N. phrenicus

N. phrenicus
Brustsitus des Menschen mit Nervus phrenicus

Der Nervus phrenicus (Zwerchfellsnerv) ist ein Rückenmarksnerv, der aus dem Halsbereich entspringt und das Zwerchfell innerviert.

Beim Menschen entspringt der Nerv aus dem 3. bis 5. Halssegment und ist ein Ast des Plexus cervicalis. Bei den Haustieren entspringt er dagegen aus dem 5.-7. Halssegment. Beim Menschen treten bei einem Fünftel der Individuen zusätzlich solche als Nebenphrenici (Nervi phrenici accessorii) aus den unteren Halssegmenten auf.

Der Nervus phrenicus läuft beim Menschen vor dem Musculus scalenus anterior und hinter der tiefen Halsfaszie sowie dem Musculus sternocleidomastoideus nach unten, um dann, begleitet von der Arteria und Vena subclavia, in die obere Thoraxapertur einzutreten. Dort befindet er sich zunächst vor der Pleurakuppel, um dann zwischen der Pleura mediastinalis und dem Herzbeutel zum Zwerchfell zu gelangen. Auf seinem Weg gibt er Äste an das Ganglion stellatum, den Herzbeutel, die Pleura mediastinalis und im Bauchraum an das Peritoneum von Leber, Pankreas und der vorderen Bauchwand ab. Bei Eröffnung des Herzbeutels kann der Nerv geschädigt werden. Bei einer Pleuritis (Brustfellentzündung) kann es zu einer Reizung des Nervens und damit zu einem Schluckauf (Singultus) kommen.

Phrenikuslähmung (Phrenikusparese)

Bei einer Lähmung des Nervus phrenicus erschlafft auf der entsprechenden Seite das Zwerchfell. Da die Bauchorgane normalerweise durch das Zwerchfell nach unten gedrückt werden, drücken diese bei Erschlaffung des Zwerchfells nach oben. Es entsteht ein sogenannter Zwerchfellhochstand. Ein einseitiger Zwerchfellhochstand ist zwar mit starken Atembeschwerden verbunden, wird aber in der Regel überlebt. Ein beidseitiger Ausfall des Nervus phrenicus ist dagegen lebensgefährlich.

Durch seinen frühen Austritt aus dem Wirbelkanal bleibt beim Menschen auch bei einer Querschnittlähmung im Bereich der hinteren Halswirbelsäule die Möglichkeit zu einer Atmung über das Zwerchfell. Grundsätzlich sind bei einer Deformation bis zu dem dritten Halswirbel massive Störungen der Funktion von Lunge und Herz mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten, bei Schäden am vierten Halswirbel wahrscheinlich. Ab dem fünften Halswirbel sind keine lebensbedrohlichen Lähmungserscheinungen mehr üblich, wohl aber Querschnittlähmungssymptome wie eine Funktionsstörung der Extremitäten und andere.

Phrenikusreizung

Selten tritt nach gashaltiger Laparoskopie eine Reizung des N. phrenicus bei Patienten auf, die sich in Brust- bzw. Schulterschmerzen äußert. Das verwendete Gas übt Druck auf das Zwerchfell aus, dadurch kommt es zur Nervenreizung. Nach vollständigem Entweichen des Restgases nach der Laparoskopie erlischt die Symptomatik.

Literatur

  • Martin Trepel: Neuroanatomie. Urban & Fischer, 3. Auflage 2003. ISBN 3437412973
  • Franz-Viktor Salomon: Nervensystem, Systema nervosum. In: Salomon/Geyer/Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke Stuttgart, 2004, S. 464-577. ISBN 3-8304-1007-7

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