- Mädchenchor
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Ein Frauenchor ist eine Gruppe von einstimmig oder mehrstimmig singenden Frauen oder Mädchen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Altertum
In Ägypten sind Frauenchöre schon zur Zeit des mittleren und neuen Reiches als angesehene Tempelsängerinnen bezeugt. In Assyrien und Palästina sangen Frauenchöre zu Ehren eines siegreichen Königs. Auch in den griechischen Tragödien traten Jungfrauenchöre auf. Totenklage durch Frauenchöre wurde bei den Assyrern, Juden und Germanen gepflegt.
Frühes Christentum und Klöster
Im Frühchristentum wurden Wechselgesänge zwischen Frauen und Männern geübt. Ende des vierten Jahrhunderts wurde der Frauengesang in der Kirche zurückgedrängt. In den Frauenklöstern waren jedoch Hauptpflegestätte des chorischen Frauengesanges bis in das 19. Jahrhundert, der jedoch auf den Gottesdienst beschränkt war. Eine Ausnahme bildet Hildegard von Bingen, die über die liturgische Musik hinaus geistige Spiele komponierte. In Italien wurde in den Frauenklöstern neben dem Chorgesang seit dem 16. Jahrhundert auch die Instrumentalmusik gepflegt.
Italienische Waisenhäuser
Eine herausragende Stellung in der Geschichte der Frauenchöre hatten die vier venezianischen Waisenhäuser für Mädchen, die seit dem 16. Jahrhundert einen Schwerpunkt auf die musikalische Ausbildung der Mädchen legten. Komponisten wie Giovanni Legrenzi, Johann Rosenmüller, Johann Adolph Hasse, Nicola Antonio Porpora, Baldassare Galuppi, Niccolò Jommelli, Domenico Cimarosa und Antonio Vivaldi schrieben Chor- und Instrumentalmusik für diese karitative Einrichtung. Charles Burney, Johann Joachim Quantz und Johann Wolfgang von Goethe äußerten sich begeistert über die venezianischen Konservatorien. Die Frauenchöre dieser Häuser waren meist vierstimmig besetzt. In den Listen befinden sich Hinweise auf Tenoristinnen und Bassistinnen. Johann Friedrich Reichardt berichtet 1791 über weibliche Tenorstimmen mit dem Klangeffekt einer Bassstimme.
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