Moscow Gay Pride

Moscow Gay Pride

Die Moscow Pride (russisch Московский Гей-Прайд) ist eine Demonstration der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und deren Unterstützer. Sie soll seit 2006 jährlich im Mai in der russischen Hauptstadt Moskau stattfinden, wurde jedoch regelmäßig von der Stadtverwaltung verboten.

Inhaltsverzeichnis

2006

Die Demonstration sollte erstmals am 27. Mai 2006 abgehalten werden und vom Moskauer Hauptpostamt über die Mjasnizkaja Straße zum Lubjanka-Platz führen. Das Datum erinnert an die Legalisierung der Homosexualität in Russland am 27. Mai 1993. Organisator war der Moskauer Filmemacher und Chef der Menschenrechtsgruppe Projekt GayRussia, Nikolai Alexejew. Er arbeitete dabei mit dem in Paris ansässigen Komitee Inter­natio­nal Day Against Homophobia (IDAHO) zusammen.

Gestattungsanträge wurden bei der Moskauer Stadtverwaltung und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gestellt. Moskaus Oberbürgermeister Juri Luschkow lehnte es jedoch ab, die Veranstaltung zu genehmigen. Bei einem Bürgermeistertreffen in Berlin erklärte er im Februar 2006, Homosexualität sei "unnatürlich". Später drohte er: "Würde in Moskau eine homosexuelle Parade stattfinden, so würden sich ihre Teilnehmer und Teilnehmerinnen in recht große Gefahr begeben, weil sie unter den negativen Stimmungen der Moskauer Schaden nehmen könnten." [1]

Am Tag der verbotenen Demonstration kam es in Moskau jedoch zu einer kleinen Versammlung von Schwulenaktivisten unter freiem Himmel, gegen die die Moskauer Miliz scharf einschritt. Dabei wurden auch der deutsche Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Bündnis 90/Die Grünen) und der britische Menschenrechtsaktivist Peter Tatchell verprügelt, die auf eine Verletzung der von Russland unterzeichneten Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) aufmerksam machen wollten. [2]

2007

Die zweite Demonstration sollte am 27. Mai 2007 stattfinden. Organisator war erneut Nikolai Alexejew. Zur Unterstützung hatten sich das russische Pop-Duo t.A.T.u und die britische Popgruppe Right Said Fred angesagt. Die Veranstaltung wurde erneut von der Moskauer Stadtverwaltung untersagt. Moskaus Oberbürgermeister Luschkow bezeichnete die Moscow Pride im Januar 2007 als "Satanshow". [3] Präsident Putin erklärte zur Moscow Pride 2007, Homosexualität trage zum "demographischen Problem", einem Bevölkerungsrückgang Russlands, bei. [4]

40 Europaparlamentarier unterzeichneten eine Protestresolution. Als die Europaabgeordneten Sophie in 't Veld, Vladimir Luxuria, Marco Cappato, der Bundestagsabgeordnete Volker Beck, die Mitglieder von Tatu und Right Said Fred gemeinsam mit rund 100 LGBT-Aktivisten die Resolution vor dem Moskauer Rathaus übergeben wollten, wurden sie von einem Großaufgebot von Miliz und OMON daran gehindert und von nationalistischen sowie religiösen Gegendemonstranten mit Eiern und Tomaten beworfen. [5] Russische Teilnehmer der Moscow Pride wurden von der Moskauer Staatsanwaltschaft wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und einem Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung angeklagt. [6]

2009

Die erste genehmigte Veranstaltung soll anlässlich des Eurovision Song Contest 2009 [7] stattfinden. Sie wird von Aktivisten aus Russland und Weißrussland unter dem Titel "Slavic Pride 2009" [8] gemeinsam organisiert.

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Einzelnachweise


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