Nakayama Nariaki

Nakayama Nariaki

Nariaki Nakayama (jap. 中山 成彬, Nakayama Nariaki; * 7. Juni 1943 in Kobayashi, Präfektur Miyazaki) ist ein japanischer Politiker der Liberaldemokratischen Partei (LDP), Abgeordneter des Shūgiin, dem Unterhaus, und ehemaliger Bildungs- und Verkehrsminister. Innerhalb der LDP gehört er zur Machimura-Faktion, der zahlenmäßig stärksten Faktion.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an der Universität Tokio wurde Nakayama 1966 Beamter im Finanzministerium. Ab 1975 arbeitete er für drei Jahre für die Weltbank in Washington, D.C. Nach vier weiteren Jahren im Finanzministerium, zuletzt als Leiter des Ministersekretariats, wechselte er in die Politik.

Bei der Shūgiin-Wahl 1983 kandidierte Nakayama im 2. Wahlkreis Miyazaki (2 Sitze) erstmals für ein Abgeordnetenmandat, erreichte aber knapp nur den dritthöchsten Stimmenanteil. Erst im zweiten Anlauf gelang ihm 1986 der Sprung ins Parlament. Von 1990 bis 1991 war er parlamentarischer Staatssekretär (seimujikan) im Bildungsministerium.

Nachdem Nakayama 1993 abgewählt worden war, kehrte er bei der Shūgiin-Wahl 1996 nun im Einzelwahlkreis Miyazaki 1 zurück. 1999 übernahm er den Vorsitz im Shūgiin-Ausschuss für internationalen Handel und Industrie, 2001 wurde er Staatssekretär (fuku-daijin) im MITI. 2004 berief ihn Premierminister Jun’ichirō Koizumi als Minister für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie in sein zweites Kabinett. In seiner Amtszeit beförderte er den Schulbuchstreit, indem er Erwähnungen der von Japan im Zweiten Weltkrieg verschleppten Zwangsprostituierten („Trostfrauen“) aus Geschichtsbüchern für die Mittelschule entfernen ließ.[1] Bei einer Kabinettsumbildung 2005 wurde er durch Kanji Kosaka ersetzt.

Im September 2008 übertrug ihm Premier Tarō Asō das Ministerium für Land, Infrastruktur und Verkehr in seinem ersten Kabinett. Nach Nakayamas erstem Interview als Minister wurden Rücktrittsforderungen gegen ihn laut, als er Japan als „homogen“ bezeichnete. Ähnliche Äußerungen hatten andere Politiker nach Protesten der Ainu in Bedrängnis gebracht.[2] Nach heftig umstrittenen Äußerungen gegen die japanische Lehrergewerkschaft, kurz Nikkyōso (日教組), trat er am 28. September, nach vier Tagen im Amt, zurück.[3][4][5]

Familie

Nakayamas Ehefrau Kyōko ist Abgeordnete des Sangiin, des Oberhauses, für die LDP (Machimura-Faktion) und ehemalige Ministerin.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. The Japan Times, 11. März 2007: Sex slave history erased from texts; '93 apology next?
  2. AFP, 26. September 2008: New Japan PM asks for time as minister faces quit call
  3. 中山国交相が辞任へ 問題発言に批判、麻生新政権に打撃. In: Asahi Shimbun. 27. September 2008. Abgerufen am 28. September 2008. (ja)
  4. 中山国交相 28日に辞任へ. In: NHK News. 27. September 2008. Abgerufen am 28. September 2008. (ja)
  5. AFP, 28. September: Japans Transportminister nach wenigen Tagen zurückgetreten

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