Muster (Textil)

Muster (Textil)
Fischgratbindung
Businesshemd mit Glencheck/ Prince-of-Wales-Muster
Hahnentrittmuster
Glencheck als Krawattenmuster

Unter einem Muster versteht man ein sich wiederholendes, flächenfüllendes Element zur Oberflächengestaltung, das durch Webart, Strickweise, Färben oder Bedrucken erzeugt wird. Beim Weben von Textilien können unterschiedliche Muster durch unterschiedliche Bindungsarten (Fadenverwebung) gestaltet werden. Die wichtigsten Muster sind:

Inhaltsverzeichnis

Fischgrat

(englisch herring bone). Das Fischgrat- (auch: Fischgrät-) Muster entsteht beim Weben mit Köperbindung, wenn nach einigen Schüssen die Versatzrichtung gewechselt wird. Es entsteht ein feines Zickzackmuster. Fischgrätmuster finden traditionell bei Bekleidung aus Harris Tweed Verwendung.

Glencheck

Der Glencheck (engl. Bergtal/Karo) ist eine traditionelle Musterung für Hemden und Oberbekleidung wie Anzüge, seltener für Krawatten . Dabei verläuft über einem feinen Karomuster ein weiteres kontrastfarbenes Überkaro. Die Kontraste können dabei unterschiedlich stark gewählt werden, je stärker desto sportlicher ist der Anlass bzw. die Verwendung. Grundsätzlich ist ein Glencheckmuster eher für Tagesbekleidung geeignet, als für den abendlichen festlichen Auftritt.

Diese klassische Musterung ist aus den schottischen Clantrachten entstanden, die sich durch verschiedenartige Karomuster unterscheiden. In England (wo diese Stoffmusterung sehr beliebt ist) ist das Muster als Prince of Wales, in Frankreich als Prince de Galle und in Österreich als Esterhazy bekannt.

Hahnentritt

Der Hahnentritt ist ein auf Grundlage der Leinwandbindung gewebtes, meistens zweifarbiges Textil mit Karomuster, das entfernt an Fußspuren eines Huhns erinnert. Es ähnelt dem Pepita mit dem Unterschied, dass die Ecken über die Karos spitz zulaufend hinaus ragen (traditionell im Uhrzeigersinn). Oft als Stoffmuster für Sakkos und Anzüge eingesetzt.

Paisley

Paisley oder Paisleymuster ist die Bezeichnung für ein abstraktes, dekoratives Stoffmuster, das in seiner Grundform ein Blatt mit einem spitz zulaufenden, gebogenen Ende in der Art eines großen "Komma" darstellt. Es stammt ursprünglich aus dem persisch-indischen Kulturraum und ist dort auch als boteh oder buta bekannt. Meistens in hochwertigen Krawatten verarbeitet.

Pepita

Pepita ist ein dem Hahnentritt ähnliches Muster, das nach der Künstlerin Josefa de la Oliva benannt wurde. (Pepita ist die Verkleinerung von „Pepa“, kurz für Josefina; zugleich ergibt sich das Wortspiel Pepita de la Oliva = „Olivenkern“) Es besteht aus kleinen zweifarbigen (meist schwarz-weißen) Karos mit diagonalen Verbindungen, im Gegensatz zur Hahnentritt-Musterung, bei welcher die Verbindungen zwischen den einzelnen Karos im rechten Winkel verlaufen.

Nadelstreifen

Nadelstreifenanzug

Nadelstreifen ist ein klassisches Muster, bei dem farblich abgehobene Kettfäden in ein Grundgewebe eingearbeitet werden, die als nadelfeine Längsstreifen erscheinen. Überwiegend handelt es sich um helle Kettfäden in dunklem Grundgewebe von zumeist dunkelgrauer oder dunkelblauer Farbe. Der Nadelstreifenanzug wird häufig mit gehobener Gesellschaft assoziiert, ist aber vor allem - meist dunkelblau - die fast uniforme Herrenbekleidung im internationalen Geschäftsleben.

siehe auch

Weblinks


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