Multitrait-multimethod matrix

Multitrait-multimethod matrix
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Die Multitrait-Multimethod Matrix (MTMM) ist das Hauptthema der Veröffentlichung Convergent and Discriminant Validation by the Multitrait-Multimethod Matrix von dem Soziologen Donald T. Campbell und dem Psychologen Donald W. Fiske aus dem Jahr 1959[1] Dies ist eine der meistzitierten Publikationen auf dem Gebiet der Psychologie, Pädagogik und den Sozialwissenschaften. Hintergrund der Untersuchungen ist das Problem von falschem Wissen – die Verzerrungen und Vorurteile, womit von Rassenbeziehungen bis hin zu akademischen Fachrichtungen alles vergiftet wird. In der Veröffentlichung wird argumentiert, dass die ausgeklügelte Kombination vieler verschiedener Ansätze für die Planung verlässlicher Projekte nötig ist. Dabei hat jeder Ansatz seine eigenen aber messbaren Fehler und Nachteile.

Die Multitrait-Multimethod Matrix ist ein Verfahren, das zur Bestimmung der konvergenten und diskriminanten Validität zur Messung der Eigenschaften eines Systems von Campbell und Fiske (1959) entwickelt wurde. Konvergente ebenso wie diskriminante Validität zählen zur Konstruktvalidität. Mit der Multitrait-Mulitmethod-Matrix können auch der Einfluss der Methode und der Einfluss des Traits auf das Messergebnis verglichen werden. Es basiert auf der statistischen Methode der Korrelation. In das Verfahren gehen mehrere Methoden (Method) ein, die mehrere Eigenschaften (Trait) oder sonstige Merkmale messen. Indem man die Messergebnisse in bestimmter wissenschaftlich vorgegebener Weise zusammenfügt, ergeben sich mehrere Korrelationsarten. Diese werden nachfolgend erläutert. Dabei wird der Einfachheit halber davon ausgegangen, dass die Messung für die Matrix zweier Traits mit zwei Methoden erfolgt. Diese Zahl kann aber auch beliebig erhöht werden.

Korrelationsarten

Monotrait-Monomethod-Korrelation: Die Monotrait-Monomethod-Korrelation ist die Korrelation der Messung eines Traits mit einer Methode mit sich selbst. Sie entspricht der Reliabilität dieser Messung (interne Konsistenz = Cronbachs Alpha) und sollte möglichst hoch sein.

Monotrait-Heteromethod-Korrelation: Die Monotrait-Heteromethod-Korrelation ist die Korrelation zwischen der Messung von einem Trait mit einer Methode und der Messung des gleichen Traits mit der anderen Methode. Sie entspricht der konvergenten Validität und sollte möglichst hoch sein.

Heterotrait-Monomethod-Korrelation: Die Heterotrait-Monomethod-Korrelation ist die Korrelation zwischen der Messung von einem Trait mit einer Methode und der Messung des anderen Traits mit ebendieser Methode. Sie entspricht der divergenten (bzw. diskriminanten) Validität und sollte eher niedrige Werte erreichen.

Heterotrait-Heteromethod-Korrelation: Die Heterotrait-Heteromethod-Korrelation ist die Korrelation zwischen der Messung des einen Traits mit der ersten Methode und der Messung des anderen Traits mit der anderen Methode. Sie sollte möglichst niedrig sein.

Kritik und andere Möglichkeiten

Da nicht klar wird, was denn genau hohe oder niedrige Korrelationen sind, müssen hier Daumenregeln angewandt werden. Eine andere Methode zur getrennten Ermittlung der trait- und methodenbedingten Varianz stellen latente Strukturgleichungsmodelle auf der Basis der Latent-State-Trait-Theorie dar.

Innerhalb der Psychologie sind einige weitere Verbesserungen und Alternativen für Spezialfälle entwickelt worden. Dennoch wird in den meisten Fällen nach wie vor die MTMM standardmäßig angewendet. Aus der psychologischen und pädagogischen Diagnostik zum Beispiel, ist sie nicht wegzudenken.

Literatur

  1. D.T. Campbell and D. W. Fiske. Convergent and Discriminant Validation by the MultitraitMultimethod Matrix. Psychological Bulletin, 56(2):81-105, Mar 1959.
  • Schnell, H., Hill, P. B., & Esser, E.(2005). Methoden der empirischen Sozialforschung. München: Oldenburg.
  • Fisseni, H.-J. (2004). Lehrbuch der psychologischen Diagnostik. Göttingen: Hogrefe.

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