- Multilaterales Umweltabkommen
-
Ein multilaterales Umweltabkommen (engl. Multilateral Environmental Agreement, MEA) ist ein Übereinkommen zwischen drei oder mehr Staaten im Bereich der Umwelt. MEAs werden meist im Umfeld der Vereinten Nationen ausgehandelt. Sie sind völkerrechtlich verbindlich und sollen auf internationaler Ebene einen verbesserten Umweltschutz durchsetzen helfen, der auf nationaler Ebene allein nicht möglich wäre.
Derzeit existieren über 200 MEAs, die bekanntesten von ihnen sind das Kyoto-Protokoll und die Klimarahmenkonvention (UNFCCC), die Biodiversitätskonvention (UNCBD), das Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht oder das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD).
Wichtige MEAs
- 2001: Stockholmer Konvention über langlebige organische Schadstoffe (POP-Übereinkommen)
- 2000: Cartagena-Protokoll über die biologische Sicherheit
- 1997: Kyoto-Protokoll
- 1994: International Tropical Timber Agreement, 1994 (ITTA)
- 1994: Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD)
- 1992: Klimarahmenkonvention (UNFCCC)
- 1992: Biodiversitätskonvention (CBD)
- 1991: Übereinkommen zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention)
- 1987: Montrealer Protokoll über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen
- 1985: Wiener Übereinkommen zum Schutz der Ozonschicht
- 1983: International Tropical Timber Agreement (ITTA)
- 1982: Seerechtsübereinkommen (UNCLOS)
- 1973: International Convention for the Prevention of Pollution from Ships (MARPOL)
- 1973: Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen (CITES)
MEAs und internationales Handelsrecht
Die Ausbreitung der Kompetenz der Welthandelsorganisation (WTO) auf nicht-tarifliche Bereiche, sowie eine zunehmende Anzahl von MEAs, die Handelsmaßnahmen beinhalten, deuten auf ein steigendes Konfliktpotenzial zwischen beiden Völkerrechtsregimen hin.
Weblinks
- UNEP Chronological List of Environmental Agreements (englisch)
- MEA Bulletin, regelmäßige Berichterstattung über MEA-Verhandlungen vom International Institute for Sustainable Development
Wikimedia Foundation.