Méano

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Francis Méano (* 22. Mai 1931 in Puyloubier/Bouches-du-Rhône; † 25. Juni 1953 nahe Witry-lès-Reims/Marne) war ein französischer Fußballspieler.

Inhaltsverzeichnis

1949/50: Ein Stern geht auf

Im April 1949 hatte der 17-jährige, schmächtige Linksaußen, der für AS Aix-en-Provence spielte, mit der französischen Juniorennationalmannschaft ein internationales Turnier in Amsterdam gewonnen und war kurz darauf von Stade de Reims verpflichtet worden, das wenige Wochen später zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den französischen Meistertitel gewann. Beabsichtigt war, den talentierten Südfranzosen langsam in der zweiten Mannschaft aufzubauen, die 1948 immerhin auch französischer Amateurmeister geworden war. Aber Francis Méano überzeugte in der Vorbereitungszeit auf die neue Saison Spielertrainer Henri Roessler, und so stand der Neuling beim Saisonauftakt im August 1949 überraschend in der Profielf. Bereits am 2. Spieltag erzielte er in Rennes sein erstes Tor in der Division 1, und 14 Tage später ließ er im Pariser Prinzenpark gegen den Racing Club seinen ersten Doppelpack folgen. Nur einen Monat später, im Oktober 1949, wurde der junge Stürmer bereits in der B-Nationalelf eingesetzt und am 11. Dezember folgte sein erster Einsatz für die französische A-Elf.

Am Ende der Saison 1949/50 stand Reims zwar nur auf dem vierten Tabellenplatz und mancher gegnerische Rechtsverteidiger hatte dafür gesorgt, dass der Emporkömmling auf dem Boden blieb. Aber Reims hatte als versöhnlichen Ausklang erstmals den Landespokal (Coupe de France) gewonnen, und Méano hatte auf dem Weg dahin unter anderem im Sechzehntelfinale gleich viermal getroffen. Im Endspiel, als sich alle schon auf eine Verlängerung einrichteten, traf er in der 81. Minute zum vorentscheidenden 1:0 – wieder in Paris, wieder gegen den Racing Club.

Mit einem Dutzend Ligatoren war der Linksaußen in seiner ersten Saison bei den Herren auch noch der treffsicherste Spieler der Rot-Weißen geworden. Diese Leistung ist umso höher zu bewerten, als Reims schon in diesen ersten Nachkriegsjahren mit Pierre Sinibaldi, Pierre Flamion, Pierre Bini und dem ebenfalls zu Saisonbeginn in die Champagne gekommenen niederländischen Goalgetter Bram Appel über außerordentlich torhungrige Angreifer verfügte.

1950-1952: Bäume wachsen nicht in den Himmel

Ein solches Jahr lässt sich nicht einfach wiederholen: kein Gegner unterschätzte Francis Méano mehr, der zudem vom neuen Spielertrainer Albert Batteux verpflichtet worden war, die Außenposition zu halten und die Innenstürmer mit Vorlagen zu füttern, zumal 1951 mit Raymond Kopa ein weiterer torgefährlicher Offensivspieler zu Stade Reims gestoßen war. Die Umsetzung der Konzeption des Trainers, die Reims im folgenden Jahrzehnt zu einer der besten europäischen Mannschaften werden ließ, führte verständlicherweise zu Anpassungs- und Umstellungsproblemen; die Elf aus dem Stade Auguste Delaune landete in der Liga 1951 und 1952 jeweils auf Rang 4 und konnte auch den Pokal nicht verteidigen. Trotzdem traf Méano weiterhin regelmäßig und hatte seinen Stammplatz im Verein sicher. Anders in der Équipe Tricolore: das Auswahlkomitee des Fußballverbandes hatte ihn nach seinem Debüt offenbar für „zu leicht“ befunden und besetzte den linken Flügel lieber mit André Doye aus Bordeaux bzw. Pierre Flamion, der Reims 1950 verlassen hatte.

1952/53: Alles und nichts

Méanos viertes Jahr bei den Rémois wurde wieder ein sehr erfolgreiches. Im Oktober 1952 stand er erneut in der Nationalmannschaft, die mit einem 2:1-Sieg aus Wien zurückkehrte. In der Liga brachte es die mit Léon Glovacki weiter verstärkte Offensive am Ende auf 86 Tore (11 davon durch den Linksaußen), die Abwehr ließ nur 36 Gegentreffer (in 34 Spielen) zu, die Mannschaft hatte ihre Idealformation gefunden (nur 14 eingesetzte Spieler) und am Ende hieß der französische Meister Stade de Reims. Im letzten Saisonspiel war der Gegner übrigens der gleiche wie am zweiten Spieltag 1949: Stade Rennes wurde 5:1 deklassiert und Méano, der zwei Tage vorher, an seinem 22. Geburtstag, geheiratet hatte, erzielte wie damals ein Tor. Als Landesmeister für die Coupe Latine qualifiziert, traf Reims – immer noch in Höchstform – Anfang Juni in Portugal zunächst auf den FC Valencia (2:1) und besiegte im Endspiel den AC Mailand (3:0). Kopa schoss drei Tore, Méano steuerte in beiden Partien je einen Treffer bei und erhielt insbesondere nach dem Finale glänzende Kritiken. An diesem 7. Juni stand für ihn die Welt weit offen.

Am Nachmittag des 25. Juni 1953 rasten auf der schnurgeraden Route Nationale 51 unweit Reims ein mit Grabsteinen beladener Transporter und ein Pkw ineinander. Keiner der sechs Fahrzeuginsassen überlebte den Zusammenstoß. In dem Pkw saßen Francis Méano, seine Ehefrau, sein Vater, sein Freund Antonio Abenoza (bis 1952 zweiter Torwart bei Stade Reims) und dessen Ehefrau.

Am 50. Jahrestag seines Ablebens im Jahr 2003 benannte seine Heimatgemeinde Puyloubier das örtliche Stadion nach Méano.

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