Arnegundis

Arnegundis
Goldener Ring der Arnegunde mit Namensinschrift

Arnegunde (auch Aregunde, * um 515/520; † um 565/570) war eine Ehefrau des fränkischen Königs Chlothar I.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Arnegunde war die Schwester von Chlothars erster Frau Ingund und Mutter von Chilperich I. Da Chilperich um 534 geboren wurde, wird Arnegundes Heirat auf ca. 533/534 datiert. Damals war Ingund noch am Leben.

Scheibenfibelpaar aus dem Arnegundegrab
Gürtel aus dem Arnegundegrab

Das Arnegundegrab

Im Jahr 1959 wurde in der Basilika Saint-Denis (in Saint-Denis bei Paris) ein Sarkophag mit der außerordentlich reichen, gut erhaltenen Bestattung einer ungefähr 45 Jahre alten Frau gefunden. Die Tote war mit einem Leinenhemd, einer knielangen Tunika und einem aufwändig verzierten knöchellangen Mantel aus Seide sowie Strümpfen, Schuhen und einem Schleier bekleidet. Über dem Kleid trug sie einen Gürtel mit aufwändiger Schnallengarnitur, den Mantel verschlossen zwei Scheibenfibeln und eine große Nadel auf der Brust. Ein am linken Daumen getragener goldener Ring mit der Inschrift ARNEGUNDIS REGINE ermöglichte die Identifikation der Toten.

Zweifel an der Identifikation

An der Identifikation der Begrabenen mit der Gemahlin Chlothars ist in der Forschung gelegentlich gezweifelt worden. So seien die Tierstilverzierungen einzelner Funde so spät anzusetzen, dass die Objekte nicht zur Zeit der Gemahlin Chlothars entstanden sein können. Es handele sich daher wohl um eine in den Schriftquellen nicht erwähnte spätere Königin gleichen Namens.

Literatur

  • Eugen Ewig: Die Namengebung bei den ältesten Frankenkönigen und im merowingischen Königshaus, in: Francia. Band 18/1, 1991, S. 21–69, hier S. 55f.
  • Albert France-Lanord und Michel Fleury: Das Grab der Arnegundis in Saint-Denis. In: Germania. Band 40, 1962, S. 341–359
  • Martin Last: Artikel Arnegunde-Grab. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Band 1, 1973, S. 426–432

Weblinks


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