- Museum der Stadt Lennestadt
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Das Museum der Stadt Lennestadt befindet sich im Stadtteil Grevenbrück.
Inhaltsverzeichnis
Gebäude
Das Gebäude ist im Jahre 1910 als „Königlich Preußisches Katasteramt Förde“ im Kreis Olpe errichtet worden. Seit 1939 diente das Gebäude anschließend über drei Jahrzehnte hinweg als Verwaltungssitz für das Amt Bilstein, und beherbergte nach der Gemeindereform von 1969 noch 15 Jahre lang die Stadtverwaltung Lennestadt. Mit dem Umzug in das neue Rathaus im Ortsteil Altenhundem fand sich eine neue Verwendung des Gebäude ab 1993 als Museum der Stadt Lennestadt.
Ausstellungen
Modernes Leben im Sauerland
Frau Susanne Falk, MA , entwarf die Konzeption für ein Stadtmuseum, dessen Schwerpunkt die wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung des Lennestädter Gebietes im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Dauerausstellung „Moderne Zeiten. Vom Leben im Sauerland 1850 - 1955“, erstreckt sich über zwei Etagen. Sie stellt uns ein in vielerlei Hinsicht besonders turbulentes Jahrhundert Lennestädter Geschichte vor. Ein Rundgang startet mit eindrucksvollen Fotos und Dokumenten über den Bau und die Eröffnung der Ruhr-Sieg-Eisenbahn im Jahre 1861. Mit dem neuen Verkehrsmittel begann für die dörfliche Bevölkerung zwischen Siegen und Hagen ein neues Zeitalter, das gravierende Umwälzungen in allen Lebensbereichen mit sich brachte. Weiterhin werden in der Dauerausstellung auch die sozialen und soziologischen Veränderungen dokumentiert, die sich als Folge des wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Umbruchs ergaben: z.B. die Zuwanderung und die religiöse und ethnische Durchmischung der Bevölkerung, die Zeiteinteilung nach der Stechuhr, die Heimarbeitsmöglichkeiten in der Tabak- und Textilindustrie und das menschenunwürdige Lohndumping
Peperburg bei Grevenbrück
In den Jahren 1980 bis 1986 hatten Mitglieder des Heimatvereins Grevenbrück unter der wissenschaftlichen Leitung von Frau Dr. Sigrid Lukanow vom Westfälischen Museum für Archäologie, Zweigstelle Olpe, Grabungen an der hochmittelalterlichen „Peperburg“-ruine bei Förde-Grevenbrück durchgeführt und dabei Hunderte von Fundstücken geborgen. In der „Schatzkammer“ sind die wichtigsten Exponate der „Peperburg“ ausgestellt.
Fossiliensammlung
Eine kleine Fossiliensammlung – im Wesentlichen zusammengetragen und pädagogisch aufbereitet von dem verstorbenen Lehrer Karl Borinski – gibt Auskunft über die geologische und biologische Entwicklung unserer näheren Heimat.
Schulzimmer
Das Schulzimmer im Stile der 1940er Jahre wird gern als Anlauf- und Versammlungsraum für Besuchergruppen genutzt. Hier können mit modernen Geräten auch Lehrfilme oder Diareihen gezeigt werden.
Gemäldesammlung des Malers Reinhold Bicher
Eine weitere Ausstellung im Museum der Stadt Lennestadt sind zahlreiche Bilder des heimischen Künstlers Reinhold Bicher (1895-1975) aus Grevenbrück. Mit zahlreichen Ausstellungen hat sich Reinhold Bicher im Sauerland einen Namen gemacht. Viele Motive aus der Heimat, der Industrie oder aus dem religiösen Leben werden in der Ausstellung dargeboten. Ebenso Federzeichnungen mit Märchenmotiven, die er in schlechten Kriegszeiten für seine Kinder anfertigte. An manchen Häuserfassaden im Sauerland findet man seine Putzreliefs, die er mit Hilfe der Stuckateure in den frisch aufgezogenen Putz eingebracht und signiert hat.
Gemäldeausstellung Peter Dommes
Zahlreiche Aquarelle hat der 1903 in Halberbracht geborene und aufgewachsene Künstler im Laufe seines Lebens geschaffen. Seine Motive fand er in der Sauerländer Heimat, ebenso im fernen Italien. Viele Momentaufnahmen von Gebäuden, Ortschaften, und aus der Natur sind in seinen Bildern, dezent aber dennoch farbenfroh, festgehalten. In einer Sonderausstellung mit zahlreichen Exponaten gedachte der Heimat- und Verkehrsverein im Jahre 2004 dieses heimischen Künstlers.
Stadtarchiv Lennestadt
Das Erdgeschoß beherbergt das Stadtarchiv der Stadt Lennestadt.
Heimat- und landeskundliche Bibliothek der Stadt Lennestadt
Ebenfalls im Erdgeschoss ist eine gut ausgestattete Landeskundliche Bibliothek untergebracht.
Einbindung des Heimatvereins Grevenbrück
Ende 1989 konnte ein Trägerschaftsvertrag zwischen der Stadt Lennestadt und dem Heimat- und Verkehrsverein Grevenbrück e.V. unterzeichnet werden. Die Stadt Lennestadt schuf die räumlichen und sachlichen Voraussetzungen für das Museum. Der Heimatverein Grevenbrück verpflichtete sich, den regelmäßigen ehrenamtlichen Aufsichtsdienst im Museum zu organisieren und sich um die Vervollständigung der Sammlung zu kümmern. Diese kostensparende Symbiose zwischen der Kommune und einem örtlichen kulturtragenden Verein hat sich bis heute außerordentlich bewährt. Dem Heimatverein steht im Museumsgebäude ein kleiner Versammlungsraum zur Verfügung.
Literatur
- Moderne Zeiten, Vom Leben im Sauerland 1850-1955, Rundgang durch die Ausstellung, Stadt Lennestadt, Der Bürgermeister, 2007
- Sauerland, Zeitschrift des Sauerländer Heimatbundes, Nr. 4/Dezember 2007 Seite 189 Bericht: F-J. Schütte
- Reinhold Bicher 1895-1975, Zum hundertsten Geburtstag, Ausstellungskatalog des Heimat und Verkehrsvereins Grevenbrück e.V. und der Stadt Lennestadt
- Peter Dommes, Ein Künstler und seine Heimat, Ausstellungskatalog des Heimat und Verkehrsvereins Grevenbrück e.V. und der Stadt Lennestadt
Weblinks
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Commons: Museum der Stadt Lennestadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Stadtarchiv Lennestadt
- Heimatverein Grevenbrück e.V.
51.135858.01453Koordinaten: 51° 8′ 9″ N, 8° 0′ 52″ OKategorien:- Museum im Sauerland
- Heimatmuseum in Nordrhein-Westfalen
- Lennestadt
- Bauwerk im Kreis Olpe
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