Nebeldurchbruchstal

Nebeldurchbruchstal

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Nebel
Fischtreppe in Kölln

Fischtreppe in Kölln

Daten
Lage Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern
Länge 60 km
Quelle bei Hohen Wangelin im Malkwitzer See
53° 35′ 16″ N, 12° 26′ 30″ O53.58777777777812.44166666666760.9
Quellhöhe 60,9 m ü. NHN
Mündung Warnow in Bützow53.85194444444411.8313888888890.2Koordinaten: 53° 51′ 7″ N, 11° 49′ 53″ O
53° 51′ 7″ N, 11° 49′ 53″ O53.85194444444411.8313888888890.2
Mündungshöhe 0,2 m ü. HN
Höhenunterschied 60,5 m
Abfluss über Warnow
Einzugsgebiet 998 km²dep1
Rechte Nebenflüsse Augraben, Lößnitz
Linke Nebenflüsse Teuchelbach
Mittelstädte Güstrow
Kleinstädte Bützow, Krakow am See
Gemeinden Hohen Wangelin, Kuchelmiß, Hoppenrade

Die Nebel ist ein teils kanalisierter Nebenfluss der Warnow in Mecklenburg-Vorpommern.

Inhaltsverzeichnis

Flusslauf

Fluss Nebel und untere Warnow

Die Nebel entspringt in Mecklenburg-Vorpommern im Landkreis Müritz südöstlich des Krakower Sees im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Die Quelle bildet der etwa 13 Kilometer nördlich von Malchow in der Gemeinde Hohen Wangelin liegende Malkwitzer See. Die Wasserrahmenrichtline MV sieht einen etwa 1,2 Kilometer südlich des Sees entspringenden und in den See führenden Graben als Nebelquelle an.[1]

Vom Malkwitzer See aus verläuft die Nebel sowohl durch waldreich-hügelige Landschaft als auch durch moorig-sumpfige Gebiete. Dabei fließt sie zuerst durch kleinere Seen - Kraazer See, Hof-, Orth- und Linstower See - und unterquert danach die Bundesautobahn 19. Nahe Dobbin mündet der Fluss in den Krakower See, an dem die Stadt Krakow am See liegt. Die Nebel verlässt den See in seinem Nordostzipfel bei Serrahn. Von dort bahnt sie sich ihren Weg in nordöstlicher Richtung durch das Nebel-Durchbruchstal, in dem eine Endmoräne in einer mittelgebirgsartigen Landschaft durchbrochen wird. Anschließend erreicht die Nebel Güstrow, den größten Ort am Fluss.

Östlich von Güstrow trennt sich der Wasserlauf auf. Die Nebel verläuft von hier an recht windungsreich parallel und südlich zum Bützow-Güstrow-Kanal in Richtung Westen. Östlich von Bützow vereinen sich Fluss und Kanal wieder zu einem Bett, welches in Bützow in die Warnow mündet.

Wasserscheide

Die Nebel-Quelle liegt an der Nordsee-Ostsee-Wasserscheide. Dies bedeutet, dass die nur kurzen Bäche und Gräben, die auf der südlichen Seite des Höhenzugs zwischen Malkwitzer- und Fleesensee entspringen, über die Elde und Elbe in die Nordsee fließen, während die Nebel über die Warnow in die Ostsee mündet.

Geschichte

Quellsee der Nebel war ursprünglich der Kraazer See. Die Verbindung zum einst abflusslosen, 500 Meter westlich und höher liegenden Malkwitzer See wurde zur Zeit der deutschen Besiedlung geschaffen.[2]

Der Flusslauf bei Hoppenrade wurde bis 2008 durch die Verlegung in ein neues, in Flussschlingen gelegtes Bett renaturiert und um rund einen Kilometer verlängert. Zu DDR-Zeiten war dieser Abschnitt begradigt worden. Links und rechts des neuen Flussbettes wurden Überflutungsgebiete angelegt.[3]

Flora und Fauna

Die Nebel gilt als einer der saubersten und artenreichsten Flüsse Mecklenburgs. Viele Fischarten sind hier heimisch, u.a. Aale, Äschen, Bachneunauge, Barsche, Döbel, Elritzen, Hechte, Schmerlen und Steinbeißer. Bisher wurden 29 einheimische Fischarten im Fluss gefunden. Seltene Schmetterlinge, Libellen, Fließwasserinsekten und Muscheln haben hier ihren Lebensraum. Eisvogel, Gebirgsstelze und Wasseramsel sowie der Fischotter leben am Gewässer.

Nebeldurchbruchstal

Nebeldurchbruchstal zwischen Serrahn und Kuchelmiß

Vom Austritt aus dem Krakower See bis Klueß ist die Nebel auf einer Länge von etwa 20 Kilometern als Naturschutzgebiet Nebel sichergestellt worden. Zwischen Serrahn und Kuchelmiß ist ein Teil des Durchbruchstals für den Tourismus erschlossen. Die Nebel hat hier den Charakter eines Gebirgsbaches mit Geröllstrecken, Gesteinsbrocken, umgestürzten Bäumen und steilen Ufern. Auf einer Länge von vier Kilometern hat sie ein Gefälle von 14 Metern. Zwischen den Gefällstrecken liegen stark mäandrierende Flussabschnitte, eingebettet in Bruchwälder und Wiesen, die sehr artenreich sind.

Im Durchbruchstal auch die Wassermühle Kuchelmiß, die bereits 1558 erbaut worden ist. Sie ist heute Baudenkmal und Museum.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. morphologische Veränderungen - WRRL MV; Der Graben ist jedoch in keiner Karte als Nebel beschriftet, historisch ist der Kraazer See Quellsee der Nebel.
  2. Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 566
  3. Neuer Lebensraum nach Umleitung der Nebel in neues Flussbett - MVregio, 23. Juni 2008

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