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Die Virtual DOS Machine (VDM) ist eine Virtuelle Maschine, die unter der Betriebssystemfamilie von Microsoft Windows zur Ausführung gelangt, um die Kompatibilität mit älterer Software sicherzustellen, die auf dem Vorläuferbetriebssystem MS-DOS entwickelt wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen virtuellen Maschinen wird die Virtuelle DOS-Maschine durch die Bereitstellung eines virtuellen Intel-80386-Prozessors durch Pentium-kompatible-(x86)-Prozessoren unterstützt.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise
Die Virtual DOS Machine simuliert eine DOS-Umgebung mit 16-Bit-Adressraum für Programme, die noch nicht mit der Win32-API programmiert wurden. Dadurch können DOS-Programme unter der 32-Bit-Umgebung von Windows ausgeführt werden. Für die Programme sieht es so aus, als wenn sie sich auf einer DOS-Maschine befinden, sie haben keinen direkten Kontakt zu den Ressourcen des Windows-Betriebssystems. Anforderungen von Hardwarefunktionen (z. B. Speicherbereiche lesen oder schreiben) werden durch die Virtual DOS Machine in entsprechende Windows-Systemkommandos übersetzt. Es können daher auf einem Windows-Betriebssystem mehrere Virtuelle DOS Maschinen gleichzeitig laufen. Über spezielle Wrapper-Funktionen ist es möglich, aus der Windows-Welt mit Programmiertechniken auf den Inhalt der VDM zurückzugreifen. Ein umgekehrter Weg ist jedoch nicht möglich, da das eine Form von Aufwärtskompatibilität wäre.
Betriebsmodi
Es existieren zwei verschiedene Arten von Betriebsmodi für die VDM.
- Der erste Modus ist der direkte Betrieb auf der Hardwareemulation von Intel. Dieser ist in Bezug auf die Ausführungsgeschwindigkeit der schnellste Weg, da der Rechenaufwand für ein komplettes MS-DOS-Betriebssystem entfällt. Der Nachteil dieses Systems ist, dass es wirklich nur DOS emulieren kann.
- Der zweite Modus ist das komplette Emulieren eines DOS-Betriebssystems. Dieses System leitet dann Systemrufe an den Virtuellen Maschinen Monitor der VDM weiter, welcher sie wiederum Windows übergibt. Diese Variante ist langsamer als die erstgenannte, bietet aber auch die Möglichkeit, verschiedene Betriebssysteme zu emulieren.
Literatur
- Andrew S. Tanenbaum, Moderne Betriebssysteme, Pearson Studium Verlag 2003, ISBN 3827370191
Siehe auch
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