- Nemesiidae
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Braune Falltürspinnen Systematik Klasse: Spinnentiere (Arachnida) Ordnung: Webspinnen (Araneae) Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae) Familie: Braune Falltürspinnen Wissenschaftlicher Name Nemesiidae Simon, 1892 Braune Falltürspinnen (Nemesiidae) sind eine Familie der Spinnen innerhalb der Unterordnung der Vogelspinnenartigen. Derzeit sind weltweit 339 Arten in 41 Gattungen beschrieben.[1]
Inhaltsverzeichnis
Aussehen und Verhalten
Wie alle mygalomorphen Spinnen haben die braunen Falltürspinnen einen gedrungenen Körperbau mit kräftigen Beinen. Die Färbung ist meist ein helleres oder dunkleres braun. Eine Zeichnung ist meist unauffällig braun oder fehlt. Die Cheliceren sind kräftig, und das Grundglied ist nach vorne gerichtet.[2]
Braune Falltürspinnen haben im Gegensatz zu den Eigentlichen Falltürspinnen Hafthaare (Scopula) an den Tarsen, wodurch sie auch an senkrechten glatten Flächen relativ gut hochlaufen können.[2]
Die Vertreter der Familie graben eine Wohnröhre in den Boden und kleiden sie mit Spinnseide aus. Die Öffnung der Röhre verschließen sie mit einem Deckel aus Spinnseide und Material aus der Umgebung. Dadurch sind die Röhren besonders gut getarnt. Der Deckel, die „Falltür“, ist bei den verschiedenen Arten unterschiedlich konstruiert. Bei manchen ist es ein steifer Deckel mit Scharnier, bei anderen Arten ein dünnes Gespinst, das wie ein Faltdach über die Öffnung der Röhre geschoben wird.[2]
Zur Jagd lauern die Tiere in ihrer Röhre mit halb geöffneter Falltür. Die Vorderbeine werden aus der Röhre herausgestreckt und nehmen Erschütterungen des Bodens durch Beutetiere wahr. Wenn eine Beute nahe genug an der Röhre vorbeiläuft, springt die Spinne aus dem Schlupfwinkel heraus, ergreift und überwältigt die Beute, trägt sie sofort in die Röhre zurück und verspeist sie dort.
Einige Arten verbessern ihre Wahrnehmung der Erschütterungen dadurch, dass sie Signalfäden in der Umgebung der Röhre anbringen oder Pflanzenteile der Umgebung mit dem Röhrenrand verspinnen.[3]
Verbreitung
Braune Falltürspinnen kommen in Mitteleuropa nicht vor. Mehrere Arten der Gattungen Brachythele, Iberesia, Nemesia und Spiroctenus sind jedoch im Mittelmeerraum und Südosteuropa verbreitet.[1]
Gattungen
Die Gattungen der Braunen Falltürspinnen sind:[1]
Gattung Autor Verbreitung Acanthogonatus Karsch, 1880 Südamerika Aname L. Koch, 1873 Australien Atmetochilus Simon, 1887 Myanmar Brachythele Ausserer, 1871 USA, Südosteuropa Calisoga Chamberlin, 1937 USA Chaco Tullgren, 1905 Südamerika Chenistonia Hogg, 1901 Australien Chilelopsis Goloboff, 1995 Chile Damarchus Thorell, 1891 Indien, Südostasien Diplothelopsis Tullgren, 1905 Argentinien Entypesa Simon, 1902 Madagascar, Südafrika Flamencopsis Goloboff, 1995 Chile Hermacha Simon, 1889 Brasilien, Afrika Hermachura Mello-Leitão, 1923 Brasilien Iberesia Decae & Cardoso, 2006 Mittelmeer Ixamatus Simon, 1887 Australien Kwonkan Main, 1983 Australien Lepthercus Purcell, 1902 Südafrika Longistylus Indicatti & Lucas, 2005 Brasilien Lycinus Thorell, 1894 Südamerika Merredinia Main, 1983 Australien Mexentypesa Raven, 1987 Mexiko Namea Raven, 1984 Australien Nemesia Audouin, 1826 Mittelmeer, Südosteuropa, China Neostothis Vellard, 1925 Brasilien Pionothele Purcell, 1902 Südafrika Prorachias Mello-Leitão, 1924 Brasilien Psalistopoides Mello-Leitão, 1934 Brasilien Pselligmus Simon, 1892 Brasilien Pseudoteyl Main, 1985 Australien Pycnothele Chamberlin, 1917 Südamerika Rachias Simon, 1892 Südamerika Raveniola Zonstein, 1987 Asien Sinopesa Raven & Schwendinger, 1995 Südostasien Spiroctenus Simon, 1889 Südafrika, Portugal Stanwellia Rainbow & Pulleine, 1918 Neuseeland, Australien Stenoterommata Holmberg, 1881 Südamerika Teyl Main, 1975 Australien Teyloides Main, 1985 Australien Xamiatus Raven, 1981 Australien Yilgarnia Main, 1986 Australien Quellen
- ↑ a b c Norman I. Platnick, 2007. The World Spider Catalog, Version 8.0. American Museum of Natural History. - Nemesiidae
- ↑ a b c Heiko Bellmann: Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. 2. Auflage. Kosmos-Verlag, 2001, ISBN 3-440-09071-X.
- ↑ Rainer F. Foelix: Biology of Spiders. 2. Auflage. Oxford Thieme, 1996, ISBN 0-19-509594-4.
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