Nachtank-Erkennung

Nachtank-Erkennung
Tankanzeige in einem Pkw

Die Kraftstoffanzeige, auch Tankuhr oder Benzinuhr genannt, soll eine Einschätzung des noch zum Fahren verfügbaren Kraftstoffvorrats ermöglichen. Hierzu wird im Blickfeld des Fahrers ein Anzeigeinstrument positioniert, das zumeist mit einem analogen Zeigerstand zwischen den Marken Voll und Leer, mit Teilstrichen für Viertel-, Halb- und Dreiviertelfüllung sowie einer meist roten Markierung für Reserve den Fahrer informiert. Oft ist auch ein (meist gelbes) Lämpchen zusätzlich installiert, wenn der Kraftstoff-Vorrat gänzlich zur Neige geht. Es kann auch in Litern angezeigt werden.

Für die Anzeige muss innen im Kraftstoffbehälter ein analoger Sensor integriert sein. In früheren Zeiten war das ein mit Luft gefüllter, verlöteter Messing-Schwimmer, der an einer Achse drehbar gelagert war. Mittels eines Umlenkhebels wurde an einem Bowdenzug mechanisch die Höhe des Kraftstoffpegels an ein Zeigerinstrument am Armaturenbrett weitergegeben (VW Käfer der 60er Jahre).

Heutzutage tragen Tanks ein Schwimmerrohr mit einem Kunststoffschwimmer, dessen vertikaler Höhenstand den elektrischen Widerstand verändert. Dieser Widerstand wird von dem Instrument gemessen und der entsprechende Füllstand angezeigt, zumeist im heutigen Kombiinstrument. Eine verbreitete Standardgröße hierfür ist 240–33 Ohm, 240 bei leerem und 33 bei vollem Tank. Neben diesen passiven Tankgebern gibt es auch aktive Tankgeber, die eine variable Spannung ausgeben.

Eine andere heute verwendete Variante misst mit Durchflusssensoren die Mengen an Kraftstoff, die hinzugefügt und entnommen werden, und berechnet daraus den aktuellen Füllstand. Da nie tatsächlich ein Füllstand gemessen wird, neigen solche Systeme jedoch zu Fehlern, die das Gerät nicht selbstständig erkennen kann. So kommt es vor, dass der Sensor am Einfüllstutzen nicht mit allen Zapfpistolen funktioniert und eine falsche oder gar keine Menge Kraftstoff gemessen wird. Dies resultiert darin, dass die Tankanzeige für den Rest der Tankfüllung „leer“ anzeigt und es unmöglich ist abzuschätzen, wann der Tank tatsächlich leer ist.

Nur in den seltensten Fällen sind analoge Anzeigen korrekt und verlässlich: entweder kann man den Punkt „Voll“ gut einstellen, oder aber den Anzeigepunkt „Leer“. Letzteres ist sehr zu empfehlen, denn an „Voll“ erinnert der Fahrer sich noch vom letzten Tanken, „Leer“ aber könnte ihn in Schwierigkeiten bringen. Daher ist die Justage der Anzeige auf „leer“ weitaus sinnvoller.

Teils verzichteten frühere Fahrzeuge auf eine Tankanzeige (VW Sparkäfer bis 1966). Statt dessen war dann unten am Tankauslauf ein meist per Fuß umschaltbares Kraftstoff-Ventil montiert (Reservehahn): bei Normalfahrt wird der Kraftstoff aus einem Röhrchen in einigen Zentimetern Höhe abgelassen, nach Umschalten dann steht der Pegel unterhalb des Röhrchens noch für einige Kilometer zur Weiterfahrt zur Verfügung. Häufiger Fehler ist hier, beim Tanken die Rückstellung des Reservehahns zu vergessen: bei nächster längerer Fahrt blieb das Auto unvermittelt und ohne Reservekraftstoff liegen. Diese Röhrchen-Bauart ist noch heute bei Motorrädern ohne Kraftstoffanzeige üblich.


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