Museum für Moderne Kunst München

Museum für Moderne Kunst München

Das Museum für Moderne Kunst München (MfMK München) ist ein imaginäres Museum und 1991 aus einem künstlerischen Projekt entstanden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Museum für Moderne Kunst München (MfMKM) wurde ursprünglich als virtuelles Museum konzipiert. Durch seine Ausstellungen in anderen Museen, Kunsthallen und Kunstvereinen ab 1994 wird es jedoch häufig als reales Museum bezeichnet. Dieses Museum hat keine eigenen Sammlungsbestände.

In den Ausstellungen des Museums in seinen Anfängen waren die einfachen Einladungskarten und komplizierten acht-seitigen Klappkarten mit zum Teil philosophischen Texten zu sehen.

Mit der Eröffnung der Niederlassung Würzburg 1999 bekam das Museum eigene Ausstellungsräumlichkeiten.

Inhalte

Das Museum ist 1991 als Projekt aus der künstlerischen Arbeit Hans-Peter Porzners "Kunst und Alltag 1981–88" entstanden. Dieser Zyklus mit etwa 180 großen Objekten und Installationen wurde erstmals 1988 komplett in der Galerie Mosel und Tschechow, München ausgestellt. Es erschien der Ausstellungskatalog „Brillanten im Mühlsteingetriebe“.

Das MfMK München setzt bis heute die anfänglich formulierten perspektivischen Problemstränge von "Kunst und Alltag" fort, vollzieht aber immer deutlicher eine Abstandsbewegung vom Künstler. Die einzelnen thematischen Schwerpunkte von "Kunst und Alltag" wurden beispielsweise durch die Themen Briefmarke, Kunst auf der Briefmarke, die Kunst der Briefmarke, das Briefmarkenwertsystem und das Kunstwertsystem oder die Analyse der Verhältnisse zwischen Künstler, Sammler, Galerie, Museum, Publikum, Journalismus und Politik erweitert und damit von der subjektiven auf die objektive Wahrnehmung verlagert.

Ab 1998 ist die Economic Art ein dominierendes Thema. Sie beleuchtet die Kreativitätsprozesse in der Wirtschaft, in der Werbung und die entsprechenden Produkte im Hinblick einer künstlerischen Relevanz. Die Frage, inwieweit künstlerische Prozesse in andere Bereiche abwandern, diese beeinflussen und umgekehrt, wie der Künstler auf diese Kontexte reagiert und künstlerisch umsetzt, wird durch die Ausstellungsprojekte des Museums wissenschaftlich erforscht.

Der übergreifender Zusammenhang der Museumsaktivitäten wird durch die Reflexion auf den Kunstbetrieb bezeichnet.

Niederlassung Würzburg

Seit der Gründung der Niederlassung widmet sich das Museum verstärkt mit seinen Ausstellungen dem Thema Arte Povera und dem Projekt Würzburger Hotelturm als einem weiteren Meilenstein der Economic Art.

Wichtige Ausstellungen (Auswahl)

  • 1994, Württembergischer Kunstverein Stuttgart Ein Kunstverein in Vergehen. Es spricht: Friedrich Hölderlin zum Thema: Die gegenwärtige Not des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart
  • 1995, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf Orte der Kunst. Aneignungstrategien des Kunstbetriebes zwischen Kunst und Ideologie. Es spricht Prof. Dr. Raimund Stecker
  • 1995, Württembergischer Kunstverein Stuttgart Thomas Schütte - können lilien lügen?
  • 1995, Art Frankfurt MITTEILUNG DES MUSEUMS FÜR MODERNE KUNST MÜNCHEN
  • 1995, Kunsthalle zu Kiel KUNST - EIN STÜCK LEBENSKRAFT
  • 1997, Kunstverein Ruhr e.V., Essen Die Schule des Imaginären. W. Clement Geld. G. F. Költzsch Kunst. Mitteilung an die Leihgeber der Ausstellung "Die Schule des Imaginären" In der Ausstellung "Ein Tag früher" werden folgende Arbeiten ab 22. September bis 19. Oktober von 10.00 bis 18.00. M. Broodthaers, E. Sturtevant, J. Kosuth
  • 1997, Kunsthalle zu Kiel Kunstturner. Das Projekt Museum für Moderne Kunst München
  • 1999, Kunstverein Heidelberg Carte Blanche. Das Museum für Moderne Kunst München in der Kunstzeitschrift Artis. Raumdialektik und Kugeltransfiguration. Model. Geschichte. Außen. Heute
  • 1999, Neuer Berliner Kunstverein Paul Pozoza Museum in Zusammenarbeit mit Museum für Moderne Kunst München. Warhol meets Noland. 1952-1980-1987. Das Projekt Museum für Moderne Kunst München
  • 2000, Hamburger Kunsthalle ein|räumen. Arbeiten im Museum 60 aktuelle Projekte in der Hamburger Kunsthalle. Es sprechen Uwe M. Schneede, Hamburger Kunsthalle, Hans-Peter Porzner, Museum für Moderne Kunst München
  • 2008/09, Museum im Kulturspeicher Würzburg Heimspiel II. Die Städtische Sammlung neu sehen. Raum 5 der Städtischen Sammlung: Berühmte Blicke - Wie kann Stadtmalerei heute aussehen? Ausgewählte Werke der Sammlung und neue Arbeiten von Hans-Peter Porzner. Museum für Moderne Kunst München präsentiert Karl Walther

Preise und Stipendien

  • 1989, Förderpreis der Landeshauptstadt München
  • 1995, Stipendium der Landeshauptstadt München

Literatur (Auswahl)

  • Ausstellungskatalog "Kunst und Alltag" HANS-PETER PORZNER Brillanten im Mühlsteingetriebe Texte von Christoph Blase, Hans-Peter Porzner, Galerie Mosel & Tschechow, München 1988. ISBN 3-925987-04-5
  • Justin Hoffmann, Dreiste Lügen befördern die Wahrheit. Was der Künstler Hans-Peter Porzner mit seinen fingierten Einladungskarten bezweckt In: Süddeutsche Zeitung, Münchener Kulturberichte, Nr. 117, S. 15, Montag, 24. Mai 1993
  • Renate Puvogel, Hans-Peter Porzner. In: Artis, Zeitschrift für Neue Kunst. 45. Jahrgang, Dezember 1993/Januar 1994, S. 36-39
  • Ausstellungskatalog: Widerstand. Denkbilder für die Zukunft. Haus der Kunst, 11. Dezember 1993 - 20. Februar 1994. Helmut Kronthaler, Intervention als Künstlerische Strategie. Schlaglichter auf Kontinuität und Wandel in der Praxis gesellschaftlich engagierter Kunst seit den 60er Jahren. S. 42, ISBN 3-89322616-8
  • Matthias Kampmann, Die Kunst der Einladung. Hans-Peter Porzner und sein imaginäres Museum zu Gast in Düsseldorf. Westfälische Rundschau, Dortmund, 26. Jan. 1995
  • Kunsthalle zu Kiel Dr. Hans-Werner Schmidt, Beitrag: Hans-Peter Porzner Das Projekt, 1997
  • Kunstgeschichtliches Institut Ruhr-Universität Bochum Asja Kaspers Das Museum der Museen - Die Hagener Schau zur Positionsbestimmung des Museums. Beitrag: Das Museum für Moderne Kunst, 1999
  • Fildhaut, Joachim, Neue Impulse für die Bildende Kunst |Hans-Peter Porzner und sein Museum für Moderne Kunst, Würzburger Stadtbuch , S. 209 – 213, 2000 über BVB BibliotheksVerbund Bayern
  • Ausstellungskatalog: ein|räumen. ARBEITEN IM MUSEUM. 61 aktuelle Projekte in der Hamburger Kunsthalle, Hrsg. Hamburger Kunsthalle, Hans-Peter Porzner Bild und Funktion. Museum für Moderne Kunst München 2000 S. 64f, Beitrag MfMK München: Die Zeit von Laotse, S. 114, Hans-Peter Porzner. Bild und Funktion. Museum für Moderne Kunst München, S. 166, Hamburg 2000, ISBN 3-7757-9055-1
  • Eine Reise ...mit dem Museum für Moderne Kunst München zu Museen in Franken - Teil 1. Das Museum für Moderne Kunst München präsentiert die Sammlung der Grafen Luxburg Museen Schloß Aschach. In: Vernissage, Bayern und Österreich, Ausstellungen Frühjahr/Sommer 2005, S. 40-53.
  • Eine Reise ...mit dem Museum für Moderne Kunst München zu Museen in Franken - Teil 2. Das Museum im Kulturspeicher Würzburg und die Erweiterungsbauten des Museums für Moderne Kunst München. In: Vernissage, Bayern und Österreich, Ausstellungen Herbst/Winter 2005/06, S. 48-61.
  • Eine Reise ...mit dem Museum für Moderne Kunst München Niederlassung Würzburg zur Würzburger Kunstzeitschrift "Zeitschrift für Kultur in Würzburg und Künzelsau". In: Vernissage, SÜD, Ausstellungen Frühjahr/Sommer 2007, S. 76-83.
  • Beate Reese, Die Städtische Sammlung: Künstler, Themen und Geschichte; Kurzführer / Museum im Kulturspeicher Würzburg, Exkurs: Hans-Peter Porzner: "Kunst und Alltag", S. 136f, Würzburg 2009. ISBN 978-3-88778-336-5
  • KUNSTFORUM international Band 202, Juni 2010 Fiktion der Kunst der Fiktion. Eine Dokumentation in zwei Teilen. Hrsg. Thomas Wulffen Hans-Peter Porzner Museum? Museum! S. 36, 196-199, 2010

Weblinks


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