Sieglar

Sieglar
Sieglar
Stadt Troisdorf
Koordinaten: 50° 48′ N, 7° 8′ O50.8000222222227.1255777777778Koordinaten: 50° 48′ 0″ N, 7° 7′ 32″ O
Fläche: (ehemalige Gemeinde:) 43,16 km²dep1
Einwohner: 8.868 (30. Juni 2011)
Eingemeindung: 1. Aug. 1969
Postleitzahl: 53844
Vorwahl: 02241
Marktplatz mit Schule um 1915

Sieglar ist einer der zwölf Stadtteile von Troisdorf im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ältesten urkundlich erwähnten Siedlungen im heutigen Troisdorfer Stadtgebiet sind Eschmar und Sieglar, die bereits 832 in einem Güterverzeichnis des Cassiusstiftes genannt werden, Sieglar als marca Lareriorum vel in Fluvia Segen[1]. 1555 war Sieglar Kirchspielort und Gerichtssitz im Amt Löwenburg. Ende des 18. Jahrhunderts lagen in Sieglar zwei Getreidemühlen und 1820 zwei Gerbereien.[2] Seit 1816 gibt es eine Glockengießerei in Sieglar.

1806 kam das Amt Löwenburg, und damit auch Sieglar, an Napoleoen und Sieglar wurde am 8. März 1809 Mairie im Kanton Siegburg.[3]

Bis 1927 gehörte die Gemeinde Sieglar zur Bürgermeisterei Sieglar. Sie hatte eine Fläche von 2.377 ha. 665 davon waren Ackerland und 1004 Holzungen. Zur Gemeinde gehörten bis 1918 außer Sieglar selber die Orte Oberlar mit damals 75 Häusern und über 400 Einwohnern und Forsthaus Telegraph mit vier Einwohnern.[4]

Die Gemeinde Sieglar hatte 1885 insgesamt 395 Wohnplätze (einschließlich unbewohnter) mit 425 Haushaltungen (einschließlich Anstalten). Von den 2.071 Einwohnern waren 1.080 Männer und 991 Frauen.[4]

1885 gab es in der Gemeinde 2.026 Katholiken, drei Bürger evangelischen Glaubens und zwölf Juden. Es gab eine eigene katholische Gemeinde im Ort, die Evangeliken wurden von der Kirchengemeinde Siegburg mitbetreut.[4]

Im Zuge der Gemeindereform wurden am 1. August 1969 die Ortschaften Bergheim, Eschmar, Kriegsdorf, Müllekoven, Oberlar, Sieglar und Spich der Gemeinde Sieglar nach Troisdorf eingemeindet.[5]

Im August 2007 feierte Sieglar auf dem Marktplatz seinen 1175. Geburtstag.

Einwohnerentwicklung[6]

Jahr Einwohner
1816 928
1843 1.292
1871 1.718
1905 3.277
1939 12.711

Einwohnerzahl von 1939 zusammen mit den damaligen Gemeindeteilen Bergheim, Müllekoven, Eschmar, Kriegsdorf und Spich.

Gemeindeleben

Auch heute sehen sich die Bewohner eher als „Sieglarer“, weniger als „Troisdorfer“. Von Spielplätzen über Kindergärten bis hin zu mehreren Schulen sind alle Einrichtungen für Kinder und Jugendliche dort angesiedelt, es gibt ein Krankenhaus, zwei Kirchen, Seniorentreffs und ein Pflegeheim, die zentrale Feuerwache der Stadt, eine Außenstelle der Stadtbibliothek und ein Bürgerhaus, in dem nicht nur gefeiert werden kann, sondern das auch oft für kulturelle Inszenierungen genutzt wird. Im Ortskern findet man den historischen Marktplatz vor. Obwohl in den letzten Jahrzehnten viel gebaut wurde, findet man immer wieder historische Gebäude Fachwerkhäuser.

Bildung

Die Hauptschule Geschwister-Scholl-Schule, die Korczak-Realschule und das Heinrich-Böll-Gymnasium bilden das Sekundarstufenzentrum in Sieglar und werden in Ganztagsform betrieben.

Im Georg Kerschensteiner Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Troisdorf (BKT), das sich ebenfalls im Schulzentrum Sieglar befindet, werden Berufsschüler verschiedener Ausbildungszweige unterrichtet. Hier finden sich Fachoberschulen und höhere Berufsfachschulen sowohl technischer als auch sozialer Fachrichtungen. An den Fachschulen werden neben Sozialpädagogen und Heilerziehungspfleger auch Techniker der Fachrichtung Maschinenbau sowie Kunststoff- und Kautschuk-Technologie in Voll- und Teilzeitform ausgebildet. Am beruflichen Gymnasium Erzieher/in (AHR) kann man in 3 Jahren die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung erwerben.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Heimat- u. Geschichtsverein Troisdorf: Troisdorfer Geschichtsinformationen in Kurzform
  2. Der Rhein-Sieg-Kreis. Herausgeber: Paul Kieras. Stuttgart 1983, S. 297.
  3. Matthias Dederichs: Sieglarer Geschichte von den Anfängen bis 1906. Schriftenreihe des Archivs der Stadt Troisdorf, Nr. 22, Troisdorf 2007, S. 99.
  4. a b c Gemeindelexikon für das Königreich Preußen von 1885
  5. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  6. Volkszählungsergebnisse von 1816 bis 1970 der Städte und Gemeinden. Beiträge zur Statistik des Rhein-Sieg-Kreises, Bd. 17/ Siegburg 1980, S. 166-167.

Literatur

  • Matthias Dederichs: Sieglarer Geschichte von den Anfängen bis 1906. Vogtei - Kirchspiel - Bürgermeisterei, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Troisdorf Nr. 22, Troisdorf 2007, ISBN 978-3-00-023079-0

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sieglar — Sieglar, Dorf im preuß. Regbez. Köln, Siegkreis, unweit der Sieg, hat eine kath. Kirche und (1905) 3277 Einw …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bürgermeisterei Sieglar — Die Bürgermeisterei Sieglar war eine von zunächst neun Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Siegburg (1825 in Siegkreis umbenannt) im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. Der Verwaltungsbezirk der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Troisdorf — Die Liste der Baudenkmäler in Troisdorf enthält die denkmalgeschützten Bauwerke auf dem Gebiet der Stadt Troisdorf im Rhein Sieg Kreis in Nordrhein Westfalen (Stand: 4. Dezember 2008). Diese Baudenkmäler sind in Teil A der Denkmalliste der …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Troisdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Troisdorf-Innenstadt — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Troisdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft mbH — Basisinformationen Unternehmenssitz Troisdorf Sieglar Webpräsenz …   Deutsch Wikipedia

  • Kleinbahn Siegburg-Zündorf — Die Kleinbahn Siegburg–Zündorf, im Volksmund Rhabarberschlitten genannt, war eine Kleinbahn im Siegkreis. Zwischen 1914 und 1965 gab es Personenverkehr auf dem Streckennetz zwischen Siegburg, Troisdorf, Wahn, Niederkassel und Zündorf. Zwischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kleinbahn Siegburg–Zündorf — Die Kleinbahn Siegburg–Zündorf, im Volksmund Rhabarberschlitten genannt, war eine Kleinbahn im Siegkreis. Zwischen 1914 und 1965 gab es Personenverkehr auf dem Streckennetz zwischen Siegburg, Troisdorf, Wahn, Niederkassel und Zündorf. Zwischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsdorf (Troisdorf) — Kriegsdorf Stadt Troisdorf Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”