Arlbergpass

Arlbergpass

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Arlberg
Landschaft um den Arlberg mit Passstraße im Winter

Landschaft um den Arlberg mit Passstraße im Winter

Westen Osten
Passhöhe 1.793 m ü. A.
Bundesland Vorarlberg, Österreich Tirol, Österreich
Wasserscheide Alfenz, Rhein Rosanna, Inn (Donau)
Talorte Klösterle St. Anton am Arlberg
Ausbau Straße B197
Erbaut 1824
Wintersperre bei Lawinengefahr
Gebirge Lechtaler Alpen, Verwall
Profil
Ø-Steigung 6.6 % (731 m / 11 km) 7.1 % (500 m / 7 km)
Max. Steigung 10 % (auf km 7) 10 % (auf km 4)
Karte
Arlberg (Österreich)
DEC
Arlberg
Arlberg
Koordinaten 47° 7′ 48″ N, 10° 12′ 40″ O47.1310.2111793Koordinaten: 47° 7′ 48″ N, 10° 12′ 40″ O

Der Arlberg ist ein verkehrstechnisch wichtiger Pass (1.793 m ü. A.) zwischen den österreichischen Bundesländern Vorarlberg und Tirol. Der wirtschaftlichen Bedeutung entsprechend, tragen viele Orte an den Passzugängen den Zusatz „am Arlberg“. Mit dem Tourismus am Arlberg hat sich der Begriff auch als Marke für eine Tourismusregion (vor allem als Wintersportgebiet) etabliert.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Der Name Arl(berg) (Arle, Arlen, Mons Arula[1], Arlenperge) lässt sich in verschiedenen Schreibungen bis ins Jahr 1218 zurückverfolgen und leitet sich von den hier sehr zahlreichen Arlenbüschen ab, den hier so genannten Latschen (Zunterna). Sachliche wie auch formelle Gesichtspunkte deuten aber auch auf eine andere Namensgebung in einer älteren Sprache hin.

1218 wird in einer Urkunde ein erwähnenswerter Wald genannt, welcher sich bis zum Arl erstreckt.

Berge wurden bis Ende des 18. Jahrhunderts nur in Ausnahmefällen bestiegen und waren vor allem ein Hindernis auf dem Weg zur anderen Seite, das man lieber umging. „Über den Berg bzw. die Berge gehen" bezog sich bis dahin immer auf die effizienteste Passage, den Pass. In der Sprache der Walser bedeutet Berg bis heute einen Passübergang und das Gebiet zu beiden Seiten.

Im 14. Jahrhundert vergaben die Grafen von Montfort noch unbesiedelte Gebiete (Tannberg, Kleinwalsertal und Großwalsertal) im Erblehen an die als gute Viehzüchter, Sennen, Söldner und Säumer bekannten Walser. Ab 1450 konnte der Arlberg nur noch gesäumt werden. Die starke Einheit zwischen Gebiet (am Arlberg) und dem Passübergang hat sich bis ins späte 18. Jahrhundert stark ausgeprägt, denn hier erzwangen Muren, Erdrutsche und Lawinen immer wieder neue Wege, sodass sich der Name auf eine Vielzahl von Routen in diesem Gebiet anwenden ließ. Im wirtschaftlichen Abseits fand der Sprachwandel zu Arlpass nicht statt.

Die semantische Verdoppelung wie hier mit „Berg-Pass“ kommt an allen Sprachgrenzen vor und ist Ausdruck einer friedlichen Koexistenz von Sprachgruppen nebeneinander. Mit dem Untergang der Walsersprache im 19. Jahrhundert wurden deren Flurnamen größtenteils übernommen. Die Verdoppelung ist geblieben. Der Name ging nicht mehr in Arlpass über, dafür war „Bergpass“ bereits zu lange im Sprachgebrauch. Die Abgrenzung zwischen Arlberg und Arlbergpass ist auch heute nicht eindeutig, was dazu führt, dass man den Namen weiter (mit: -straße, -bahn, -tunnel, -gebiet) ergänzt. Arlbergpass bezeichnet meistens die Passhöhe.

Der „Arl“ gab auch der 1406 in den Appenzellerkriegen zerstörten „Burg Arlen“ den Namen.

Vom Namen Arlberg leitet sich in der Folge auch der Name des Bundeslandes Vorarlberg ab, welches – aus Sicht des Heiligen Römischen Reiches als auch der Schweizerischen Eidgenossenschaft sowie der Burg der Habsburgervor dem Arlberg liegt.

Geographie

Lage

Der Arlberg verbindet das von der Alfenz durchflossene Klostertal im Westen mit dem von der Rosanna durchflossenen Stanzer Tal im Osten. Der Arlberg bildet zusammen mit dem Flexenpass die Grenze zwischen den Gebirgsgruppen: Verwall im Süden, Lechquellengebirge im Nordwesten und den Lechtaler Alpen im Norden und Nordosten. Die Valluga, höchster Berg am Arlberg und zusammen mit dem Trittkopf südwestlicher Abschluss der Lechtaler Alpen, überragt die Passhöhe dominant. Hier treffen auch die Grenzen der vier Arlberg-Gemeinden zusammen. Auf Vorarlberger Seite Lech und Klösterle / Stuben sowie auf Tiroler Seite Kaisers und St. Anton.

Die europäische Wasserscheide in den Alpen zwischen Rhein und Donau verläuft im Süden vom Albonagrat zur Passhöhe herunter kommend über die Valluga und Trittkopf zum Flexenpass und folgt ab Flexenspitz dem Südabschluss des Lechquellengebirge dem Klostertal gegen Westen.

Zugänge

Bodensee Allgäu Rheintal Inntal Südtirol
(Bregenz, Dornbirn) (Kempten, Pfronten, Füssen) (Sargans, Buchs SG, Rüthi, Feldkirch) (Innsbruck) (Bozen, Meran) Reschenpass
Bregenzer Wald B200 Lechtal B198 Klostertal Stanzer Tal
Schwarzach
Egg
Bezau
Mellau
Schoppernau
Schröcken
Hochtannbergpass
Reutte
Weißenbach am Lech
Forchach
Stanzach
Steeg
Bludenz
Ausserbraz
Innerbraz
Dalaas
Wald am Arlberg
Danöfen
Klösterle
Langen am Arlberg B197
Stuben am Arlberg
Landeck (Stanz)
Grins
Pians
Strengen
Flirsch
Schnann
Pettneu am Arlberg
Gand
St. Jakob am Arlberg
Nasserein
St. Anton am Arlberg
St. Christoph am Arlberg
Warth
Lech (Tannberg)
Zürs am Arlberg
Flexenpass
Alpe Rauz
Arlberg-Passhöhe

Geologie

Geologisch liegt der Arlberg in einer Störungszone, der Grauwackenzone zwischen den paläozoischen und älteren kristallinen Gesteinen (Kristallin, Granit, Gneis, kristalline Schiefer) der östlichen Zentralalpen (Untergruppe Verwall) im Süden, sowie den überschobenen Kalkdecken (Kreide- und Jurakalke (Malm, Dogger, Lias) der Nördlichen Kalkalpen im Norden. Das glaziale Trogtal ist im Norden an den südlich exponierten Hängen durch Karsterscheinungen geprägt, während sich im Süden gegen den Albonagrat hin in vielen kleinen Senken Seen halten können (Maroiseen, Oberlangboden).

Klima, Wetter

Im Arlberggebiet sind Niederschläge und Starkregen besonders häufig. Verkehrswege und Siedlungen werden im Winter durch Lawinen und im Sommer durch Muren und Erdrutsche bedroht. Naturereignisse lassen sich nur schwer durch bautechnische Maßnahmen kontrollieren. Die Wetterstation Valluga soll hier in den nächsten Jahren das Verständnis solcher Naturerreignisse verbessern, eine frühzeitiges Erkennen ermöglichen und rechtzeitige Warnung ermöglichen.

  • Lawinenwinter 1999 und 2003
  • Alpenhochwasser 2005; Arlbergbahn von August bis Dezember für den Wiederaufbau gesperrt.

Verkehr

Von den geologischen und hydrologischen Bedingungen nicht gerade bevorteilt, war die Verkehrentwicklung den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen und Machtverhältnissen im Alpen und Alpenvorland ebenfalls sehr stark ausgesetzt.

Ur- und Frühgeschichte

Da die Erz- (Montafon) und Salz- (Salzkammergut) Lagerstätten bereits zur Bronzezeit (Hallstattzeit) bekannt waren, kann man davon ausgehen, dass der Pass bereits zu dieser Zeit eine überregionale Bedeutung im Alpenquerenden Ost-West-Verkehr hatte und nicht nur zur Alpsömmerung benutzt wurde. Petrografische Untersuchungen von Tonscherben haben ergeben, dass zwischen den Feuchtbodensiedlungen des Bodenseeraums und den Norditalienischen Siedlungen ein rege Handelsbeziehungen unterhalten wurden. Die naheliegendste Verbindung zwischen Adria und Bodensee führt entlang der Etsch über Bozen und Meran zum Reschenpass und von dort via Landeck über den Arlberg zum Alpenrhein. Der Alpenrhein war noch bis ins 17. Jahrhundert bis Hohenems schiffbar[2], (Flexenpass) und Hochtannberg zum See. Der Alpenrhein war bis in die Neuzeit nur schwer passierbar.

Keltische Altstraße

Bregenz' stärkstes keltisches Oppidum des östlichen Bodenseeraums mit bedeuteutendem Handelsumschlag (See/Land) pflegte ebenfalls regelmäßigen Austausch mit dem etruskischen Oberitalien. Der Arlberg war somit Teil einer Altstraße.

Römerzeit

Zur Römerzeit hatte der Pass kaum Bedeutung. Zur Zeit der größten Ausdehnung des Reiches verliefen die großen Heerestrassen weiter im Norden. Die römische Heerestrasse von Brigantinum (Bregenz) nach Juvavum (Salzburg) kreuzte die Via Claudia Augusta (nach Augsburg) bei Cambodunum (Kempten). Am Rhein und Bodensee konnten sich die Römer nicht lange halten und der Verkehr verlagerte sich weiter in den Süden (Vinschgau - Ofenpass - Engadin - Julier).

Mittelalter

Genauso wenig wie über die Nutzung des Arlbergs zur Römerzeit, ist bekannt über dessen Nutzung im Mittelalter. Wohl bereits in karolingischer Zeit entstanden erste Bergwerke im Montafon, es ist nicht auszuschließen, dass mit diesen auch ein gewisser Verkehr über den Arlberg verbunden war. Aber dabei wird es sich wohl eher um einen mehr lokalen Verkehr gehandelt haben. Nach Jahrhunderten eher bescheidener Bedeutung des Arlberg, kam es dann im hohen Mittelalter zu einen, dann aber gerade zu plötzlichen Wandel. Binnen weniger Jahre mauserte sich im 13.Jh. der einstige Lokalpass zu einen überregional und sogar international wichtigen Pass. Jetzt häufen sich auf einmal die Urkunden die für einen Verkehr über den Arlberg sprechen. Schon ab dem Jahre 1218 ist eine Regelung des Saumverkehrs am Arlberg nachzuweisen. Bereits 1312 wurde am Beginn des Arlbergweges in Landeck/Perfuchs ein Wegegeld erhoben, der für den Erhalt und auch Ausbau des Weges dienen sollte. [3]

Fuhrweg

Ein fahrbarer Weg wird bereits im 14. Jahrhundert erwähnt. Der Pass wurde neben dem Viehandel hauptsächlich für den Handel mit Salz aus dem Salzkammergut für das Mittelland (Schweiz) und die Bodensee-Region benutzt. Wichtigstes Exportgut aus dem Thurgau (Geschichte des Kantons Thurgau, Bistum Konstanz) war Leinen, von Konstanz nach Bregenz verschifft, trat es von dort über den Arlberg und andere Pässe den Weg nach Italien (Triest, Venedig, Mailand, Florenz) an. Der Arlberg liegt über 250 m und mehr tiefer als andere Pässe auf dem Weg in den Süden und hat eine bedeutend kürzere Wintersperre als andere Pässe.

1363 kam das Tirol zu Habsburg. Habsburger und Montforter teilten sich noch das heutige Vorarlberg. Die Grafen von Montfort-Feldkirch begünstigten den Zugang von Feldkirch via Bludenz zum Arlberg und konnten so Bregenz wirtschaftlich überflügeln. Auf dem Fahrweg setzte verstärkter Verkehr ein, wobei dem Transport von Handelswaren aller Art, insbesondere dem Salztransport und den militärischen Gütern samt Truppenbewegungen größte Bedeutung zu kam. Die Dörfer dies- und jenseits des Arlbergs erblühten und neue Siedlungen entstanden.

Trotz 1394 geschlossenem zwanzigjährigen Frieden zwischen den Eidgenossen und dem Hause Habsburg wurde Vorarlberg 1406 bis 1408 in die Appenzellerkriege hineingezogen. In der Folge verlor der Arlberg nach und nach seine wirtschaftliche Bedeutung. Auch das ehemals begehrte Konstanzer Leinen verlor an Nachfrage und wurde durch Baumwolle verdrängt.

Sturz Johannes XXIII. auf der Fahrt über den Arlberg zum Konstanzer Konzil (Richental-Chronik)

Es war dann auch das bald darauf legendäre in Konstanz tagende Konzil, was dem Arlberg seine erste große internationale Bewährungsprobe lieferte. Zahlreiche Gäste, besonders aus dem Osten und Südosten des Reiches und Europas reisten über den Arlberg zum Konzil in Konstanz. Als im Oktober 1414 einer der damaligen drei Päpste, der Papst Johannes XXIII., über den Arlberg zum Konzil anreiste, stürzte dieser samt seinen Wagen dann auch auf der Passhöhe prompt in den tiefen Schnee. Sicherlich hatten die Ortsansässigen kurz vorher noch den Weg in Ordnung gebracht, aber dennoch bot er manche Unzulänglichkeiten. Der Papst machte sogleich den Teufel dafür verantwortlich, dabei wusste er noch nicht, dass er noch tiefer fallen würde. In Konstanz setzte ihn das Konzil ab, erklärte ihn zum Gegenpapst, in letzter Sekunde konnte er noch fliehen, den Arlberg nahm er dabei aber nicht. Mit dem Ende des Konzils im Jahre 1418 verlor der Arlberg wieder etwas an Bedeutung. Bald schon war von einer Befahrbarkeit der Arlberg-Straße keine Rede mehr, und es musste in Teilen wieder gesäumt werden. [3]

1450, bereits im Unterhalt stark vernachlässigt, kaufte die Stadt Lindau am Bodensee die Alpgebiete auf dem Arlberg (Alpe Stern genannt) samt sonstiger Alprechte der Stanzer Talgemeinschaft ab und verschaffte sich so die Kontrolle über den Arlbergverkehr. Lindau förderte in der Folge den Salztransport von Hallstatt über den Fernpass und das Tannheimer Tal über den Oberjochpass nach Immenstadt und weiter nach Simmerberg, und schädigte so den Salztransportverkehr über den Arlberg empfindlich.

Im Laufe des 15. Jahrhunderts verfiel die Straße über den Arlberg derart, dass er mit Wagen nicht mehr befahrbar war. Wegen des schlechten Zustandes mied man den Arlberg ab ca. 1450 über Jahrhunderte hinweg und nahm weite Umwege über den Fernpass in Kauf.

Saumpfad

Karte des Ausbauprojekts der Straße Landeck – Bludenz über den Arlberg (Ausschnitt), 1733, Straßenabschnitt Stuben – Klösterle

Von 1450 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Pass als Saumpfad nur lokal genutzt.

Als im Jahre 1593 erstmals der Plan einer „Arlbergstraße“ auftauchte, hätte die Ausführung dieses Planes den von Innsbruck über Füssen, Kempten und Lindau nach der Schweiz gehenden Handelsverkehr abgelenkt. Ein Protest der Lindauer bewirkte ein kaiserliches Verbot des geplanten Straßenbaus und dies stärkte die Bedeutung des Mailänder Boten.[4]

1704/05 erlangten die oberschwäbischen Stände eine weitgehende kaiserliche Zusicherung bezüglich des Arlbergstraßen-Bauplans: Kaiser Leopold gab die schriftliche Zusage, es dürften „von Tirol nach den Landen vor dem Arlberg überhaupt keine neuen Wege“ hergestellt werden.
Freilich standen hinter diesem kaiserlichen Erlass vor allem strategischen Erwägungen – er sollte nämlich eine militärische Invasion erschweren. Zudem dürfte den Kaiser das Bestreben geleitet haben, die oberschwäbischen Städte in guter Stimmung zu halten.

Im Jahre 1733 hatten Lindau und die mitinteressierten Stände Anlass, sich auf die eben mitgeteilte kaiserliche Verordnung zu berufen. Von Kaiser Karl VI. war dem Vorarlberger Landkassier Fritsch die Genehmigung zum Bau der Arlbergstraße erteilt worden – infolge des Protestes der oberschwäbischen Stände zog der Kaiser die Genehmigung noch einmal zurück.

1750 bekämpfte Lindau zum vierten Mal den Bau der Arlbergstraße mit Erfolg.

Passstraße

Jetzt ließ sich die Verbindung zwischen Tirol und den Gebieten vor dem Arlberg nicht mehr stoppen: In den Jahren 1782 bis 1784 wurde die Straße durch Bozener Handelsleute gebaut und 1787 wurde die „Josephinische Straße“ über den Arlberg eröffnet.

Mit der Entwicklung der Vorarlberger und Ostschweizer Textilindustrie und des Postverkehres nahm der Fuhrwerksverkehr stark zu und erzwang einen stetigen Ausbau.

Dieser führte bis 1824 zu einer befestigten „Kunststraße“, was die „Umfahrung“ von St. Anton (St. Jakob und Nasserein) zur Folge hatte.

Historische Ansicht von 1889 von St. Christoph kurz vor der Passhöhe, im Hintergrund die Valluga

Etwa um 1860 nahm der Arlbergverkehr wieder rasch ab, da im Alpenvorland bereits Eisenbahnen entstanden waren und der Transport des Salzes nunmehr wieder über Bayern erfolgte.

Anfang des 20. Jahrhundert kam der stetige wirtschaftliche Aufstieg durch den Tourismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm auch der motorisierte Individualverkehr stark zu. Anfänglich ein wirtschaftlicher Segen für die Orte an der Passstraße, fingen diese an, unter dem Durchgangsverkehr zu leiden. Mitte der 1950er Jahre reifte die Idee des Arlbergstraßentunnels in Verbindung mit der Arlbergschnellstraße.

Arlbergstraße B197

Mit dem Bundesstraßengesetz von 1971 wurde die Passstraße zur Bundesstraße B197 (seit 2002 Landesstraße B 197) St. Anton am Arlberg - Langen am Arlberg. Die Arlbergstrasse hat Wintersperre und ist mit einem Fahrverbot für Zugfahrzeuge mit Anhänger belegt (SG 2).

Schnellstraße

1974 begannen schließlich die Arbeiten an der Schnellstraße S16. Am 1. Dezember 1978 wurde diese ihrer Bestimmung übergeben. Durch den Bau der Arlbergschnellstraße und des 13,97 km langen Arlbergstraßentunnels wurde auch für den Individualverkehr eine (fast) wintersichere Verbindung zwischen Tirol und Vorarlberg geschaffen. In Abständen von mehreren Jahren muss aber selbst diese Verbindungen bei Wetterkapriolen wegen Lawinen und Erdrutschen für einige Stunden bis Tage gesperrt werden. Eine Fahrt durch den Arlbergstraßentunnel kostet eine Maut.

Bau des Arlbergtunnels

Bahn

Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichte die Arlbergbahn eine effiziente Anbindung Vorarlbergs an die Donaumonarchie. Der Arlbergeisenbahntunnel bildet mit einer Länge von 10.249 Metern zwischen St. Anton am Arlberg und Langen den zentralen Bestandteil der Arlbergbahn. Auch diese Verkehrsverbindung ist nicht ganz wettersicher.

Tourismus

Der Tourismus bildet die Haupteinnahmequelle der Orte am Arlberg und ihrer Bewohner.

Wintersport

Heute ist „Arlberg“ eine Marke für die Wintersportgebiete, die sich um den Arlbergpass herum gruppieren, insbesondere die Skigebiete von Lech, Zürs, St. Christoph, St. Anton und Stuben.

Das Gebiet ist für seine lange Wintersporttradition bekannt. Bereits 1901 wurde der Skiclub Arlberg gegründet, der zwei Jahre später ein erstes Clubrennen austrug. 1904 fand das erste allgemeine Arlberg-Rennen statt, 1928 das erste der berühmten Arlberg-Kandahar-Rennen. 1921 entstand unter der Leitung von Hannes Schneider mit der Skischule Arlberg die erste Skischule in der Region.[5] 1937 wurden sowohl in St. Anton als auch in Zürs die ersten Liftanlagen gebaut. Mit der Ski-WM 2001 in St. Anton kam der alpine Ski(renn)sport an den Arlberg und damit zu seinen Wurzeln zurück.

Heute bilden die zusammenhängenden Skigebiete auf drei Bergen rund um Lech und Zürs („Der weiße Ring“), die Arena auf Gampen, Kapall, Galzig und Valluga oberhalb von St. Anton und St. Christoph, die wiederum mit dem Albonagebiet in Stuben - einem der besten Tiefschnee-Spots der Alpen - auf der anderen Seite der Arlbergpassstraße verbunden ist, sowie das Rendlgebiet südlich von St. Anton ein Skiressort mit 86 Liftanlagen, 276 km präparierten Pisten und 180 km Tiefschneeabfahrten. Letztere machen den Arlberg zu einem der bekanntesten Freeride-Zentren Österreichs bzw. der gesamten Alpen. Durch die vielen Wintersportler ist dem Tourismus am Arlberg eine enorme Bedeutung zugekommen. So wurden zwischen 1. November 2001 und 31. Oktober 2002 erstmals über eine Million Übernachtungen gezählt.

Ein neues Wahrzeichen der Region ist die neue Galzigbahn. Sie wurde 1934 erstmals erbaut als Gondelbahn. Danach wurde die Galzigbahn das letzte mal 1964 umgebaut und hatte eine Förderkapazität von 700 Personen/Stunde. 2005 entschloss sich die Arlberger Bergbahnen AG neue Maßstäbe für die Zukunft zu setzen und so wurde 2006 die Galzigbahn komplett neu errichtet. Die Bahn hat einer Förderkapazität von 2.200 Personen/Stunde,

Bergsommer

Wurden noch bis in die 1980er Jahre fast alle Hotels im Sommer geschlossen, und glichen die Orte dadurch „Geisterstädten“, entdeckt die Region in den letzten Jahren immer mehr auch den Sommertourismus.

Fußnote

  1. Zum Arlberg und zum Namen.
  2. Rhein im IVS: SG 5 pdf GIS
  3. a b Steffan Bruns: Alpenpässe - vom Saumpfad zum Basistunnel
  4. Die Arlbergstraße
  5. Skitourismus am Arlberg Aufstieg in der Hocke

Weblinks


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