Munigua

Munigua
Ansicht der Ruinen von Munigua

Munigua war eine römische Stadt im heutigen Spanien, in der Sierra Morena. Der Ort wurde im ersten nachchristlichen Jahrhundert gegründet und erlebte seine Blüte bis ins vierte Jahrhundert. Besiedlungsspuren gibt es noch bis ins frühe achte Jahrhundert.

Munigua war mit etwa 3,8 Hektar eine vergleichsweise kleine Stadt, deren Einwohnerzahl auf annähernd 500 Menschen geschätzt wird. Trotz dieser geringen Größe gab es zahlreiche bedeutende öffentliche Gebäude, worunter sich ein Terrassenheiligtum, ein Podiumstempel, vier weitere Tempel, ein Forum, eine Basilika und Thermen befinden. Das Terrassenheiligtum befindet sich dabei auf einen Berg in der Mitte der Stadt und ist von einem Typ, der sonst nur aus Italien bekannt ist. Es wird meist angenommen, dass der Bautyp von italischen Siedlern, die sich in der Gegend niederließen, aus Italien mitgebracht wurde.

Der Ort war von einer Mauer umgeben. Innerhalb der Mauer konnten Friedhöfe und einige Wohnhäuser ausgegraben werden. Es fanden sich auch Belege für Eisenverhüttung.

Die offenbar geringe Einwohnerzahl der Stadt steht in einem auffälligen Gegensatz zu den zahlreichen öffentlichen Gebäuden. Es wird daher vermutet, dass der Ort als ein lokales Zentrum für zahlreiche Villen und Dörfer in der Region diente.

Der Ort wird mit Unterbrechungen seit 1943 bzw. 1956 vom Deutschen Archäologischen Institut ausgegraben.

Literatur

  • Antje Krug: Corriger la fortune. Falschspiel in Munigua. In: Madrider Mittelungen 47 (2006) 146-151
  • Antje Krug: Munigua - der Anfang von Ende. Die Aussage der Bronzeskulpturen und anderer Funde. In: Madrider Mittelungen 47 (2006) 152-168
  • Thomas G. Schattner: Munigua. Cuarenta Años de Investigaciones, 2003

Weblinks

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