- Nebel (Fluss)
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Nebel Fischtreppe in Kölln
Daten Gewässerkennzahl DE: 9646 Lage Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern Flusssystem Küstengebiet Abfluss über Warnow → Ostsee Quelle Bei Hohen Wangelin im Malkwitzer See
53° 35′ 16″ N, 12° 26′ 30″ O53.58777777777812.44166666666760.9Quellhöhe 60,9 m ü. NHN Mündung In die Warnow in Bützow 53.849511.9975277777780.2Koordinaten: 53° 50′ 58″ N, 11° 59′ 51″ O
53° 50′ 58″ N, 11° 59′ 51″ O53.849511.9975277777780.2Mündungshöhe 0,2 m ü. HN Höhenunterschied 60,7 m Länge 60 km Einzugsgebiet 998 km²[1] Abflussmenge
am Pegel Güstrow[1]NNQ: 30 l/s (im Jahr 1969)
MNQ: 617 l/s
MQ: 3,85 m³/s
MHQ: 12,6 m³/s
HHQ: 21 m³/s (im Jahr 1983)Rechte Nebenflüsse Augraben, Lößnitz, Schlenkengraben Linke Nebenflüsse Teuchelbach Durchflossene Seen Kraazer See, Hofsee, Linstower See, Krakower See Mittelstädte Güstrow Kleinstädte Bützow, Krakow am See Gemeinden Hohen Wangelin, Kuchelmiß, Hoppenrade Die Nebel ist ein rechter, teils kanalisierter Nebenfluss der Warnow in Mecklenburg-Vorpommern.
Inhaltsverzeichnis
Flusslauf
Die Nebel entspringt in Mecklenburg-Vorpommern im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte südöstlich des Krakower Sees im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Die Quelle bildet der etwa 13 Kilometer nördlich von Malchow in der Gemeinde Hohen Wangelin liegende Malkwitzer See. Die Wasserrahmenrichtline MV sieht einen etwa 1,2 Kilometer südlich des Sees entspringenden und in den See führenden Graben als Nebelquelle an.[2]
Vom Malkwitzer See aus verläuft die Nebel sowohl durch waldreich-hügelige Landschaft als auch durch moorig-sumpfige Gebiete. Dabei fließt sie zuerst durch kleinere Seen - Kraazer See, Hof-, Orth- und Linstower See - und unterquert danach die Bundesautobahn 19. Nahe Dobbin mündet der Fluss in den Krakower See, an dem die Stadt Krakow am See liegt. Die Nebel verlässt den See in seinem Nordostzipfel bei Serrahn. Von dort bahnt sie sich ihren Weg in nordöstlicher Richtung durch das Nebel-Durchbruchstal, in dem eine Endmoräne in einer mittelgebirgsartigen Landschaft durchbrochen wird. Anschließend erreicht die Nebel Güstrow, den größten Ort am Fluss.
Von Güstrow fließt die Nebel westwärts und mündet dann bei Bützow in die Warnow. Parallel zu dem stark gewundenen natürlichen Unterlauf wurde 1894 bis 1896 der linksseitige Bützow-Güstrow-Kanal angelegt. Kurz vor der Mündung in die Warnow sind natürlicher Lauf und ehemaliger Schifffahrtsweg wieder vereint.
Wasserscheide
Die Nebel-Quelle liegt an der Nordsee-Ostsee-Wasserscheide. Dies bedeutet, dass die nur kurzen Bäche und Gräben, die auf der südlichen Seite des Höhenzugs zwischen Malkwitzer- und Fleesensee entspringen, über die Elde und Elbe in die Nordsee fließen, während die Nebel über die Warnow in die Ostsee mündet.
Geschichte
Quellsee der Nebel war ursprünglich der Kraazer See. Die Verbindung zum einst abflusslosen, 500 Meter westlich und höher liegenden Malkwitzer See wurde zur Zeit der deutschen Besiedlung geschaffen.[3]
Zwischen Güstrow und Bützow wurde von 1894 bis 1896 der Bützow-Güstrow-Kanal parallel zur Alten Nebel gebaut. In Güstrow selbst wurde die Nebel in den 1970er Jahren begradigt und umgeleitet, um Platz für den Bau der Liebnitzbrücke zu schaffen.[4]
Der Flusslauf bei Hoppenrade wurde bis 2008 durch die Verlegung in ein neues, in Flussschlingen gelegtes Bett renaturiert und um rund einen Kilometer verlängert. Zu DDR-Zeiten war dieser Abschnitt begradigt worden. Links und rechts des neuen Flussbettes wurden Überflutungsgebiete angelegt.
Flora und Fauna
Die Nebel gilt als einer der saubersten und artenreichsten Flüsse Mecklenburgs. Viele Fischarten sind hier heimisch, u.a. Aale, Äschen, Bachneunauge, Barsche, Döbel, Elritzen, Hechte, Schmerlen und Steinbeißer. Bisher wurden 29 einheimische Fischarten im Fluss gefunden. Seltene Schmetterlinge, Libellen, Fließwasserinsekten und Muscheln haben hier ihren Lebensraum. Eisvogel, Gebirgsstelze und Wasseramsel sowie der Fischotter leben am Gewässer.
Nebeldurchbruchstal
Vom Austritt aus dem Krakower See bis Klueß ist die Nebel auf einer Länge von etwa 20 Kilometern als Naturschutzgebiet Nebel sichergestellt worden. Zwischen Serrahn und Kuchelmiß ist ein Teil des Durchbruchstals für den Tourismus erschlossen. Die Nebel hat hier den Charakter eines Gebirgsbaches mit Geröllstrecken, Gesteinsbrocken, umgestürzten Bäumen und steilen Ufern. Auf einer Länge von vier Kilometern hat sie ein Gefälle von 14 Metern. Zwischen den Gefällstrecken liegen stark mäandrierende Flussabschnitte, eingebettet in Bruchwälder und Wiesen, die sehr artenreich sind.
Im Durchbruchstal auch die Wassermühle Kuchelmiß, die bereits 1558 erbaut worden ist. Sie ist heute Baudenkmal und Museum.
Weblinks
Commons: Nebel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b Bestandsaufnahme 2004 nach Wasserrahmenrichtlinie in der Flussgebietseinheit Warnow / Peene, Hrsg. Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow 2005
- ↑ morphologische Veränderungen - WRRL MV; Der Graben ist jedoch in keiner Karte als Nebel beschriftet, historisch ist der Kraazer See Quellsee der Nebel.
- ↑ Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 566
- ↑ Wasser für Güstrow, Friedrich Lorenz, Laumann-Verlagsgesellschaft, Dülmen 2000
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