- Neurotizismus
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Neurotizismus (abgeleitet von Neurose) ist ein Persönlichkeitsmerkmal in der Persönlichkeits- und Differenziellen Psychologie und geht auf den deutschstämmigen Psychologen Hans Jürgen Eysenck zurück.[1]. Später wurde es auch faktorenanalytisch bestätigt. Neurotizismus bildet zusammen mit der Extraversion, der Verträglichkeit, der Offenheit und der Gewissenhaftigkeit die Big Five.[2]
Adjektive wie gespannt, ängstlich, nervös, launisch, empfindlich, reizbar und furchtsam „laden“ positiv auf diesem Faktor.
Der Neurotizismuswert kann durch psychologische Testverfahren – in den meisten Fällen Fragebögen – erfasst werden. Solche Tests sind z. B. der 566 Fragen umfassende MMPI-Persönlichkeitsfragebogen (Minnesota Multiphasic Personality Inventory) oder der NEO-FFI.
Nach der Definition des Persönlichkeitspsychologen Hans Eysenck ist Neurotizismus, neben Introversion vs. Extraversion und Psychotizismus eine der drei grundlegenden Persönlichkeitsdimensionen. Nach Eysenck findet man bei Menschen mit einem hohen Neurotizismuswert folgende Eigenschaften:
- emotional labil
- neigen zu Nervosität (die sich in „nervösen Störungen“, wie Neurosen manifestieren kann)
- beklagen sich oft über körperliche Schmerzen (Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Schwindelanfälle etc.)
- beklagen sich oft über Ärger und Ängste
- reagieren schnell auf Stress, Stressreaktionen klingen langsamer ab
- fühlen sich schnell unsicher und verlegen
- neigen situationsbedingt eher zu Traurigkeit
Wie bei den anderen Merkmalen der Big Five ist die Heritabilität bei etwa 0.5.[3]
Literatur
- Amelang, M., Bartussek, D. Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. Kohlhammer, Stuttgart 2001.
- Asendorpf, J. Psychologie der Persönlichkeit. Springer, Berlin 2004.
- Pervin, L. et. al. Persönlichkeitstheorien. UTB, 2005.
Einzelnachweise
- ↑ Das Persönlichkeitsmerkmal Neurotizismus - Übersichtsartikel von Dr. L. Satow
- ↑ Costa, P. T., Jr., McCrae, R. R. (1985). The NEO Personality Inventory manual. Odessa, Florida: Psychological Assessment Resources.
- ↑ Bouchard & McGue, 2003. "Genetic and environmental influences on human psychological differences." Journal of Neurobiology, 54, 4–45. doi:10.1002/neu.10160
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