- Nadellager
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Nadellager sind Wälzlager mit besonders niedriger Bauform. Die Wälzkörper ähneln Nadeln (daher die Bezeichnung Nadellager), es handelt sich um dünne und sehr lange Zylinderrollen. Nadellager werden wegen ihres geringen Platzbedarfes häufig in Getrieben verwendet.
Bauarten
- Nadelkränze: ein Wälzkörperkäfig mit Wälzkörpern ohne äußeres Gehäuse
- Nadellager mit Innenring: erfordern nur eine einfache gezogene Welle
- Nadellager ohne Innenring: erfordern eine gehärtete Lauffläche auf der Welle
Alle Bauarten werden sowohl einreihig (d. h. mit einer Reihe Wälzkörper) als auch mehrreihig ausgeführt. Außerdem gibt es sowohl Radial- als auch Axiallager sowie Schrägrollenlager (z. B. beim Fahrrad-Steuersatz). Sie können nur Kräfte aufnehmen, die in einer Achse wirken. Müssen sowohl axiale wie radiale Kräfte aufgenommen werden, sind zwei Lager erforderlich. Weiter gibt es kombinierte Nadel-/Axialrillenkugellager, die axiale und radiale Kräfte aufnehmen.
Vergleich mit Standard-Kugellager
Der Vorteil des Nadellagers besteht in seiner geringen Einbauhöhe und seiner hohen Tragkraft. Diese ergibt sich durch die im Gegensatz zum Kugellager vergrößerte Auflagefläche.
Nachteilig beim Nadellager wirkt sich aus, dass durch die kleine Bauform die höchstzulässige Drehzahl geringer ist als bei den anderen Wälzlagerarten. Ebenso ist es empfindlich gegen „falsche“ – nicht in der Belastungsrichtung wirkende – Kräfte.
Genormt sind Nadellager nach DIN 616 bis 618. Sie haben Ähnlichkeit mit den Zylinderrollenlagern (DIN 5412), sind jedoch historisch nicht aus diesen hervorgegangen. Nadellager sind deshalb nicht als Zylinderrollenlager zu bezeichnen.
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