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Mufflon Europäischer Mufflon (Ovis orientalis musimon)
Systematik Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia) Familie: Hornträger (Bovidae) Unterfamilie: Ziegenartige (Caprinae) Gattung: Schafe (Ovis) Art: Wildschaf (Ovis orientalis) ohne Rang: Mufflon Wissenschaftlicher Name Ovis orientalis orientalis-Gruppe Als Mufflon (Ovis orientalis orientalis-Gruppe) werden mehrere Unterarten des Wildschafs zusammengefasst. Im engeren Sinne wird damit eine einzige Unterart, der Europäische Mufflon bezeichnet. Der Mufflon gilt als Vorfahr des Hausschafs.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Mufflons haben eine Kopfrumpflänge von 130 Zentimeter, eine Körperhöhe von 90 Zentimeter und ein Gewicht von 50 (Männchen) bzw. 35 Kilogramm (Weibchen).
Lebensweise
Das Habitat sind gebirgige Landschaften. Hier bilden Weibchen und Lämmer Herden von bis zu hundert Tieren, während die Böcke Einzelgänger sind, die nur zur Paarungszeit zu den Herden stoßen.
Verbreitung
Aktuell ist der Mufflon im Kaukasus, im nördlichen Irak, und im nordwestlichen Iran verbreitet. Einst reichte ihr Verbreitungsgebiet weiter über Anatolien, die Krim und den Balkan. Hier ist es bereits vor ca. 3.000 Jahren verschwunden. Es gibt noch Mufflons auf Zypern, Korsika und Sardinien; umstritten ist allerdings, ob es sich hierbei um echte Wildschafe oder um Nachkommen sehr ursprünglicher Hausschafe handelt.
Unterarten
Grubb (2005) unterscheidet sechs Unterarten des Mufflons:[1]
- Europäischer Mufflon (Ovis orientalis musimon (Pallas, 1811)): Vor etwa 7.000 Jahren gelangte der Europäische Mufflon nach Korsika und Sardinien, eingeführt wurde er in fast ganz Europa.
- Zypern-Mufflon (Ovis orientalis ophion Blyth, 1841): Der Zypern-Mufflon wurde im Verlauf des 20. Jahrhunderts fast ausgerottet, konnte aber zwischenzeitlich durch Schutzmaßnahmen auf eine Population von 2.000 gebracht werden. Nach Schätzungen von 1997 ist der Bestand infolge von Krankheiten allerdings wieder auf 1.200 gefallen, weshalb die Unterart stark gefährdet ist.
- Armenischer Mufflon (Ovis orientalis orientalis Gmelin, 1774): Kaukasusgebiet, Nordwest-Iran und südlicher Teil Kleinasiens. Die Schulterhöhe beträgt 88 bis 94 cm, die Hörner sind negativ schneckenförmig nach hinten gebogen, die Hornlänge beträgt bis zu 67 cm, der Umfang der Hörner an der Basis liegt zwischen 22 bis 27 cm. Weibchen sind teilweise hornlos. Die Fellfärbung variiert zwischen rostrot und zimtfarben, bei den Männchen findet sich meist ein heller Flankenfleck variabler Größe an den Seiten. Brust und Unterseite sind durch verlängerte, dunkle Haare, die allerdings nicht bis zur Kehle reichen, gekennzeichnet. Der nomenklatorische Status von orientalis ist umstritten und so wird häufig das jüngere Synonym gmelinii verwendet.
- Esfahan-Mufflon (Ovis orientalis isphahanica Nasonov, 1910): Zagrosgebirge im Iran.
- Laristan-Mufflon (Ovis orientalis laristanica Nasonov, 1909): Der Laristan-Mufflon ist klein. Ausgewachsene Böcke erreichen kaum mehr als 75 Pfund Körpergewicht. Das Verbreitungsgebiet ist auf einige Reservate Nahe der Stadt Lar im Südiran beschränkt. Der Lebensraum dort sind heiße Wüstengebiete.
- Hausschaf (Ovis orientalis aries Linnaeus, 1758).
Beziehung zum Menschen
Seit jeher wird der Mufflon vom Menschen gejagt. Vor schätzungsweise 10.000 Jahren wurde der Mufflon domestiziert. Seitdem gibt es Hausschafe. Als wahrscheinlichster Ort der erstmaligen Domestikation wird Anatolien angesehen. Seit ca. 8000 Jahren gibt es Hausschafe auch in Westeuropa.
Einzelnachweise
- ↑ Peter Grubb: Order Perissodactyla. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4, S. 637–722 (S. 708–710).
Literatur
- V. G. Heptner: Mammals of the Sowjetunion Vol. I Ungulates. Leiden, New York, 1989 ISBN 9004088741
Weblinks
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