Mödlau

Mödlau
Medlov
Wappen von Medlov
Medlov (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Brno-venkov
Fläche: 1019 ha
Geographische Lage: 49° 2′ N, 16° 31′ O49.03516.521944444444192Koordinaten: 49° 2′ 6″ N, 16° 31′ 19″ O
Höhe: 192 m n.m.
Einwohner: 645 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 664 66
Kfz-Kennzeichen: B
Verkehr
Straße: Dolní Kounice - Pohořelice
Struktur
Status: Městys
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Jan Doležal
Adresse: Medlov 52
664 66 Němčičky u Židlochovic
Website: www.mestysmedlov.cz

Medlov (deutsch Mödlau) ist eine Minderstadt in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer nördlich von Pohořelice und gehört zum Okres Brno-venkov.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Medlov befindet sich in der Thaya-Schwarza-Talsenke am linken Ufer der Jihlava auf dem Gebiet des Naturparkes Niva Jihlavy. Östlich führt die Schnellstraße R 52/E 461 vorbei, zu der keine direkte Anbindung besteht.

Nachbarorte sind Bratčice im Norden, Sobotovice und Ledce im Nordosten, Hrušovany u Brna im Osten, Unkovice und Žabčice im Südosten, Smolín und Odrovice im Süden, Malešovice im Südwesten, Jezeřany-Maršovice im Westen sowie Kupařovice und Němčičky im Nordwesten.

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung von Medlov erfolgte in einer auf 1173 datierten Urkunde, die eine mittelalterliche Fälschung ist. Im Jahre 1203 wurde der Ort als Namenszusatz des Stepan de Medlov genannt, sein Sohn Adalbertus de Medlov trug später auch das Prädikat von Pernstein und seit dem 14. Jahrhundert verwendete das Geschlecht den Zusatz de Medlov nicht mehr. 1235 wurde eine Kirche und Pfarre errichtet. Medlov war zwischen mehreren Besitzer aufgeteilt. Neben dem geistlichen Besitz bestanden noch der Freihof mit der seit 1358 nachweislichen Feste und die Freimühle. Das älteste Ortssiegel stammt von 1601. Bis zum Dreißigjährigen Krieg war das Städtchen von Tschechen bewohnt. Bei der Pestepidemie von 1645 starben 87 Einwohner. In der Zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte eine deutsche Besiedlung, in der nachfolgenden Zeit erlosch die tschische Minderheit in Mödlau ganz. 1749 zerstörte ein Brand die Kirche, das Pfarrhaus und 43 Häuser. Beim Brand von 1784 wurde das gesamte Städtchen in Schutt und Asche gelegt. 1821 wurde der an der Kirche gelegene Friedhof aufgehoben und am östlichen Stadtrand ein neuer geweiht. Im Jahre 1831 brach die Cholera in Mödlau aus. Im Jahre 1900 lebten in Mödlau 780 Menschen. 1930 bestand Mödlau aus 168 Häusern und hatte 744 Einwohner, darunter 25 Tschechen. Darin ingegriffen waren die sieben Häuser des Ortsteils Mödlauer Mühle mit 29 Bewohnern. Nach dem Münchner Abkommen wurde Mödlau am 10. Oktober 1938 von der Wehrmacht besetzt und dem Deutschen Reich zugeschlagen. Bis 1945 gehörte die Markgemeinde dann zum Landkreis Nikolsburg im Gau Niederdonau. Am 17. April 1945 marschierte die Rote Armee ein. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte die Vertreibung der deutschen Bevölkerung, die am 6. Juni 1946 abgeschlossen war. Am 19. März 1947 wurde Medlov durch einen Eisstau an der Jihlavabrücke teilweise überflutet. Beim Hochwasser von 1951 wurde das Wehr in Jihlava unterspült und weggerissen. 1985 überflutete ein Hochwasser erneut Teile des Ortes. Der Naturpark Niva Jihlavy entstand im Jahre 2001. Seit 10. Oktober 2006 besitzt Medlov den Status eines Městys.

Gemeindegliederung

Für den Městys Medlov sind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche des hl. Bartholomäus, errichtet zum Ende des 13. Jahrhunderts
  • Dreifaltigkeitssäule auf dem Markt, aus dem Jahre 1698
  • Statue des hl. Johannes von Nepomuk
  • Statue des hl. Florian
  • Mühle Medlovský Mlýn, westlich des Ortes



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