziergang um den See kann man einen Blick in das außergewöhnliche Naturschutzgebiet „Noswendeler Bruch“, das größte Feuchtbiotop des Saarlandes, werfen.
Politik
Stadtrat
Die Kommunalwahlen vom 13. Juni 2004 brachten folgendes Ergebnis:
- CDU: 43,2% (-0,4): 15 Sitze
- SPD: 35,1% (-13,1): 13 Sitze
- ProHochwald: 10,4% (+10,4): 3 Sitze
- FWG/FBL: 7,7% (+0,7): 2 Sitze
Die CDU stellt gemeinsam mit der FWG/FBL die Ratsmehrheit.
Bürgermeister
Städtepartnerschaften
Es bestehen Partnerschaften mit Montmorillon und Jeumont in Frankreich sowie mit Sobotka (Tschechische Republik) und Wahrenbrück (Brandenburg).
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Wadern selbst verfügt über keine Anbindung an eine Fern- oder Bundesstraße, jedoch verläuft die B 268 Saarbrücken - Trier durch den nahegelegenen Stadtteil Nunkirchen, und die Autobahn A1 (E422) über die Anschlussstellen Nonnweiler-Primstal bzw. Nonnweiler-Braunshausen in Richtung Saarbrücken oder Trier ist ebenfalls vom Stadtzentrum nur wenige Kilometer entfernt.
Vom Dezember 1897 bis zum Mai 1980 (Personenverkehr) bzw. bis Anfang 1988 (Güterverkehr) war Wadern mit einem Bahnhof in Dagstuhl an die Hochwaldeisenbahnstrecke Wemmetsweiler - Hermeskeil (Primstalbahn) angebunden. Mit der Schließung des Bahnabschnittes Nonnweiler - Wadern im Jahre 1968 wurde Wadern zum Endbahnhof, weshalb 1980 (1988) aufgrund des Bedeutungsverlusts die Stilllegung des Streckenabschnittes Wadern - Büschfeld folgte. [1]
Gerichte
Wadern verfügt über ein Amtsgericht.
Bildung
In Wadern können alle Schulabschlüsse erworben werden. Die Stadt verfügt neben mehreren Grundschulen über eine Sonderschule, eine Erweiterte Realschule, ein Gymnasium, das Hochwald Gymnasium Wadern (HWG), und ein Berufsbildungszentrum für technische, kaufmännische und sozialpflegerische Berufe.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im Öttinger Schlösschen in der Ortsmitte von Wadern befindet sich das Heimatmuseum.
Bauwerke
Sehenswert ist die Schlosskapelle im Stadtteil Dagstuhl, die noch heute kirchlich genutzt wird. Das Barockschloss Münchweiler ist die einzige noch erhaltene Anlage dieser Art im Saarland. Die Innenausstattung der Pfarrkirche Nunkirchen entspricht bis auf wenige Ausnahmen der Originalausstattung von 1896 und hat damit Seltensheitswert im Saarland.
siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Wadern
Naturdenkmäler
Wadern liegt im Naturpark Saar-Hunsrück.
Persönlichkeiten
in Wadern geboren
- Nikolaus München (1794–1881), Kölner Dompropst
- Hans-Werner Müller (* 1942), Politiker und Generalsekretär der UEAPME, der Europäischen Union für das Handwerk und kleine und mittlere Unternehmen
- Wilfried Loth (* 1948), Historiker und Politikwissenschaftler
- Anke Rehlinger (* 1976), Politikerin
mit Wadern verbunden
- Josef Schmitt (1921-1996), Politiker, Mitbegründer des CDU-Kreisverbands Wadern, starb in Wadern
- Hermann Wedekind (1910-1998), Heldentenor, Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant, starb in Wadern
- Heinz G. Schwärtzel (* 1936), Mathematiker und Informatiker, auf seine Initiative hin wurde das Internationale Begegnungs- und Forschungszentrum für Informatik (IBFI) in Schloss Dagstuhl eingerichtet.
Einzelnachweise
- ↑ Theo Schäfer: Eisenbahnen im Hochwald. 2002, S. 148, S.278.
Weblinks
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