Neue sozialistische Dörfer

Neue sozialistische Dörfer

Der Aufbau neuer sozialistischer Dörfer (chin. 建设社会主义新农村, Jiànshè Shèhuìzhǔyì Xīn Nóngcūn) ist ein Programm der Regierung der Volksrepublik China, das die Entwicklung des ländlichen Raums zum Ziel hat. Damit reagiert die Regierung auf den wachsenden Wohlstandsunterschied zwischen Stadt und Land. Das Programm fördert strategisch differenzierte Dorfumstrukturierungsprogramme.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Auf dem Land wurden wirtschaftliche Reformen, die die Grundlage für die wachsende wirtschaftliche Entwicklung der Volksrepublik bilden, zwar eingeleitet, aber bis heute gab es in weiten Teilen des Landes kaum wirtschaftliche Veränderungen. Ganz im Gegenteil ziehen viele Menschen aus den Dörfern in die Städte, was zu einem Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion geführt hat. Auch die sozialen Sicherungssysteme, die in den Städten aufgebaut werden, gibt es auf dem Land nicht. In den ländlichen Regionen der Volksrepublik China leben immer noch rund 900 Millionen Menschen, deren Unmut sich in zunehmenden Protesten entlädt. Die innenpolitische Stabilität ist in China auch an das Wohl der ländlichen Bevölkerung geknüpft.

Ziel der Regierungs-Kampagne ist die „Entwicklung der Produktion, wohlhabendes Leben, zivilisierte ländliche Sitten, Sauberkeit und Ordnung in den Dörfern und demokratische Verwaltung“[1]

Maßnahmen

Anfang 2004 leitete die Parteiführung erste Maßnahmen ein, die eine Einkommenserhöhung der Bauern zum Ziel hatten. Der Etat für die Landwirtschaft wurde aufgestockt. Ministerpräsident Wen Jiabao verkündete in Folge die Abschaffung von Agrarsteuern. Als auch diese Reformen nur sehr geringe Verbesserungen der Lage der Landbevölkerung bewirkten, wurde die Kampagne zum „Aufbau neuer sozialistischer Dörfer“ 2006 ausgerufen. Dabei steht der Abriss alter und die Errichtung neuer Gebäude im Mittelpunkt der Maßnahmen.

Wirkungen

Das Programm zeigt unterschiedliche Wirkungen. Mit dem Verschwinden der alten Häuser verschwinden die typischen ländlichen Einrichtungen. Die vielfach geplanten monotonen Reihenhäuser sind nur unzureichend auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt. Vielfach werden Gelder in Prestigebauten gesteckt. Die Umstrukturierungsmaßnahmen gehen nicht von den Bewohnern aus und werden oft nicht von ihnen selbst, sondern von einer kleinen Gruppe von Funktionären begleitet.

Beispieldörfer:

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. zitiert nach Li Xia: Neue Dörfer im Süden Chinas, in China heute online, 2006.

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