- Neuhausen/Erzgeb.
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Mittelsachsen Höhe: 661 m ü. NN Fläche: 48,03 km² Einwohner: 3130 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km² Postleitzahl: 09544 Vorwahlen: 037361, 037327 Kfz-Kennzeichen: FG Gemeindeschlüssel: 14 5 22 400 Adresse der Gemeindeverwaltung: Bahnhofstr. 12
09544 Neuhausen/Erzgeb.Webpräsenz: Bürgermeister: Peter Haustein (parteilos) Lage der Gemeinde Neuhausen/Erzgeb. im Landkreis Mittelsachsen Der staatlich anerkannte Erholungsort Neuhausen/Erzgeb. ist eine Gemeinde im Erzgebirge. Die rund 3100 Einwohner zählende Gemeinde liegt im Süden des Landkreises Mittelsachsen und ist für das Schloss Purschenstein und als Wintersportort bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Neuhausen/Erzgeb. befindet sich im Übergangsgebiet vom Osterzgebirge zum Mittleren Erzgebirge, eingebettet im oberen Flöhatal. Das Gebiet erstreckt sich zwischen der Talsperre Rauschenbach, dem 837 m hohen Kohlberg, dem 834 m hohen Klugehübel sowie dem 789 m hohen Schwartenberg und befindet sich im Naturpark Erzgebirge/Vogtland.
Geologie
Der Ort befindet sich auf kristallinen Schiefern wie beispielsweise Gneis.
Ortsgliederung
zur Gemeinde Neuhausen gehören folgende Ortsteile:
- Cämmerswalde
- Deutschgeorgenthal
- Dittersbach
- Frauenbach
- Heidelbach
- Neuwernsdorf
- Rauschenbach
Geschichte
Das als wehrhafte Burganlage errichtete Schloss Purschenstein nahm im oberen Erzgebirge eine bedeutende Stellung ein. Der erste urkundliche Nachweis des Schlosses stammt aus dem Jahre 1289. Zwischen 1389 und 1945 verblieb das Schloss in der Hand des früheren Rittergeschlechts von Schönberg.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts nahm Neuhausen die Entwicklung zu einem Zentrum der Möbelindustrie mit dem Schwerpunkt Stuhlbau. Aus dieser Entwicklung heraus entstanden Fabriken, Wohnungen, Geschäfte, das Rathaus und das Postamt. Seit dem 1. Oktober 1895 erhielt die Gemeinde auch den Anschluss an das sächsische Eisenbahnnetz, als man die Bahnstrecke zwischen Olbernhau und Neuhausen eröffnete. Damit hatte Neuhausen eine Verbindung zu den Industriegebieten von Chemnitz und Umgebung.
Zwischen 1945 und 1990 nahm das Schloss Purschenstein die neue Funktion als Kinderheim und kommunales Kulturzentrum wahr. Im Jahr 1989 wurde das Schloss jedoch stark zerstört, da das Dachgeschoss brannte. Der Außenbau konnte wiederhergestellt werden, die Innenräume jedoch sind nur teilweise komplett ausgebaut.
Im Jahr 2006 wurde das Schloss an einen niederländischen Investor verkauft, der dieses im Moment zu einem Fünf-Sterne-Hotel umbaut.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen beziehen sich ab 1982 auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:
bis 1899 1900 bis 1945 1946 bis 1989 1990 bis 1999 Seit 2000 1551/52 – ca. 170
(25 besessene Mann, 66 Inwohner)1910 – 2875 1946 – 3243 1990 − 3676 2000 − 3447 1925 – 2863 1971 – 3184 1991 − 3635 2001 − 3392 1764 – ca. 220
(24 besessene Mann, 18 Häusler)1939 – 3039 1982 − 4100 1992 − 3598 2002 − 3366 1983 − 4055 1993 − 3712 2003 − 3346 1834 – 1072 1984 − 3983 1994 − 3674 2004 − 3310 1871 – 1492 1985 − 3919 1995 − 3615 2005 − 3266 1890 – 1701 1986 − 3874 1996 − 3581 2006 − 3204 1987 − 3836 1997 − 3565 2007 − 3130 1988 − 3846 1998 − 3545 1989 − 3773 1999 − 3487 (Quellen: Akademie der Wissenschaften der DDR 1985, Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen)
Gedenkstätten
- Grabstätte auf dem Friedhof des Ortsteiles Cämmerswalde für einen namentlich bekannten sowjetischen Bürger, der während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und ein Opfer von Zwangsarbeit wurde
- Grabstätte und Gedenkstein für 23 KZ-Häftlinge aus Frankreich, Ungarn, Polen und der Sowjetunion, die in einer Kolonne aus dem Außenlager Neu-Stassfurt des KZ Buchenwald kommend, durch den Ort getrieben und von SS-Männern ermordet wurden
Politik
Partnerschaft
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Gemeinde Neuhausen hat fünf Museen. Mit steigender Bedeutung hat sich der Wintersport in der Gemeinde etabliert.
Museen
Das Erzgebirgische Glashüttenmuseum befindet sich in der ehemaligen Fronfeste von Schloss Purschenstein und zeigt u.a. eine Glashütte aus der Zeit von Georgius Agricola, eine Werkstattstube und weitere Schrift- und Sachzeugen der erzgebirgischen Glasmacherei sowie der Geschichte Neuhausens bzw. Purschensteins.
Weltbekannt ist das erste und größte Nussknackermuseum Europas mit rund 4400 Exemplaren aus 30 Ländern. Besondere Attraktion ist der größte funktionsfähige Nussknacker der Welt mit 5,87 Metern und die weltgrößte Spieldose. Am 9. August 2008 wurde mit der Enthüllung eines 10,10 m großen funktionsfähigen Nussknackers ein weiterer Rekord aufgestellt.
Das Technische Museum „Alte Stuhlfabrik“ gibt die Geschichte des Stuhlbaus in Neuhausen wieder.
In Cämmerswalde stehen zwei originalgetreue Flugzeuge, eine Iljuschin Il-14 und das Jagdflugzeug Mikojan-Gurewitsch MiG-21 zur Besichtigung. Das erstgenannte Flugzeug wurde auf Antrag der damaligen Gemeinde Cämmerswalde 1973 dort platziert, das letzte nach Auflösung der Nationalen Volksarmee der DDR.
In der ehemaligen Berufsschule befindet sich eine Motorradausstellung mit der kompletten Sammlung aller in der DDR produzierten und importierten Motorradmodelle der Jahre 1945 bis 1989.
Sport
Als Erholungsort bietet die Gemeinde den Gästen neben dem Freibad und dem Schwartenbergstadion zahlreiche Anlagen des Wintersports. So sind im Winter über 30 km gespurte Langlaufloipen vorhanden. Traditioneller Wintersportort ist die Gemeinde spätestens mit den seit 1923 jährlich stattfindenden Langlaufwettkämpfen des Schwartenberglaufs. Im Sommer ist die Region auch ein für den Flugsport genutztes Gebiet.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Ehrenfried Wagner (1724–1807), Konsistorialrat
- Wilhelm Walther (1826–1913), geboren im Ortsteil Cämmerswalde, Künstler und Schöpfer des Fürstenzuges am Dresdner Schloss
- Konrad Winkler (* 1955), Nordischer Kombinierer, Weltmeister 1978
- Ronny Hornschuh (* 1975), Skispringer
Literatur
- Akademie der Wissenschaften der DDR [Hrsg.]: Um Olbernhau und Seiffen. Werte unserer Heimat Bd. 43. Akademie-Verlag. Berlin 1985.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
Weblinks
- Offizielle Homepage der Gemeinde Neuhausen
- Offizielle Homepage des Tourismusvereins Neuhausen
- Fotogalerie
- Landschaftsaufnahmen rund um den Schwartenberg
- Webseite des Nußknackermuseums
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