Nadelkerbel

Nadelkerbel
Venuskamm
Venuskamm, blühend bzw. fruchtend (rechts)

Venuskamm, blühend bzw. fruchtend (rechts)

Systematik
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Scandix
Art: Venuskamm
Wissenschaftlicher Name
Scandix pecten-veneris
L.
Venuskamm, Zeichnung

Der Venuskamm (Scandix pecten-veneris), auch als Nadelkerbel bezeichnet, ist eine einjährige Pflanzenart, die zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehört. Die senkrecht und parallel zueinander abstehenden Früchte erinnern an einen Kamm, daher stammt der wissenschaftliche Artname (lat. „pecten veneris“ = Kamm der Venus).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der sommerannuelle Venuskamm ist ein Therophyt, der 10 bis 40 cm Höhe erreicht. Die ästigen, fein gerillten Stängel sind zerstreut borstig behaart, die Blätter zwei- bis dreifach fein gefiedert.

Blütezeit ist von Mai bis Juli. Die weißen, doldigen Blütenstände des Venuskammes stehen den Blättern durch Übergipfelung scheinbar gegenüber. Charakteristisch sind die lang geschnäbelten Früchte, die 2 bis 8 cm Länge erreichen können. Der abgeflachte Schnabel ist dabei zwei- bis sechsmal so lang wie der basale, samentragende Teil der Frucht. Die beiden Teilfrüchte der Doppelachänen springen bei der Reife plötzlich ab. Im Zentrum des Fruchtstandes bleiben hingegen kleinere Früchte stehen und werden erst im Herbst mit der ganzen, durch Wind ausgerissenen Pflanze verbreitet (sogenannte Heterokarpie).

Verbreitung

Als Pflanze mit Hauptvorkommen im Mittelmeerraum ist der Venuskamm vermutlich erst durch den Getreideanbau auch nach Mitteleuropa gelangt (also ein Archäophyt). Er wächst bevorzugt auf mäßig trockenen, sommerwarmen, meist kalkhaltigen Ton- und Lehmböden.

Die früher in Mitteleuropa als Ackerunkraut häufigere Art ist mit Intensivierung des Ackerbaues stark zurückgegangen und in Deutschland meist nur noch selten, gebietsweise auch ausgestorben. Im Mittelmeerraum und in Westasien ist sie in Gebieten mit traditionellem Ackerbau jedoch öfters anzutreffen.

Quellen und Weiterführendes

Literatur

  • R. Düll, H. Kutzelnigg: Botanisch-ökologisches Exkursionstaschenbuch. Quelle & Meyer, Heidelberg u.a., 3. Aufl., 1988. ISBN 3-494-01177-X
  • M. Hanf: Farbatlas Feldflora. E. Ulmer, Stuttgart, 1990. ISBN 3-8001-4074-8
  • O. Sebald, S. Seybold, G. Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Bd. 4. E. Ulmer, Stuttgart, 1992. ISBN 3-8001-3315-6

Weblinks


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