Nasenspülen

Nasenspülen
Die Jala Neti genannte Nasenspülung
Eine sogenannte Jala-Neti-Kanne
Typische in Apotheken erhältliche Nasendusche

Eine Nasenspülung oder Nasendusche ist das Einbringen einer Flüssigkeit (meist isotonische Kochsalzlösung)[1] in den Nasenraum. Dabei ist auf eine Haltung des Kopfes zu achten, die es ermöglicht, dass die Flüssigkeit durch ein Nasenloch ein- und durch das andere wieder abfließen kann.[2]

Nasenspülungen gelten landläufig als Hausmittel[1], es liegen jedoch Studien im Sinne der evidenzbasierten Medizin vor, die eine gewisse Wirksamkeit bezüglich akuter Symptome der Rhinitis und in der Prävention erbrachten.[1][3]

Indikation

Die Rhinitis ist das klassische Anwendungsgebiet. Einer Studie zufolge, bei der eine isotonische Salzlösung verwendet worden war, war bei Kindern dabei in der Akutphase einer Rhinitis das Ausmaß der Nasenschleimhautschwellung und der Nasensekretion im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Nasenspülung signifikant reduziert. In der Präventionsphase zeigten sich weniger Sekretion, Halsschmerzen und Husten, es mussten weniger fiebersenkende oder abschwellende Medikamente verwendet werden und zudem fielen signifikant weniger Krankheitstage an.[1] Eine Studie aus Deutschland kommt bei Erwachsenen zu einem vergleichbaren Ergebnis.[3]

Im Yoga dient sie als rituelle Reinigungstechnik unter dem Begriff Jala Neti (Sanskrit, f., जल नेती, jala netī) und soll die Nasen- und Nebenhöhlen reinigen.[4]

Bei Infekten im Bereich der Nase kann eine Nasenspülung grundsätzlich auch diagnostisch eingesetzt werden, um in der Nasallavage mögliche Keime identifizieren zu können. Diese Möglichkeit der Diagnostik ist jedoch sehr umstritten, weil viele Menschen Krankheitserreger im Naseneingang transportieren, ohne krank zu werden.

Wirkmechanismus

Die Nasenspülung soll die mechanische Reinigungsfunktion des, unter physiologischen Bedingungen vorhandenen, geringen Flüssigkeitsstromes auf der Nasenschleimhaut (Flimmerepithel befördert Flüssigkeit und Partikel), ersetzen. Ist diese Reinigungsfunktion durch Trockenheit, Verschmutzung, Schleim oder als Folge einer Radiatio beeinträchtigt, so können Pathogene (z. B. Viren) leichter in die Zellen der Nasenschleimhaut eindringen und diese infizieren. Zudem soll die Nasenspülung die Aktivität des Flimmerepithels steigern. Auf diese Aktivität haben Faktoren wie natürliche Temperaturschwankungen im Jahresverlauf, Viren oder Noxen wie Metall-, Holz- oder auch andere Stäube Einfluss. Letztere können sogar zu einem Verlust der Zilien des Flimmerepithels führen. Im Stadium der Rekonvaleszenz nach einem viralen Infekt kann die Nasenspülung den dabei eingeschränkten Selbstreinigungsmechanismus der Nasenschleimhaut unterstützen.[3] Als Spüllösung finden typischerweise isotone Salzlösungen Verwendung.[1][3]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Slapak I., ea.a: Efficacy of Isotonic Nasal Wash (Seawater) in the Treatment and Prevention of Rhinitis in Children. In: Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 2008;134(1):67-74; hier online;
    Deutsche Kurzfassung in: Ärztliche Praxis: Effektivität des Hausmittels belegt, 23. Jan. 2008; hier online
  2. "YOUTUBE": Nasenspülung (Nicht- Akademisches, aber inhaltlich korrektes Laienvideo) hier online; zuletzt eingesehen am 12. Dez. 2008
  3. a b c d Schmidt T., e.a: Die GEK- Nasendusche, 2003; Studie - pdf, Endbericht Teil 1 - pdf und Endbericht Teil 2 - pdf; zuletzt eingesehen am 12. Dez. 2008
  4. www.yogaimzentrum.de: Nasenspülung, eine Reinigungsmethode des Yoga; hier online; zuletzt eingesehen am 12. Dez. 2008
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