Nasenmuräne

Nasenmuräne
Nasenmuräne
Adultes Männchen

Adultes Männchen

Systematik
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Kohorte: Elopomorpha
Ordnung: Aalartige (Anguilliformes)
Familie: Muränen (Muraenidae)
Gattung: Rhinomuraena
Art: Nasenmuräne
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Rhinomuraena
Garman, 1888
Wissenschaftlicher Name der Art
Rhinomuraena quaesita
Garman, 1888

Die Nasenmuräne (Rhinomuraena quaesita) oder Geistermuräne ist wohl die auffälligste Art der Muränen (Muraenidae).

Inhaltsverzeichnis

Aussehen

Junges Männchen
Weibchen

Nasenmuränen besitzen einen äußerst langen, schlanken Körper von bis zu 1,2 Meter Länge, wobei Jungtiere bis zu einer Länge von 65 Zentimeter schwarz sind. Die vorderen Nasenlöcher enden in blattähnlichen Auswüchsen, die hinteren Nasenlöcher enden über den Augen. Am Unterkiefer tragen sie drei bartelähnliche Auswüchse. Männchen sind leuchtend blau, mit gelben Flossensaum, Schnauze, Augen und After. Nasenmuränen waren die ersten Muränen, bei denen ein Geschlechtswechsel festgestellt wurde.

Farbwechsel

Diese Art tritt als einzige Muräne in drei sehr auffälligen Farbphasen auf. Umfangreiche Untersuchungen in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts haben gezeigt, dass die schwarzen Nasenmuränen juvenile Männchen, die blauen adulte Männchen und die gelb gefärbten Exemplare geschlechtsreife Weibchen sind. Die Tiere wandeln sich im Laufe ihres Lebens von Schwarzgelb über Blau zu Reingelb um, wobei die erste Umwandlung etwa bei einer Körperlänge von etwa 95 cm stattfindet. Die Jungtiere wurden früher als eigene Art, die Schwarze Nasenmuräne, beschrieben.

Lebensraum und Verbreitung

Nasenmuränen leben versteckt in Korallenriffen, aber auch in Geröllfeldern und sandigen Lagunen bis in 50 Meter Tiefe, wobei nur der Kopf aus ihrer Höhle herausragt. Sie sondern einen besonders stark klebenden Schleim ab, mit dem sie in sandigen Substraten Wohnhöhlen stabilisieren. Diese Höhlen oder Röhren graben sie jedoch nicht selbst, sondern übernehmen sie von anderen Tieren. Nasenmuränen kommen im Indopazifik von Ostafrika bis nach Südjapan, den Marshallinseln und Französisch-Polynesien vor.

Nahrung

Nasenmuränen ernähren sich hauptsächlich von kleinen Krebsen und Fischen. Sie sind Lauerjäger, ohne jedoch dabei besonders aggressiv vorzugehen. Das Riechvermögen der Nasenmuränen scheint extrem gut ausgeprägt zu sein.

Nasenmuränen in Gefangenschaft

Da eine erfolgreiche Nachzucht von Nasenmuränen in Gefangenschaft noch nicht gelungen ist, werden Nasenmuränen für die Haltung in Aquarien praktisch ausschließlich der freien Natur entnommen. Dabei werden auch umstrittene Fangtechniken, wie zum Beispiel der Giftfang, eingesetzt, welcher die Tiere erheblich schädigen kann. Die Lebensdauer derart gefangener Muränen in Aquarien ist deshalb meist sehr gering. Im Vivarium des Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe wurden bereits die erfolgreiche Eiablage und Befruchtung von Nasenmuränen beobachtet. Um die Tiere wirklich artgerecht zu halten, erfolgreich zu züchten und ihnen eine natürliche Geschlechtsumwandlung zu ermöglichen, bedarf es jedoch noch weiterer Forschungen und Untersuchungen.

Literatur

  • Baensch, Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas. 6. Band. 1. Auflage. Mergus Verlag, Melle 1999, ISBN 3-88244-116-X.
  • Lichtenberger, Marco: Muränen im Meerwasseraquarium. Natur und Tier Verlag GmbH, Münster 2008, ISBN 978-3-86659-081-6.

Weblinks

 Commons: Nasenmuräne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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