- Natolin
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Natolin ist ein Stadtteil im Süden der polnischen Hauptstadt Warschau, der von einer dichten Wohnbebauung mit Hochhäusern geprägt ist und über eine U-Bahn-Station verfügt. Es ist Teil des Bezirks Ursynów. Bis zu Beginn der 1980er Jahre besaß dieser Stadtteil ein eher dörfliches Aussehen.
Schloss- und Parkkomplex Natolin (Potocki-Palais)
Bekannt ist Natolin wegen seines historischen Parks und einem Naturreservat (mit etwa 1,2 km² Umfang). Ursprünglich befand sich hier eine Fasanerie König Jan Sobieskis. Im Auftrag von Fürst August Czartoryski baute der deutschstämmige Architekt Szymon Bogumił Zug zwischen 1782 und 1784 dort ein kleines klassizistisches Palais, das im 19. Jahrhundert mehrfach umgebaut wurde. Aus dem umgebenden Wald wurde ein englischer Landschaftspark, in dem auch ein Grabmal für Natalia Sanguszko, geb. Potocki, entstand, nach der der Ort schließlich benannt wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zerstört. Nach dem späteren Aufbau beherbergt es seit 1994 einen Teil des Europakollegs (der andere befindet sich in Brügge).
In Natolin traf sich ein Teil der polnischen PZPR-Führung im Zuge der politischen Veränderungen der 1950er Jahre, weswegen die Gruppe nach diesem Ort benannt wurde.
Literatur
- Julius A. Chroscicki und Andrzej Rottermund, Architekturatlas von Warschau, 1. Auflage, Arkady, Warschau 1978, S. 174 f.
- Tadeusz S. Jaroszewski, Paläste und Residenzen in Warschau, Verlag Interpress, ISBN 83-223-2049-3, Warschau 1985, S. 118 ff.
Weblinks
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