- Neue deutsche Härte
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Die Neue Deutsche Härte, kurz NDH, ist eine Spielart der Rockmusik. Die Texte sind überwiegend in deutscher Sprache abgefasst, die musikalischen Einflüsse sind vielfältig. Die Standardbesetzung bilden (tiefer) Gesang, E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug und Keyboard.
Trotz ihrer Popularität besitzt die Neue Deutsche Härte keine eigenständige Jugendkultur. Sie entwickelte sich als szene-unabhängiges Musikgenre und wird in unterschiedlichen Subkulturen und Milieus, wie etwa in der Metal-Szene oder in Teilen der Schwarzen Szene, gehört.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Die NDH entwickelte sich im Laufe der 1990er Jahre. In der Entstehungsphase und der musikalischen Ausprägung der NDH existierten unter anderem Parallelen zum deutschen Crossover-Genre (Oomph!, Die Krupps), zum Industrial Rock (Nine Inch Nails) oder ansatzweise auch zum reinen Industrial Metal (Ministry, Godflesh)
Insbesondere Oomph! gelten hierbei als Pioniere der NDH. Auf ihrem 1994er Album Sperm entwickelten sie eine rhythmusbetonte Mischung aus Elektronik und harter Rockmusik, die u. a. für Bands wie Rammstein als Inspirationsquelle diente. Rammstein schafften jedoch als erste den kommerziellen Durchbruch und machten die NDH auch im Ausland populär.
Stilistische Merkmale
Aus dem Hard Rock und dem Heavy Metal wurden typische Merkmale – wie beispielsweise verzerrte und rifflastige Gitarren – übernommen. Charakteristisch ist zudem der Einsatz elektronischer Effekte, die Keyboards verleihen den Stücken häufig einen melodischen Aufhänger.
Verbreitung
Anfangs nur im Untergrund der deutschen Rockmusikszene populär, erlebte die NDH ab Mitte der 1990er Jahre bis 2001 besonders in Deutschland und den USA ihre populärste Phase und gehört seitdem zum Mainstream der Rockmusik. Ab zirka 2002 ließ das breite öffentliche Interesse am Genre nach, so dass nunmehr nur die populärsten Bands des Genres wie Rammstein szene- und marktübergreifend hohe Verkaufszahlen erzielen.
Bands der NDH
- ASP
- Atrocity (späte 1990er)
- [die!]
- Die Allergie
- Eisbrecher
- Fleischmann
- Janus
- Joachim Witt
- Leichenwetter
- Megaherz
- Metallspürhunde
- Niederschlag
- Oomph!
- Rammstein
- Richthofen
- Riefenstahl
- Rinderwahnsinn
- Samsas Traum
- Schwanensee
- Schweisser
- Silber
- Sonnengott
- Stahlhammer
- Stendal Blast
- Treibhaus
- Umbra et Imago
- Unheilig
- Weissglut
- Weto
Literatur
- Wolf-Rüdiger Mühlmann: Letzte Ausfahrt: Germania – Ein Phänomen namens Neue Deutsche Härte. Berlin, Iron Pages Verlag Jeske & Mader, 1999, ISBN 3-931624-12-9
- Stephan Lindke: Der Tabubruch von heute ist der Mainstream von morgen - Die „Neue Deutsche Härte“ als ästhetisches Spiegelbild der wiedererstarkten Nation. in: Andreas Speit (Hg.): Ästhetische Mobilmachung. Dark Wave, Neofolk und Industrial im Spannungsfeld rechter Ideologien. Hamburg/Münster, Unrast Verlag, 2002, ISBN 3-89771-804-9, S. 231-266.
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