Movimiento de Izquierda Revolucionaria (Bolivien)

Movimiento de Izquierda Revolucionaria (Bolivien)

Movimiento de Izquierda Revolucionaria (MIR) (dt: Bewegung der Revolutionären Linken) ist eine politische Partei in Bolivien.

Die MIR wurde im Jahr 1971 durch Exilbolivianer in Chile gegründet, darunter auch von Jaime Paz Zamora, der die Geschicke der Partei bis heute wesentlich beeinflusst hat. In ihrer Frühzeit übte die Partei eine große Anziehungskraft auf einen Teil der marxistisch beeinflussten Intellektuellen aus, vor allem in der Studentenschaft.

Nach der Rückkehr von Paz Zamora aus dem Exil ging die MIR eine Allianz mit der Movimiento Nacionalista Revolucionario de Izquierda (MNRI) des früheren Präsidenten Hernán Siles Zuazo ein, mit der sich die MIR zur Unidad Democrática y Popular (UDP) zusammenschloss. Dieser Pakt der beiden Parteien bot für beide Parteien erhebliche Vorteile: Die MNRI unter Siles besaß seit der Revolution von 1952 großen Rückhalt unter der Arbeiterschaft und hatte Regierungserfahrung, die MIR hingegen brachte die Unterstützung der Universitätsstudenten und der jungen Intellektuellen ein.

Seit dem Ende der 1980er Jahre hat die Partei ihren Kurs von einer mehr sozialistischen zu einer bürgerlichen Kraft geändert, von einer links-katholischen zu einer katholisch-liberalen Partei. Dies wurde 1997 deutlich, als die MIR der Koalition mit Hugo Banzer beitrat, der Bolivien zwischen 1971 und 1978 in eine blutige Diktatur geführt hatte, bei der auch der MIR-Parteivorsitzende Paz Zamora eingekerkert worden war.

Zu Beginn des dritten Jahrtausends hat die MIR ihre Anhängerschaft weitgehend an andere Parteiengruppierungen verloren. Bei den Wahlen von Dezember 2005 ist die MIR landesweit nicht mehr als eigene Partei, sondern nur als Teil des Parteienbündnisses Poder Democrático Social (PODEMOS) angetreten. Jaime Paz Zamora verlor sogar die Stichwahl um die Präfektur von La Paz an den MNR-Kandidaten Mario Cossío.


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