Native Urban Areas Act

Native Urban Areas Act

Das Gesetz Native Urban Areas Act, Act No. 21 / 1923 (deutsch etwa: Eingeborenenwohngebietsgesetz) wurde 1923 in Südafrika verabschiedet und regelte den Zugang der schwarzen Bevölkerung zu städtischen Gebieten. Es wurde die Anzahl derer, die sich in der Stadt aufhalten durften, festgelegt und die Rechte der schwarzen Südafrikaner in den Städten dadurch stark eingeschränkt. Während sie sich in der Stadt aufhielten, mussten schwarze Südafrikaner ein Passdokument bei sich tragen. Hatten sie dieses Dokument nicht dabei, konnten sie laut Native Urban Areas Act sofort verhaftet und in die ländlichen Gebiete zurückgebracht werden.

Das Gesetz sah Möglichkeiten zur kontrolliert bewilligten Gewerbebefugnis vor und versuchte den Grunderwerb durch schwarze Kaufinteressenten in den städtischen Arealen zu unterbinden. Stattdessen richtete es diese privaten Bestrebungen auf bestimmte, dafür vorgesehene Reservate.

In der Praxis dieses Gesetzes kam eine Entwicklung getrennter regionaler und kommunaler Verwaltungsstrukturen in Gang, worauf die spätere legislativ betriebene Umsetzung der Apartheidspolitik aufgebaut werden konnte. In den Native Local Areas wurde ein Superintendent mit einem Beirat (Advisory Board) eingesetzt. Dieser Beirat setzte sich aus ehemaligen Polizeimitarbeitern und verwaltungserfahrenen weißen Personen zusammen. Erst 1961 ersetzte man diese Beiräte durch die Bantu Councils (Urban Bantu Councils Act No 79 / 1961), deren Kreis nun durch ein Wahlverfahren bestimmt, mit ausschließlich schwarzen Personen gebildet wurde.

Der Native Urban Areas Act war ein Versuch der südafrikanischen Regierung, die Urbanisierung der schwarzen Bevölkerung zu begrenzen. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass die schwarze Bevölkerung die durch den Burenkrieg verarmten Buren auf dem Arbeitsmarkt verdrängten. Außerdem befürchtete man, dass das Stadtleben mit all seinen "Versuchungen" (Alkohol, Prostitution etc.) den Charakter der Schwarzen verderben würde und sie davon abhalten würde, für die Weißen zu arbeiten.

Der Native Urban Areas Act von 1923 wurde 1952 mit dem Native Laws Amendment Act (No. 54 / 1952) weiter verschärft, die Urbanisierung der schwarzen Bevölkerung in den Ballungsräumen konnten diese Gesetze allerdings angesichts vieler Townships langfristig nicht beschränken.

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