Bahnstrecke Benzelrath–Nörvenich

Bahnstrecke Benzelrath–Nörvenich
Benzelrath–Nörvenich
Streckennummer (DB): 2607 (Benzelrath–Mödrath)
2605 (Mödrath–Nörvenich)
Streckenlänge: 19,8 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Spurweite bis 1914: 1000 mm (Meterspur)
Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen
Betriebsstellen und Strecken[1]
Legende
Strecke – geradeaus
Strecke von Frechen
   
0,3 Benzelrath
   
zur Nord-Süd-Bahn
   
1,9 Elektroschmelzwerk
   
3,0 Grefrath-Bottenbroich (Hp & Anst)
   
6,0 Mödrath Ost
   
ehem. Bergheimer Kreisbahn von Horrem
   
6,45 Mödrath
   
ehem. Bergheimer Kreisbahn nach Erftstadt
   
9,6 Kerpen (Erft)
   
11,1 Langenich
   
12,7 Bergerhausen
   
14,4 Blatzheim
   
17,4 Niederbolheim
   
18,4 Oberbolheim
   
ehem. Dürener Kreisbahn von Düren
   
19,8 Nörvenich
   
ehem. Dürener Kreisbahn nach Zülpich

Die Bahnstrecke Benzelrath–Nörvenich war eine zunächst meterspurige, ab 1912 normalspurige Eisenbahnstrecke, die größtenteils von der Bergheimer Kreisbahn erbaut wurde. Sie führte weiträumig parallel zur Schnellfahrstrecke Köln–Aachen von Benzelrath über Mödrath nach Nörvenich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn (KFBE) hatte 1894 den Betrieb ihrer Bahnstrecke Köln–Frechen aufgenommen, um Braunkohlenbriketts, Quarzsand und Tonröhren zum Bahnhof Melaten in Köln-Ehrenfeld zu transportieren.

Die Bergheimer Kreisbahn (BKB) verlängerte die Strecke ab Benzelrath zunächst über Mödrath nach Kerpen. Betriebsaufnahme war am 23. Juni 1896, durchgehenden Verkehr gab es aber trotz gleicher Spurweite nicht. Noch im gleichen Jahr wurde am 25. Oktober 1896 ein weiteres Teilstück bis Blatzheim eröffnet. Anfangs verkehrten drei Personenzugpaar täglich.

Der Weiterbau der Strecke bis Oberbolheim durch die BKB ließ fast zehn Jahre auf sich warten, dieser Abschnitt wurde am 1. November 1905 in Betrieb genommen.

Durch den starken Güterverkehr und den Übergang der Frachten auf die Reichsbahn war die Umstellung auf Normalspur wünschenswert, die vom Kreistag 1903 beschlossen wurde. 1912 wurde die dritte Schiene eingebaut, der Güterverkehr wurde normalspurig, der Personenverkehr (bis längstens 1914) weiter auf Meterspur durchgeführt.

Zum 1. Januar 1913 wurde die BKB verstaatlicht, der Verkehr durch die preußische Staatsbahn betrieben. Die meterspurigen Fahrzeuge kamen großenteils zu anderen Bahnen der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft.

Der letzte Streckenabschnitt bis Nörvenich wurde dann 1924 durch die Dürener Kreisbahn (DKB) errichtet und am 14. Juli 1924 eröffnet. Die Betriebsführung auf diesem Abschnitt übernahm die deutsche Reichsbahn, der dieser Streckenabschnitt 1944 auch kostenfrei übereignet wurde. Damit hatte die DKB die Lücke zu ihrer Stammstrecke von Düren nach Embken geschlossen, deren Betrieb zwischen Dezember 1922 und Januar 1924 eingestellt war.

1949 wurde dann mit dem Tagebau Frechen der erste Großtagebau im rheinischen Braunkohlerevier aufgetan. Dieser erforderte 1951 die Verlegung des Abschnittes zwischen Benzelrath und Grefrath-Bottenbroich, zum 16. Dezember 1956 wurde dann auch die Teilstrecke zwischen Mödrath und Kerpen verlegt.

Mit der Ausweitung des Tagebaus war auch der Fortbestand der Strecke gefährdet. Als erstes wurde am 29. Mai 1960 der Personenverkehr zwischen Benzelrath und Mödrath sowie Kerpen und Nörvenich eingestellt. Der Güterverkehr und damit der Streckenteil zwischen Benzelrath und Mödrath wurde am 28. Mai 1961 stillgelegt. Durch den Tagebau ist die Trasse heute komplett aus dem Landschaftsbild verschwunden.

Auf der Teilstrecke zwischen Kerpen und Nörvenich wurde Güterverkehr noch bis zum 1. September 1966 betrieben, knapp zwei Jahre später wurde auch die Strecke von Düren nach Nörvenich stillgelegt.

Auf der verbliebenen Strecke zwischen Mödrath und Kerpen wurde der Personenverkehr am 28. Mai 1972 eingestellt, der Güterverkehr folgte dann am 1. Oktober 1978.

Literatur

  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 4: Nordrhein-Westfalen – Südlicher Teil. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-660-9, S. 105–109.

Weblinks

NRWbahnarchiv von André Joost:

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.

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