Nasenrachenfibrom

Nasenrachenfibrom
Klassifikation nach ICD-10
D10 Gutartige Neubildung des Mundes und des Pharynx
D10.6 Nasopharynx
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Bei dem juvenilen Nasenrachenfibrom handelt es sich um einen histologisch gutartigen Tumor, der vom Rachendach ausgeht. Es tritt meist bei männlichen Jugendlichen ab dem 10. Lebensjahr auf. Histologisch handelt es sich um ein Angiofibrom, also ein gefäßreiches Fibrom. Es wächst lokal verdrängend und destruierend in die Nasennebenhöhlen, die Orbita, die Fossa pterygopalatina und die Nase ein. Aus diesem Grund ist sein Wachstumsverhalten als bösartig zu betrachten.

Inhaltsverzeichnis

Symptome

Es kommt zur Behinderung der Nasenatmung. Es kann außerdem zu eitriger Rhinitis, Tubenfunktionsstörung und damit zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit kommen. Die Patienten können ebenfalls über Kopfschmerzen klagen und Aufgrund des gut durchbluteten Tumors kommt es zu Nasenbluten, da die dünnwandigen Gefäße schnell zerreißen können.

Diagnose

Die Diagnose wird durch die posteriore Rhinoskopie gestellt. Ebenfalls kommen bildgebende Verfahren wie die Computertomographie und bei Verdacht auf Knochendestruktion die Magnetresonanztomographie zum Einsatz. Eine Angiographie mit Embolisation des Tumors kann durchgeführt werden, um die Blutungsgefahr zu senken. Wegen des hohen Blutungsrisikos des Tumors wird keine Biopsie des Tumor entnommen.

Therapie und Prognose

Bei großen Befunden ist eine Operation indiziert. Vorhergehend sollte, wenn möglich, eine Embolisation des Tumors durchgeführt werden, um die Blutungsgefahr zu vermindern. Die Bestrahlung sollte nur bei inoperablen Tumoren durchgeführt werden. Das juvenile Nasenrachenfibrom kann sich nach der Pubertät spontan zurückbilden.

Literatur

  • Nagel Basics Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Seite 80, Elsevier 2005, ISBN 343742176X
  • Franzen Hals-Nasen-Ohrenheilkunde: Kurzlehrbuch für den GK 3 Seite 16, Elsevier 2001 ISBN 3437429604
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