Motzstrasse

Motzstrasse
Motzstraße nahe Nollendorfplatz

Die Motzstraße gehört vom Nollendorfplatz bis zur Bamberger Straße zum Berliner Ortsteil Schöneberg des – seit 2001 neuen – siebten Verwaltungsbezirkes Tempelhof-Schöneberg. Von hier bis zum Prager Platz gehört sie zum Ortsteil Wilmersdorf des vierten Berliner Verwaltungsbezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Sie tangiert in ihrem Verlauf den Viktoria-Luise-Platz und hat eine Gesamtlänge von rund 1½ Kilometern. Der in Schöneberg liegende Abschnitt erhielt seinen Namen durch eine – am 6. Juli 1870 bekanntgegebene – Kabinettsorder. Die Motzstraße gehörte zu den Schöneberger Straßen, die der Hobrecht'sche Bebauungsplan festsetzte und trug die Nummer 8. Der 1870 benannte östliche Teil der Motzstraße zwischen Nollendorfplatz und Kurfürstenstraße wurde 1934 in Mackensenstraße umbenannt. Seit 1996 heißt dieser Abschnitt Else-Lasker-Schüler-Straße, benannt nach der deutschen Dichterin Else Lasker-Schüler.

Die ehemalige Straße 20 der Abteilung IV des seinerzeitigen Berliner Bebauungsplanes vom Nollendorfplatz bis zur damaligen Lutherstraße (dieser Teil wurde erst am 1. März 1963 in Martin-Luther-Straße umbenannt) wurde 1889 und der westlich des Viktoria-Luise-Platzes liegende Straßenabschnitt, die Königshofer Straße in Wilmersdorf, im Jahr 1901 in die Motzstraße einbezogen. Damit gilt der Name für Wilmersdorf erst seit dem 21. Oktober 1901. Ein Abschnitt der Straße gehörte bis 1938 auch zum damaligen Bezirk Charlottenburg.

Namenspatron der Straße war der ehemalige preußische Finanzminister Friedrich von Motz.

Der Abschnitt zwischen der Martin-Luther-Straße und dem Nollendorfplatz ist bekannt für seine Häufung schwuler Kneipen und Bars, deren Vorgängerinnen hier schon vor dem Ersten Weltkrieg und in den „Goldenen Zwanziger Jahren“ existierten, als Christopher Isherwood in dieser Gegend wohnte. Heute findet in diesem Kiez des Lesben- und Schwulenviertels jährlich im Juni das „Motzstraßenfest“ – ein lesbisch-schwules Straßenfest – statt.

Geschichte

Rudolf Steiner – der Begründer der Anthroposophie – und seine zweite Frau Marie von Sivers wohnten von 1903 bis 1923 in der Motzstraße 30. Von 1924 bis 1933 lebte die Dichterin und Malerin Else Lasker-Schüler in der Motzstraße 7, woran eine Gedenktafel erinnert. 1910 wurde unter der Motzstraße die heutige U-Bahnlinie 4 errichtet. Der „Motzstraßenkreis“ war eine politische Gruppe von Nationalkonservativen um Arthur Moeller van den Bruck und Heinrich von Gleichen-Rußwurm.

Weblinks

52.49617222222213.3432138888897Koordinaten: 52° 29′ 46″ N, 13° 20′ 36″ O


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