- Museum für moderne Kunst
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Das Museum für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt am Main wurde 1981 gegründet und im Juni 1991 eröffnet. Der Bau wird wegen seiner eigenwilligen Architektur, die in ihrem Grundriss der Dreiecksform folgt, auch „Tortenstück” genannt. Sie stammte von dem Wiener Architekten Hans Hollein.
Geschichte
Die Idee, in Frankfurt ein Museum für die Moderne einzurichten, ging von Peter Iden aus, einem einflussreichen Theater- und Kunstkritiker bei der Frankfurter Rundschau. In dem damaligen Oberbürgermeister Walter Wallmann (CDU) und dem Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann (SPD) fand Iden politische Fürsprecher für sein Projekt.
Den Grundstock für das Museum bildet das Erbe des Sammlers Karl Ströher mit seinen rund 65 Werken der Pop-Art und des Minimalismus. Unter anderem sind Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg und Andy Warhol mit Werkgruppen vertreten; überdies finden sich Werke von Joseph Beuys, James Turrell sowie Fischli & Weiss in dem Museum.
1989 wechselte der Schweizer Kunsthistoriker und Kurator Jean-Christophe Ammann von der Kunsthalle Basel nach Frankfurt am Main und eröffnete dort als Direktor im Juni 1991 das neue, von dem Wiener Architekten Hans Hollein entworfene Museums für Moderne Kunst. Mit einer neuen Ausstellungsform, den „Szenenwechsel”, die mit Hilfe privater Sponsoren insgesamt zwanzig Mal stattfanden, gewann das neue Museum internationales Renommee. Bei den Szenenwechsel wurde der Bestand des Museums halbjährlich umgeordnet und dabei mit Neuzugängen oder Leihgaben anreichern. Von 2002 bis 2008 war Udo Kittelmann (jetzt Direktor der Nationalgalerie Berlin) Leiter des Museums. Seit Januar 2009 ist Susanne Gaensheimer, die ehemalige Kuratorin für Gegenwartskunst in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München Direktorin des MMK.
Seit der Eröffnung im Juni 1991 gehörte Gerhard Richters RAF-Zyklus „18. Oktober 1977” zu den Hauptwerken des Museums. Der Zyklus ist heute im Besitz des Museum of Modern Art in New York. 2006 erwarb das Museum für Moderne Kunst zusammen mit dem Kunstmuseum Liechtenstein und dem Kunstmuseum St. Gallen die Sammlung des Kölner Galeristen Rolf Ricke, unter anderem mit Werken von Richard Artschwager, Bill Bollinger, Donald Judd, Gary Kuehn und Steven Parrino.
Aus dem Bereich der Fotografie sind namhafte Künstler wie Thomas Ruff, Barbara Klemm, Jeff Wall und Jock Sturges mit ihren Werken vertreten. Es gab auch temporäre Ausstellungen von Fotokünstlern wie James Abbe und Candida Höfer.
Literatur
- Patrick Conley: „Jean-Christophe Ammann. Fragen an den Direktor des Museums für Moderne Kunst”, in: ART Position, Jg. 1, Heft 3 (September 1989), S. 7 bis 9 (Online-Version)
- Publikationsliste des MMK, Fassung Juli 2004 (PDF-Version, 60 KB)
Weblinks
- Homepage des Museum für Moderne Kunst
- Interview mit Susanne Gaensheimer in der FAZ
- S.Gaensheimer: Meine vorrangige Aufgabe ist es, mit der Sammlung zu arbeiten (FAZ vom 22.08.2008)
- Biografie von Susanne Gaensheimer
50.1118218.684405Koordinaten: 50° 6′ 43″ N, 8° 41′ 4″ O
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