- Nernstsches Verteilungsgesetz
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Das Nernstsche Verteilungsgesetz besagt Folgendes:
Wenn ein Stoff A die Möglichkeit hat, sich zwischen zwei nicht miteinander mischbaren, stark verdünnten Phasen (z. B. einer gasförmigen und einer flüssigen Phase oder zwei flüssigen Phasen) physikalisch zu verteilen:
- ,
so führt diese Verteilung wie bei einer chemischen Reaktion zu einem Gleichgewicht, welches durch die Beziehung
gegeben ist, wobei K der nernstsche Verteilungskoeffizient (Gleichgewichtskonstante) und cA die Konzentration des Stoffes in den jeweiligen Phasen ist. Für konzentrierte Lösungen wäre jedoch statt der Konzentration die Aktivität einzusetzen.
Der Verteilungskoeffizient wird üblicherweise in Tabellen für das System Oktanol/Wasser angegeben. Aufgestellt wurde das Nernstsche Verteilungsgesetz 1891 von Walther Nernst, nach dem es auch benannt ist. Es findet Anwendung beim Ausschütteln bzw. bei Extraktionen gelöster Stoffe aus Wasser mit Diethylether, Dichlormethan oder anderen organischen Lösungsmitteln, aber auch in der Pharmazie und Kosmetik bei der Ermittlung des optimalen Zusatzes von Konservierungsmitteln, die sich in Emulsionen besonders in der lipophilen Phase anreichern, aber nur in der hydrophilen Phase wirksam sind.
Literatur
H. Elias, S. Lorenz, G. Winnen: Das Experiment: 100 Jahre Nernstscher Verteilungssatz, Chemie in unserer Zeit, 26. Jahrg. 1992, Nr. 2, S. 70, ISSN 0009-2851
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