Arabisches Museum für moderne Kunst

Arabisches Museum für moderne Kunst

Das Arabische Museum für moderne Kunst (englisch:Arab Museum of Modern Art) siehe auch Mathaf: Arab Museum of Modern Art, Doha ist das zweite Kunstmuseum im Emirat Katar und das erste Museum für moderne Kunst der Arabischen Halbinsel, es wurde am 30. Dezember 2010 eröffnet. Der vom französischen Architekten Jean-Francois Bodin entworfene Neubau integriert eine bereits vorhandene, leerstehende Schule. Das heutige Museum stellt zudem ein Provisorium dar, denn der ursprünglich als „Mathaf“ geplante futuristische Bau des Architekten Rafael Viñoly in Gestalt einer Sanddüne wurde noch nicht realisiert.[1]

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Museum befindet sich in Doha, der Hauptstadt des arabischen Emirates Katar und wurde im Stadtteil Education City errichtet. Es befindet sich etwa zwölf Kilometer westlich der Altstadt von Doha.

Beschreibung

Das arabische Wort „Mathaf“ bedeutet Museum.[2] Das von Sheikh Hassan bin Mohamed bin Ali Al-Thani, Vice-Chairperson der Qatar Museum Authority (QMA) in Auftrag gegebene Museum verfügt über eine Ausstellungsfläche von etwa 5.500 Quadratmetern, verteilt auf zwei Stockwerke. Zum Gebäudekomplex gehören eine Forschungsbibliothek, ein Café, ein Museumsladen sowie die Funktions- und Ausstellungsräume. Der Besucher betritt das in einem kubistischen Baustil errichtete Museum über die überdachte Außenterrasse des Cafés. Dann folgt bereits ein technisches Highlight des Museums: der erforderliche Verbindungsgang kann durch versteckt installierte Projektoren für Videos und Filmproduktionen in den Abendstunden genutzt werden. Im Innern des Gebäudes wirkt das Mathaf mit moderner und informeller Architektur, gesucht wird die Balance zwischen Alt und Neu, entsprechend der hier bereits ausgestellten Kunstsammlung.[3][4]

Die Sammlung und Sonderausstellungen des Mathaf werden durch moderne Online-Programme ergänzt werden, somit bildet das Museum ein weiteres Zentrum für globalen Dialog, Forschung und Wissenschaft. Durch diese Aktivitäten und Kontakten zu Künstlern, Schriftstellern, Studenten und Gelehrten kann sich das interessierte Publikum engagieren, das Mathaf wird Teil der Kulturlandschaft der Golfregion und der arabischen Diaspora.[5]

Sammlungen

Eröffnungsausstellungen

Die Kuratoren des Museums hatten die Aufgabe, neue Perspektiven im Arabischen Modernismus aufzuzeigen, unter diesem Leitgedanken wurden drei Ausstellungen konzipiert.

  • „Sajjil: Ein Jahrhundert Moderner Kunst“ bietet Werke von über hundert Künstlern aus der Sammlung von Sheikh Hassan, vertreten sind auch Dia Azzawi aus dem Irak, Saloua Raouda Choucair aus dem Libanon, Fuad Al Futaih aus dem Jemen, Prinzessin Wijdan Ali aus Jordanien und Hassan Sharif aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
  • es bestehen zwei weitere Ausstellungen mit Werken zeitgenössischer Künstler, davon eine noch in den Räumen des Museums für Islamische Kunst, die nicht aus der Sammlung Sajjil stammen.
  • an der Eröffnungsveranstaltung war auch der im Exil lebende irakische Video-Künstler Wafaa Bilal mit einer Videoinstallation beteiligt, sie zeigt Momentaufnahmen einer an seinem Hinterkopf montierten Kamera im Zeitraffer.[6]

Es gelang, einen bisher weitgehend im In- und Ausland vernachlässigten Teil Arabischer Kultur, die Malerei, in der internationalen Kunstwelt bewusst und bekannt zu machen.[3][7]

Wir wollen damit zeigen, dass die Welt auch weiterhin nach Katar schauen und hier neue Möglichkeiten entdecken und überraschende Erfahrungen machen kann… betonte Sheikha Al Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al-Thani bei der Einweihung des Museums.[3]

Organisatorisches

Amtierende Leiterin des Museums ist Sheikha Al Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al-Thani, eine Tochter des Emirs von Katar, Sheikh Hamad Bin Khalifa Al-Thani. Sie war für die Einrichtung des Museums und die Eröffnung zuständig.[8] Das Mataf wird als Teil der Education City von der Betreibergesellschaft Qatar Foundation and Education City verwaltet.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Doha, Mathaf. In: Architecturelist.com (Onlineportal). Abgerufen am 8. Januar 2011.
  2. FAZ vom 11. Februar 2011, Seite 36: Hauptsache, es kommt aus Arabien
  3. a b c Barbara Schumacher: Veranstaltung Mathaf. In: Deutsch-Arabische Gesellschaft (Onlineportal). Abgerufen am 5. Januar 2011.
  4. Das neue Gesicht: Das Arabische Museum für moderne Kunst in Doha. In: 3sat-Mediathek, Kulturzeit (Onlineportal). Abgerufen am 5. Januar 2011. (Filmbericht)
  5. a b Mathaf: Arab Museum of Modern Art: Architecture Information. In: World Architecture (Onlineportal e-architect). Abgerufen am 8. Januar 2011.
  6. Erica Orden: His Hindsight Is 20-20. In: WSJ. 3. Dezember 2010, abgerufen am 4. Dezember 2010.
  7. Rocking the Casbah. Mathaf aims to shake up the world of Arab art, Time Magazine Vol. 178, No.7 22 August, 2011, pp 43-45
  8. Management Team. In: Quatar Museums Authority. Abgerufen am 5. Januar 2011.
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