Nedko Solakow

Nedko Solakow

Nedko Solakow (bulgarisch Недко Солаков, übliche Transliteration Nedko Solakov; * 1957 in Tscherwen Brjag) ist ein bulgarischer Künstler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nedko Solakow studierte an der Kunstakademie in Sofia und schloss dort bei Mito Ganovski 1981 in Wandmalerei ab; 1985–86 folgte ein Studium am Hoger Instituut voor Schone Kunsten (HISK) in Antwerpen. Ab den 1990er Jahren erhielt er Stipendien in Zürich, Wien, dem Künstlerhaus Bethanien in Berlin sowie 2001 in Stockholm und 2002 in Kitakyushu. Eine erste Einzelausstellung fand 1981 in der Galerie „Rakovski 108“ in Sofia statt, außerhalb Bulgariens 1987 im Bahnwärterhaus in Esslingen. Solakow nimmt regelmäßig an internationalen Gruppenausstellungen teil, darunter mehrere Male an der Istanbul Biennale (1992, 1995 und 2005) und der Biennale von Venedig, an der er 1999 den Bulgarischen Pavillon bespielte. 2007 war er wiederum auf der Biennale von Venedig vertreten und erhielt für seinen Beitrag im Arsenale eine lobende Erwähnung der Jury;[1] zwei seiner Arbeiten waren zeitgleich auf der documenta 12 in Kassel zu sehen. Nedko Solakow lebt und arbeitet in Sofia.

Werk

Solakow arbeitet in verschiedenen Medien und Kunstgattungen, wobei viele Werke in einer räumlichen Installation münden. Ein Thema, das sich durch sein gesamtes Werk zieht, ist die Stellung und Arbeit des Künstlers innerhalb der Gesellschaft und die daraus resultierenden – mitunter politischen – Fragestellungen, die Solakow auf humorvolle und manchmal absurde Weise kommentiert. Eine typische Technik sind dabei kleine handgeschriebene Anmerkungen oder Zeichnungen, die Solakow an den Wänden von Ausstellungsräumen anbringt oder als Bildreihe aufbaut, beispielsweise in seinen Beiträgen zur documenta 12 oder der 52. Biennale von Venedig.[2] Diese Fragmente fügen sich in ihrer räumlichen Anordnung zu einer Art Archiv, das – vergleichbar mit den Arbeiten von Ilja Kabakow[3] – die Erfahrungen des Künstlers aus einer persönlichen in eine politische Ebene überträgt. Exemplarisch ist dafür die Arbeit Top Secret (1989-1990), in der Solakow auf Karteikarten sein Leben und insbesondere seine Mitarbeit beim bulgarischen Geheimdienst dokumentiert.[4]

Einzelausstellungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Politische Zeischentöne“, in: art kunstmagazin, 17. Oktober 2007
  2. Walter Robinson: „Kvetch Fest“, in: Artnet Magazine, 2007
  3. Christopher Phillips: „The view from Europe's lower east side - art in Bulgaria“, in: Art in America 10.1997
  4. Christiane Hoffmanns: „Bekenntnis-Künstler auf Erfolgskurs“, in: Welt am Sonntag, 19. August 2007

Weblinks


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