- Märtyrerakten
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Märtyrerberichte oder Märtyrerakten, eine besondere Form der Hagiographie, sind die historisch echten oder legendarischen Berichte über v. a. frühchristliche Märtyrer. Von besonderem Interesse sind die Märtyrerberichte aus den ersten drei Jahrhunderten, die häufig zuverlässige historische Quellen darstellen.
Der Begriff Akten ist dabei im Sinne des lateinischen acta zu verstehen und bedeutet Taten oder Handlungen. Es handelt sich also nicht etwa um Gerichtsakten o.ä.
Die bekanntesten höchstwahrscheinlich echten Märtyrerberichte sind:
- Das Martyrium Polycarpi (um 155 n. Chr.) ist der erste Bericht über einen Märtyrer in Kleinasien.
- Die Akten der Märtyrer von Scili (180 n. Chr.), ein Bericht über die Märtyrer in der nordafrikanischen Stadt Scili, sind zugleich der älteste erhaltene christliche Text in lateinischer Sprache.
- Die Passio Perpetuae et Felicitatis (202 n. Chr.) enthält besonders eindrucksvolle persönliche Aufzeichnungen zweier Märtyrerinnen aus den letzten Tagen im Gefängnis; die Forschung diskutiert, ob der Text von Tertullian redigiert wurde.
- Die Acta proconsularia Cypriani (258 n. Chr.) beschreiben zuverlässig das Lebensende Cyprians, des Bischofs von Karthago.
- Die Acta Maximiliani berichten über einen jungen Christen in Numidien, der den Kriegsdienst verweigert (295 n. Chr.).
Weblinks
- Passio Perpetuae et Felicitatis: lateinischer Text
- Passio Sanctorum Scilitanorum: lateinischer Text
- Acta proconsularis Sancti Cypriani: lateinischer Text
- Acta Sancti Maximiliani Martyris: lateinischer Text
- Märtyrerakten des heiligen Bischofs Polykarp von Smyrna: griechischer Text
- Cl. Aurelius Prudentius, Liber Peristephanon (bald in überarbeiteter Form): lateinischer Text
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