- Nachtprogramm
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Der Begriff Nachtprogramm war in den frühen Nachkriegsjahren in Deutschland ein Synonym für Kultursendungen wie dem Nachtprogramm des NWDR Hamburg, dem Abendstudio des hr oder dem Nachtstudio des SWF Baden-Baden. Die Sendereihe des NWDR startete bereits am 2. November 1947 und war daher begriffsprägend.
Die Zeit schrieb 1954: „Das Funkprogramm ist ein Kaufhaus mit vielen Abteilungen. Die luxuriöseste Ware des Funks heißt ‚Nachtprogramm‘ oder ‚Nachtstudio‘. Diese anspruchsvollen Spätabend-Sendungen werden zwar, wie die Hörerforschung ergeben hat, nur von fünf bis zehn vom Hundert der Hörer gehört. Aber selbst das sind allein im Sendebereich des NWDR, grob gerechnet, 300.000 bis 600.000 Hörer.“[1]
Mit dem Aufkommen der dritten Programme wurde das Nachtprogramm der ARD-Hörfunksender auch für die Übertragung von Popmusik genutzt. 1959 wurde die Versorgungslücke zwischen 0 und 6 Uhr geschlossen. Es gibt eine gemeinsame Sendestrecke mehrere Anstalten, die den ARD-Nachtexpress/ARD-Radiowecker, das ARD-Nachtkonzert und die ARD-Popnacht umfasst. Die Sendungen werden abwechselnd von einer der Sendeanstalten produziert.
Literatur
- Monika Boll: Nachtprogramm. Intellektuelle Gründungsdebatten in der frühen Bundesrepublik. Münster: Lit, 2004.
Einzelnachweise
- ↑ „Hörer und Nachtprogramm“, Die Zeit, 11.2.1954.
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