Moses bar Kepha

Moses bar Kepha

Moses Bar-Kepha (* um 813 in Balad, Irak; † 903) war ein bedeutender Theologe der jakobitischen syrischen Kirche des 9. Jahrhunderts.

Er wurde von Rabban Kyriacus im Mönchskloster Mar Sargis unterrichtet. Er wurde 863 Bischof von Mosul, Tigris und damit mitzuständig für Beth-Ramman und Beth-Kionaya. Bei seiner Bischofsweihe nahm er den Namen Severus an. Zeitweise war er Visitator (Periodeutes) der Diözese von Tikrit.

Der Prolog seines Hexaemeronkommentars entspricht im Aufbau den theologischen Summen des Kalam des 9. Jahrhunderts, genauer deren Kapitel zur Einheit Gottes. Diese behandelten Ewigkeit der Welt, Einzigkeit des Schöpfers, Gesandtschaft Muhammads und Befolgung der Gebote. Moses bar Kepha schaltet noch, wie Abu Mansur al-Maturidi, ein erkenntnistheretisches Kapitel vor.[1]

Werke

  • Kommentar zum alten und neuen Testament, im Manuskript erhalten, Johanneskommentar hg. und übers. von Lorenz Schlimme 1981; Paulinenauslegung hg. und übers. von Jobst Reller 1994
  • Traktat über Vorsehung und Willensfreiheit, im Manuskript erhalten (British Museum, Add. 14,731)
  • Kommentar über das Hexaemeron, erhalten (Bibliothèque Nationale de France, Syr. 241) und übers. von Lorenz Schlimme 1977
  • Tractatus de Paradiso, syrisches Original verloren, lateinische Fassung hg. Andreas Masius, Antwerpen 1569 (De Paradiso Commentarius)
  • Traktat über die Seele, und Diskussion der Nützlichkeit von Gebet und Opfern für Tote, erhalten (Bibliothek des Vatikans), dt. Übers. O. Braun, Moses Bar-Kepha und sein Buch von der Seele, Freiburg 1891
  • Tractatus de sectis bzw. Liber disputationum adversus haereses
  • Kommentar zur Liturgie, Mysteries of the Oblation, bei R. H. Connolly und H. W. Codrington, Two commentaries on the jacobite liturgy, London 1913, 16-86; Myron-Weihe, hg. W. Strothmann, Wiesbaden 1973
  • Kirchengeschichte
  • Homilien
  • Kommentar zu Schriften von Gregor von Nazianz.

Literatur

  • Ulrich Rudolph: Christliche Bibelexegese und muʿtazilitische Theologie: Der Fall des Moses bar Kepha (gest. 903 n.Chr.), in: Oriens 34 (1994), 299-313

Einzelnachweise

  1. Ausführlich darsgestellt bei Rudolph, 1994, 305ff; vgl. auch seine Monographie al-Maturidi und die sunnitische Theologie in Samarkand, Leiden: Brill 1997

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